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DruckenWinter-Reichweitentest bei E-Fahrzeugen in Norwegen 2025
Getestet wurden 24 aktuelle Elektroautos auf Reichweite und Ladezeit.
Mitte Jänner 2025 war der ÖAMTC wieder beim weltweit größten Reichweitentest von Elektrofahrzeugen „El Prix“ dabei. Bereits zum fünften Mal besuchte der ÖAMTC den norwegischen Partnerclub NAF, um bei dem Reichweitentest mitzuwirken. Wie bereits bei den vorherigen Tests wurden wieder einige Modelle getestet, die auf dem österreichischen Markt noch nicht erhältlich sind. Zum Beispiel die Modelle Hongqi EHS7, Voyah Dream und Xpeng G6.
Was ist El Prix?
El Prix ist der weltweit größte Test für die Reichweite und das Aufladen von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEV) in der Praxis. Der Norwegische Automobilverband (NAF) führt El Prix seit 2020 zwei Mal pro Jahre durch, einmal im Sommer und einmal im Winter. El Prix wird dazu genutzt, um Autofahrer:innen einen Überblick zu geben, wie BEVs unter vergleichbaren, alltäglichen Bedingungen abschneiden.
Das Ziel ist, dass die meisten neuen Elektrofahrzeuge sowohl im norwegischen Sommer als auch im Winter auf ihre realen Reichweiten getestet werden. Somit kann festgestellt werden, wie die tatsächliche Reichweite der Fahrzeuge ist und ob diese mit den offiziellen WLTP-Reichweiten übereinstimmen.
Gab es bei dem Reichweitentest Neuerungen?
Im Gegensatz zu den früheren Reichweitentests wurden die Fahrzeuge bei dem aktuellen Winterreichweitentest nicht bis zum vollkommenen Stillstand gefahren, sondern so lange bis das Fahrzeug die erforderliche Geschwindigkeit nicht mehr halten konnte.
Beschreibung der Testroute und Höhenprofil
Alle Fahrzeuge starteten mit jeweils einer Minute Versatz zum vorderen Fahrzeug in einer Tiefgarage und fuhren dieselbe Teststrecke. Gestartet wurde in Oslo, es ging entlang der RV4 nach Gjøvik, weiter nach Norden auf der E6 vorbei an Vinistra, Otta und Donbás bis nach Hjerkinn, dann nach Osten nach Folldal. Weiter ging es Richtung Süden nach Enden. Alle Fahrzeuge, die zu diesem Zeitpunkt noch keine Anzeichen von Leistungsverlusten hatten, mussten bei Rondane Gjestegård umdrehen und den Weg zu Hjerkinn zurücklegen.
Zum Schluss wurde die Strecke Hjerkinn - Rondane Gjestegård wieder und wieder gefahren, bis es bei allen Fahrzeugen zu einem Leistungsverlust gekommen ist und die erforderliche Geschwindigkeit nicht mehr gehalten werden konnte. Die Temperaturen an den Testtagen bewegten sich zwischen -9 und 1 Grad Celsius.
Was waren die Erkenntnisse aus dem Winter-Reichweitentest?
Die kalten Temperaturen haben gezeigt, dass kein Fahrzeug an seine WLTP-Reichweiten herangekommen ist. Die meisten Fahrzeuge lagen weit von ihrer angegebenen Reichweite entfernt, die Maximalabweichung lag sogar bei 29,5 %. Im Durchschnitt liegt die Abweichung bei den getesteten Fahrzeugen bei 18,7%.
Die Ergebnisse und die getesteten Modelle:
| Modell | WLTP-Reichweite in km | Tatsächliche Reichweite in km | Prozentuale Abweichung |
|
Audi Q6 e-tron |
616 | 477 |
-22,6% |
|
BMW i5 Touring |
497 | 386,8 |
-22,2% |
|
BYD Seal U |
500 | 418 |
-16,4% |
|
BYD Sealion 7 |
502 | 429 |
-14,5% |
|
BYD Tang |
530 | 479 |
-9,6% |
| Ford Explorer | 525 | 430 | -18,1% |
|
Hongqi EHS-7 |
540 | 450 |
-19,7% |
|
Hyundai Ioniq 5 |
546 | 440 |
-19,4% |
|
Kia EV3 |
590 | 504 |
-14,6% |
|
Lotus Emeya |
500 | 429 |
-14,2% |
|
Mercedes-Benz G-Klasse |
443 | 378 |
-14,7% |
|
Mini Countryman |
399 | 357,6 |
-10,4% |
|
NIO EL8 |
503 | 414 |
-17,7% |
|
Peugeot E-3008 |
510 | 364 |
-28,6% |
| Peugeot E-5008 | 488 | 353 |
-27,7% |
| Polestar 3 | 560 | 537 |
-4,1% |
| Porsche Macan | 552 | 429 |
-22,3% |
| Porsche Taycan | 592 | 504 |
-14,9% |
| Smart #3 | 415 | 340,7 |
-17,9% |
| Tesla Model 3 | 702 | 536 |
-23,6% |
|
Volvo EX30 |
472 | 368 |
-22,0% |
|
Voyah Dream |
482 | 340 |
-29,5% |
|
VW ID.7 GTX |
571 | 434 |
-24,0% |
| Xpeng G6 | 550 | 429 | -22,0% |
© ÖAMTC
Gibt es interessante Erkenntnisse aus dem Ladetest?
Von 24 der getesteten Fahrzeuge konnten 12 – also genau die Hälfte - ihren gewünschten Ladestand von 80% in weniger als 30 Minuten erreichen.
Nach einer Fahrt von mindestens 2 Stunden, um die Batterie zu temperieren, wurde der Ladevorgang mit einem Batterieladestand unter 10% gestartet. Anschließend wurden die Fahrzeuge bis zu einem Ladestand von 80% geladen und die Daten protokoliert. Es hat sich gezeigt, dass nur vier der getesteten Fahrzeuge die vom Hersteller angegebene Ladezeit erheblich überschreiten.
Aus Sicht des ÖAMTC werden die Reichweite/Batteriegröße und maximale Ladeleistung nicht die wichtigsten Parameter sein werden, nach denen wir unsere Autos auswählen.
Autofahrer werden vermehrt auf Punkte wie Ladegeschwindigkeit, Verbrauchseffizienz und die Verfügbarkeit von Ladestationen achten, wobei all dies für Verbraucher gleichermaßen wichtig sein könnte.
© ÖAMTC
Florian Merker, ÖAMTC Test- und Technik Experte
„Auch 2025 unterstützt der ÖAMTC seinen norwegischen Partnerclub NAF beim weltgrößten Elektrofahrzeugtest „El-Prix“. Die kalten Temperaturen des norwegischen Winters zeigen, wie stark die tatsächliche Reichweite von der WLTP-Reichweite des Herstellers abweicht.
Viele in Österreich bekannte Fahrzeugmodelle waren wieder beim El Prix Reichweitentest dabei. Einige der getesteten Elektrofahrzeuge sind in Österreich noch nicht am Automobilmarkt erhältlich. Wie bei den letzten EL Prix Reichweitentests waren heuer wieder einige getesteten Modelle, genaugenommen 7 Fahrzeuge, von chinesischen Herstellern. Das Ergebnis des Winter-Reichweitentests zeigt, dass die Abweichung von der WLTP-Reichweite im besten Fall 5,2% und im schlechtesten Fall 29,5% beträgt.“
Testfahrzeuge, die seit 2020 beim Sommer- und Wintertest teilgenommen haben finden Sie hier.
