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Gesundheit

Die Gesundheit unseres Körpers und Geistes beeinflusst jeden Aspekt unseres Lebens. Auch unsere Fahrtüchtigkeit ist davon betroffen. Hier finden Sie Wissenswertes der ÖAMTC- Expert:innen zu einer gesunden Mobilität.

Medikamente und Krankheit am Steuer

Die Nase rinnt, der Hals kratzt und der ganze Körper ist schlapp. Krank sein ist nichts Schönes und kann manchmal so sehr erschöpfen, dass ein gefahrloses Autofahren nicht mehr gegeben ist. 

Sowohl Krankheit als auch die Einnahme von Medikamenten können potenziell die Verkehrstüchtigkeit verringern. Begleiterscheinungen wie etwa Kopf-, Gliederschmerzen, „Kalt-Warm“ Empfindungen, etc. (etwa Schüttelfrost bei ansteigendem Fieber) beeinträchtigen das Wohlbefinden und können sich auf die Reaktionsschnelligkeit sowie Sicherheit auswirken.

Schnupfen und das mit ihm einhergehende häufige Niesen während der Autofahrt sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Beim Niesen schließen sich zwangsläufig die Augen und somit werden mehrere Meter blind zurückgelegt.

Die Einnahme von Medikamenten kann ebenfalls Auswirkungen auf Reaktionsvermögen, Konzentrationsfähigkeit, Wahrnehmung und Motorik haben. Typische Nebenwirkungen, die die Fahrtüchtigkeit einschränken, sind beispielsweise Müdigkeit, Schwindel, Sehbeeinträchtigungen und Unruhe.

Manche Wirkstoffe könnten sogar bei einem verdachtsfreien Drogentests aufscheinen, was bei einer Polizeikontrolle zu einer Strafe führen kann.

Wichtig zu erwähnen ist, dass wenn man sich nicht wohl fühlt oder krank/verkühlt/erkältet etc. ist, man sich zu Hause Ruhe und Erholung gönnen sollte und nicht mit allen Mitteln versuchen sollten den Körper diese benötigte "Aus- oder Regenerationszeit“ zu nehmen.

Müdigkeit am Steuer

Wir alle kennen die Situation: Wir sind gerade noch dabei etwas zu tun, doch plötzlich beginnen unsere Gedanken abzudriften. Unser Körper wird schlapp, der Kopf wird schwer und unsere Augenlider fallen alle paar Sekunden zu. Dann klappen wir das Buch zu, drehen den Fernseher ab und es geht ab ins Bett – aber was, wenn wir gerade mit 120 km/h auf der Autobahn Richtung Urlaub unterwegs sind?

Da gibt die ÖAMTC- Verkehrspsychologin Marion Seidenberger eine klare Antwort: Auf keinen Fall einfach weiterfahren.

"Wer Schwierigkeiten hat, die Spur zu halten, grundlos ruppige Fahrmanöver durchführt, mit den Gedanken oft 'abdriftet' oder das Gefühl hat, die Straße würde sich verengen, sollte unbedingt die nächste Ausfahrt ansteuern, um eine Pause einzulegen oder das Steuer an eine:n fitte:n Mitfahrer:in zu übergeben", stellt die Expertin klar.

Fenster öffnen, die Musik laut drehen und Energy Drinks schlürfen, retten die Situation auch nicht mehr. So werden Symptome überdeckt und die Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit verfälscht. Solche Tricks sind nur als kurzzeitige Lösung gut, ersetzen aber in keinem Fall fehlenden Schlaf.

Alkohol am Steuer

Ein Bier, ein Achterl Wein, ein Verdauungsschnapserl und dann nach Hause. Aber darf ich überhaupt noch fahren? 

Wer Auto fährt, trägt Verantwortung. Alkohol ist lt. gesetzlichem Grenzwert bis zu einem gewissen Maß im Straßenverkehr zwar erlaubt (Achtung: Fahranfänger:innen haben die 0,1 Promilleregelung in der Probezeit), dennoch kann es bereits unter dem gesetzlichen Höchstlimit (0,5 Promille) Fahrsicherheitsbeeinträchtigungen geben, die auch geahndet werden.

Oft kennen wir, vor allem bei Mixgetränken (Cocktails, Punsch, etc.) meistens gar nicht genau, wie viel Alkohol wir bereits bei einem Drink zu uns genommen haben. Eine eigene zuverlässige Promillewertabschätzung scheitert meist und verschlechtert sich mit jedem weiteren konsumierten Getränk.

Zwei Gläser mit hochprozentigem Alkohol, daneben liegt ein Autoschlüssel.

Alkohol am Steuer

Alkohol beeinträchtigt die Reaktionsfähigkeit und damit die Verkehrssicherheit.

Suchtgift am Steuer

Nach den Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung ist es verboten, in einem durch Suchtgift beeinträchtigten Zustand ein Fahrzeug zu lenken oder in Betrieb zu nehmen.

Für die Feststellung der Beeinträchtigung bedarf es zunächst eines Anfangsverdachts durch die Exekutive. Gelangen die Beamten zu der Vermutung, dass eine Beeinträchtigung durch Suchtgift vorliegen kann, erfolgt die Vorführung zu einem (Polizei-)Arzt, der eine klinische Untersuchung durchführt.

Erhärtet sich im Zuge der Untersuchung der Verdacht, dass eine Beeinträchtigung durch Suchtgift vorliegt, so hat der Arzt eine Blutabnahme durchzuführen. Dieser Blutabnahme muss sich der Betroffene unterziehen, sie darf aber nicht zwangsweise vorgenommen werden.

Wer in einem durch Suchtgift beeinträchtigten Zustand ein Fahrzeug lenkt oder in Betrieb nimmt, riskiert eine Verwaltungsstrafe von € 800,- bis € 3.700,-. Zudem droht bei erstmaliger Begehung die Entziehung der Lenkberechtigung für ein Monat.

Schwanger am Steuer

Bevor das Baby kommt, sind noch einige Dinge zu erledigen. Auf das Auto will die werdende Mama dabei natürlich nicht verzichten. Muss auch nicht sein, denn Autofahren ist keine Gefahr für das ungeborene Kind. Vorausgesetzt es wird an die eigene Sicherheit und die des Babys gedacht.

Bei einer Schwangerschaft ist es essenziell, dass der richtige Gurt benützt wird. Außerdem müssen die Signale des Körpers in den einzelnen Schwangerschaftsstadien unbedingt ernst genommen werden. Rasches Ermüden, Unwohlsein und Übelkeit machen vielen Schwangeren in den ersten Monaten zu schaffen. Wer sich nicht wohlfühlt, sollte sich, ob schwanger oder nicht, auch nicht hinters Steuer setzen.

Hitze am Steuer

Es ist Hochsommer, der Tag ist voller Termine und der Einkauf muss jetzt schnell erledigt werden. Das Kleinkind oder der Hund bleiben kurz im Auto – für ein paar Minuten ist das ja kein Problem. Oder?

Doch! Weder Kleintiere noch Kinder dürfen bei Hitze im Auto gelassen werden.

Der Mobilitätsclub hat in der Vergangenheit stichprobenartig Messungen an Autos durchgeführt, die über mehrere Stunden in der prallen Sonne geparkt waren und dabei Innenraumtemperaturen von rund 60 Grad im Kopfbereich festgestellt. Bei sommerlichen Außentemperaturen von 30 Grad und mehr kann sich ein Fahrzeug aber auch schon nach kurzer Abstellzeit deutlich aufheizen und Lebewesen, die sich darin befinden, gefährden.

Die Fenster einen kleinen Spalt offen zu lassen, hatte im Übrigen keine nennenswerte Auswirkung auf die Temperatur - die Luftzirkulation ist zu gering. Auch Sonnenblenden runterklappen oder das Auto vor dem Abstellen mit der Klimaanlage maximal zu kühlen, hilft zu wenig. Ebenfalls kaum Einfluss auf die Hitze hat die sogenannte Wärmeschutzverglasung. Diese kann die Aufheizung des Innenraums nur um wenige Grad nach unten beeinflussen.

Richtig kühlen am Steuer

Im Hochsommer sorgt eine gut funktionierende Klimaanlage für einen kühlen Kopf bei der Fahrt. Dabei gibt es allerdings einiges zu beachten, um eine Verkühlung zu vermeiden und die Kühlleistung zu erhalten.

Die Klimaanlage wird am besten genutzt, indem nach dem Einsteigen erstmal auf ganz niedriger Stufe gekühlt und gleichzeitig gelüftet wird. Aber auch danach sollte die Klimaanlage nie mehr als 5 Grad unter der Außentemperatur sein.

Zusätzlich ist es sinnlos, einen direkten kalten Luftzug auf den Körper zu meiden.

Die Klimaanlage sollte auch regelmäßig überprüft werden. Das Kältemittel verliert sich mit der Zeit, außerdem können sich Bakterien ansammeln und so die Luftqualität verschlechtern.

Allergie am Steuer

Besonders im Frühjahr sorgen Pollen oder Gräser bei Allergiker:innen für eine schwere Zeit. Es wird geniest, die Augen sind gereizt und irgendwie ist man ständig müde.

Das kann lästig, im Auto aber sogar gefährlich sein. Die Symptome lenken ab, die helfenden Medikamente rauben uns die Energie und beeinträchtigen so unsere Fahrtüchtigkeit.

Worauf Allergiker:innen achten sollten und was hilft.

Gesund auf Reisen

Ob beim Städtetrip, am Strand oder auf der Piste – plötzliche Halsschmerzen oder Fieber ruinieren das ganze Urlaubsfeeling. Krankheiten sind selten vorherzusehen und immer ungünstig, doch zumindest kann auf den Ausnahmefall vorbereitet werden.

Fehlende Medikamente in der Reiseapotheke, falsche Ernährung, Nahrungsunverträglichkeiten, mangelhafter Sonnenschutz oder fehlende Impfvorsorge - all das kann die Urlaubsfreude ganz schnell trüben und ernstzunehmende Konsequenzen für die Gesundheit haben. Daher sollten vor der Abreise einige wichtige Vorkehrungen getroffen werden.

Gerade bei Auslandsreisen ist es ratsam, eine individuelle Reiseapotheke noch in Österreich zusammenzustellen. Dann kann bei Bedarf sofort darauf zurückgegriffen werden und man vermeidet eine eventuell schlechte Produktqualität von Medikamenten im Urlaubsland. Die Zusammenstellung der Reiseapotheke hängt natürlich vom persönlichen Gesundheitszustand und dem jeweiligen Reiseziel ab und sollte mit einem Arzt besprochen werden.

Speziell für Fernreisen sind außerdem verschiedene Impfungen notwendig, die man zeitgerecht durchführen lassen muss.

Senior:innen am Steuer

Auf unsere älteren Tage werden so manche alltäglichen Aufgaben schwieriger oder wir brauchen einfach manchmal ein bisschen länger. Doch zählt das Autofahren ebenfalls dazu und sollten wir uns Sorgen machen, ob wir noch fit genug für die oftmals stressige Straßensituation sind?

Damit die Mobilität der älteren Verkehrsteilnehmer:innen möglichst lange und sicher gewährleistet bleibt, bietet der ÖAMTC ein umfassendes Informations- und Beratungsangebot und praktische Trainings an.