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ÖAMTC-Flugrettung: 20 Jahre Einsatz ohne Grenzen

Christophorus Europa 3 leistete über 28.000-mal schnelle Hilfe aus der Luft.

Notzarzthubschrauber Christophorus Europa 3 steht am Stützpunkt. Man sieht groß den Schriftzug Christophorus Europa 3 sowie ÖAMTC und ADAC im Bild.
ÖAMTC-Flugrettung: 20 Jahre Einsatz ohne Grenzen - Christophorus Europa 3 © ÖAMTC

Es ist der erste Notarzthubschrauber, der von Organisationen aus zwei Staaten betrieben wird: der grenzüberschreitend eingesetzte Christophorus Europa 3 des ÖAMTC und seines deutschen Schwesterclubs ADAC. Mit seiner Indienststellung am 23. Juli 2002 begann eine neue Ära in der europäischen Flugrettung. In den 20 Jahren leisteten die deutsch-österreichischen Crews täglich im Einsatz über 28.000-mal schnelle Hilfe aus der Luft.

Reinhard Kraxner, Geschäftsführer d. ÖAMTC-Flugrettung:

"Als Christophorus Europa 3 aus der Taufe gehoben wurde, war das der Beginn eines europaweit einzigartigen, grenzüberschreitenden Nothilfe-Projektes. Die Bevölkerung im Innviertel und im angrenzenden Großraum Passau kann sich auf ein höchst professionelles Team, das 365 Tage im Jahr bereitsteht, verlassen und auf rasche und effiziente Hilfe vertrauen."

Frédéric Bruder, Geschäftsführer d. ADAC Luftrettung:

"Der Standort Suben ist ein Musterbeispiel für erfolgreiche, grenzüberschreitende Zusammenarbeit und hat Maßstäbe im Luftrettungsdienst in Europa gesetzt. Die Crews kommen aus zwei Ländern und haben ein Ziel: zu helfen, wenn jede Minute zählt. Diese Leistung verdient höchsten Respekt und Anerkennung."

Lücke im Flugrettungsnetz geschlossen

Obwohl Österreich und Deutschland über ein dichtes Flugrettungsnetz verfügen, gab es im Innviertel und im angrenzenden Großraum Passau bis Mitte 2002 eine Lücke in der notfallmedizinischen Versorgung aus der Luft. Um die Jahrtausendwende erkannten ÖAMTC und ADAC die dringende Notwendigkeit, einen grenzüberschreitenden Notarzthubschrauber-Standort aufzubauen. Nach Gesprächen mit den zuständigen Behörden beider Länder konnte das Projekt im Juli 2002 zunächst auf zwölf Monate befristet starten. Die breite Akzeptanz bei Kliniken, Ärzt:innen und in der Bevölkerung sowie über 1.000 Einsätze im ersten Betriebsjahr ließen Christophorus Europa 3 schnell zu einer festen Institution werden - und beide Mobilitätsclubs erweiterten den provisorischen Hangar zu einem modernen Luftrettungszentrum nach aktuellen EU-Standards.

Halbjährlicher Wechsel

Die Helikopter wechseln nach einem festen Turnus ihre Nationalität. Von Anfang Mai bis Ende Oktober wird mit einer EC/H135 der ÖAMTC-Flugrettung geflogen, über die Wintermonate kommt eine Maschine gleichen Typs der ADAC Luftrettung zum Einsatz. Die Flugretter:innen und Notärzt:innen kommen ganzjährig zur Hälfte aus Österreich und Deutschland. Allein dieses Jahr wurden die Crews bereits rund 900-mal zu Hilfe gerufen. 2021 wurden 1.540 Einsätze geflogen - rund 45 Prozent davon nach Bayern. 39 Prozent der Alarme erfolgten aufgrund internistischer Notfälle wie Herzinfarkte, knapp elf Prozent der Flüge waren Sekundärtransporte, bei denen Patient:innen von einem Krankenhaus in eine Spezialklinik überstellt wurden. Die Alarmierung und Koordination auf österreichischer Seite erfolgt über die Leitstelle des Roten Kreuzes, in Deutschland übernimmt die integrierte Rettungsleitstelle Passau die Einsatzabwicklung. Der Radius von Christophorus Europa 3 beträgt etwa 70 Kilometer rund um Suben, bei Bedarf sogar darüber hinaus. Die bisher meisten Alarmierungen (1.848) gab es im Jahr 2016.

Die Einsatzzahlen der vergangenen 20 Jahre

Jahr Einsätze
2002 418
2003 1.139
2004 1.093
2005 1.041
2006 1.144
2007 1.254
2008 1.188
2009 1.235
2010 1.205
2011 1.265
2012 1.280
2013 1.731
2014 1.838
2015 1.763
2016 1.848
2017 1.675
2018 1.565
2019 1.613
2020 1.408
2021 1.540
Gelber Hubschrauber der ÖAMTC-Flugrettung fliegt bei Sonnenaufgang im Gebirge.

Thema Flugrettung

Die ÖAMTC-Flugrettung fliegt jährlich über 20.000 Einsätze. Das Ziel: Menschen, die in Not geraten sind, zu helfen. Tausende Menschen verdanken der schnellen Hilfe aus der Luft ihr Leben und noch eine viel größere Zahl hat sich lange Aufenthalte in Krankenhäusern erspart.

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