Motorrad & Reise
Tipps für Motorradliebhaber im Urlaub.
© ÖAMTC Fahrtechnik/Christian HoudekSicher in den Urlaub
Mit dem Motorrad die Küstenstraße entlang in den Sommer – schöner könnte es nicht sein. Doch lange Fahrten auf zwei Rädern können sowohl Fahrzeug als auch Fahrende strapazieren und wollen gelernt sein. Wir geben Tipps für eine sichere Reise.
Das Motorrad überprüfen
- Reifenprofil und Luftdruck
Der Luftdruck sollte nicht nur überprüft, sondern auch an das zusätzliche Gewicht des Gepäcks angepasst werden. Passt das Profil der Reifen gerade so, empfiehlt sich im Zweifelsfall die Reifen vor der Reise zu erneuern. - Ölstände überprüfen
- Bremsen und Bremsbeläge überprüfen
- Brems- und Hydraulikflüssigkeitsstände überprüfen
Befindet sich die Bremsflüssigkeit schon länger als zwei Jahre im System, am Besten wechseln. Die Bremsanlage bleibt damit verlässlich und sicher. - Falls vorhanden, Antriebskette checken
Und auch hier gegebenenfalls austauschen. Antriebsketten verschleißen recht schnell, können dann überspringen und sogar reißen. Die Kettenspannung soll regelmäßig überprüft und auch an die höhere Belastung durch Gepäck oder Mitfahrende angepasst werden. - Beleuchtung überprüfen
Falls erforderlich Scheinwerfereinstellung an erhöhte Beladung anpassen. - Zulässiges Gesamtgewicht (siehe Zulassungsschein) beachten
Zur Ermittlung des Motorradgewichtes wird Vorder- und Hinterradlast getrennt auf der Personenwaage gemessen. Die Summe ergibt das Gesamtfahrzeuggewicht.
Bei der Frage was alles eingepackt gehört, unterstützt, mit einer eigenen Motorrad-Vorlage, die ÖAMTC Reise-Checkliste.
Die Strecke planen
Der Gedanke durch malerische Landschaften zu düsen und dabei Fahrtwind und volle Bewegung zu spüren, motiviert viele auch mal längere Strecken auf dem Motorrad zurückzulegen. Dabei werden die Zweirad-Urlauber nicht selten Opfer von Selbstüberschätzung.
Aber wie viel Zeit auf dem Sattel kann ich mir dann überhaupt zutrauen? Wir geben eine Orientierung für die richtige Streckenlänge für einen Fahrtag:
- Autobahnen: maximal 700 Kilometer
- Bundesstraßen: maximal 450 Kilometer
- Landstraßen: maximal 350 Kilometer
- im Gebirge mit Pässen: maximal 250 Kilometer
- auf Enduro-Strecken mit viel Schotter: maximal 200 Kilometer
Diese Empfehlungen gelten für gutes Motorrad-Wetter und bei moderatem Verkehr. Bei extremer Hitze oder Kälte, starken Temperaturschwankungen oder gar Dauerregen besteht eine größere körperliche Belastung, die solch lange Strecken nicht mehr erlaubt.
Bei der idealen Planung der Route hilft der ÖAMTC Routenplaner.
Pausen einlegen
Auch in den Fahrpausen kann man viel falsch machen. Nur kurz auf die Toilette und Tanken reicht nicht, Pausen sollten auch für die körperliche und geistige Erholung genutzt werden. Dehnübungen sowie eine Entspannung der Augen hilft weiter konzentriert zu bleiben und den Körper zu schonen.
Sicherheit während der Fahrt
Besonders bei langen Fahrten werden Motorradfahrer:innen fehleranfällig. Achtsamkeit bei der Fahrt ist hier umso wichtiger.
Hier die Experten-Tipps, worauf bei Motorradtouren zu achten ist:
- Motorradfahrer müssen in der Lage sein, entsprechende Spuren auf der Fahrbahn richtig einzuschätzen. "Dunkle Flecken in Kurven können gefährliche Dieselspuren sein. Wer in dem Falle nicht richtig reagiert, riskiert einen fatalen Sturz."
- Größte Unfallgefahr in Kurven: Im Ortsgebiet sind an Motorradunfällen meistens auch andere Verkehrsteilnehmer beteiligt. Ganz anders im Freiland – dort verunfallt jeder zweite Biker ohne Fremdeinwirkung. Vor allem in Kurven stürzen sie sehr häufig. "Für Motorradfahrer gibt es zwei Typen von gefährlichen Situationen – die einen können sie beeinflussen, die anderen nicht. Beeinflussen können sie beispielsweise die Wahl der Kurvengeschwindigkeit, daher ist es wichtig, vorausschauend zu fahren und die korrekte Fahrtechnik anzuwenden", erklärt der Profi.
- Auch bei Hitze gilt: Ohne entsprechende Schutzmaßnahmen sollte nicht gefahren werden. Funktionalität und Schutz ist kein Widerspruch. Neben Motorradjacken und -hosen aus Leder gibt es luftige Motorradbekleidung in vielen Varianten zu kaufen. Wichtig ist, Bekleidung aus einem Material zu wählen, das entsprechend reiß- und abriebfest ist und über Protektoren verfügt. Diese schützen im Falle eines Sturzes exponierte Körperstellen wie Schultern, Ellenbogen und Knie. Besonders sinnvoll für Motorradfahrer:innen sind zusätzliche Schutzprotektoren für den Rücken. Außerdem gibt es spezielle Airbag-Jacken zu kaufen, die Unfallfolgen noch deutlicher reduzieren können", erklärt Experte Scheiblauer, und fügt hinzu: "Zur Schutzausrüstung gehört auch das geeignete Schuhwerk sowie Motorradhandschuhe. Dabei ist es wichtig, Schuhe zu wählen, die mindestens knöchelhoch sind. Optimal sind Stiefel."
Wenn die Reise ins Ausland geht
Bevor die Reise losgeht, muss das Ziel klar sein und der Weg, der dorthin führt. Geht die Motorradtour über die österreichische Grenze, können sich innerhalb weniger Meter die Regeln verändern.
Während Motorradfahrer in Österreich nur das Verbandszeug verpflichtend an Bord haben müssen, gelten im europäischen Ausland teils andere Regeln und man muss zusätzliche, teils kuriose Utensilien parat haben.
Die Vorschriften gelten dabei für eigene und geliehene Motorräder gleichermaßen. Da bei einem Miet-Bike der Fahrer oder die Fahrerin selbst für die korrekte Ausstattung verantwortlich ist, sollte man diese bei der Übernahme kontrollieren.
Genaue Infos über die Verkehrsbestimmungen im Ausland sind auf der Länderinfo zu finden.
Mitführpflichten für …
Versicherung und Training
Die richtige Versicherung und ein Fahrsicherheitstraining vor der Reise vervollständigt das perfekte Motorradurlaubs-Paket. Der ÖAMTC unterstützt bei der Fahrt.
