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DruckenKollisionen zwischen SUV und Fußgängern enden häufig tödlich
Harte Strukturen an der Fahrzeugfront führen oft zu schweren Verletzungen. Die Entwicklung ist aber positiv.
Unfälle zwischen Kraftfahrzeugen und Fußgängern sind sehr gefährlich und enden häufig mit schweren oder tödlichen Verletzungen. Obwohl es in den letzten Jahren einige positive Entwicklungen im Fußgängerschutz gab, sind auch bei aktuellen Fahrzeugen noch erhebliche Verbesserungen möglich.
Aktuelle Testergebnisse im Euro NCAP geben Anlass zur Hoffnung
Geländewagen und SUV waren die Sorgenkinder der letzten Jahre, da hier keine gesetzlichen Vorgaben zum Fußgängerschutz vorhanden waren. Das Euro NCAP Prüfverfahren lieferte dementsprechend schwache Ergebnisse. Doch das konsequente Testen der letzten Jahre zahlte sich aus. So hat sich das Sicherheitsniveau der SUV im Test sehr gut- etwa an die Kompaktklasse- angenähert.
Vor allem Verbesserungen der passiven Sicherheit sorgten für eine positive Entwicklung. Im Frontbereich sind die Materialien „weicher“ geworden- sie nehmen die Aufprallenergie besser auf. Motorhaube und Stoßfängerbereich haben weniger Kanten, was sich günstig auf die Schwere der Verletzungen auswirkt. Allerdings können passive Schutzmaßnahmen nie eine 100-prozentige Sicherheit beim Fußgängerunfall bieten, denn neben dem primären Aufschlag auf der Frontstruktur des Fahrzeuges kommt es in fast jedem dritten Fall zu schwerwiegenden Verletzungen durch einen sekundären Aufprall auf der Straße. Deshalb ist das wichtigste Ziel für eine Erhöhung der Sicherheit, die deutliche Senkung der Aufprallgeschwindigkeit – etwa durch automatische Bremssysteme mit Fußgängererkennung. Durch die Reduktion der Geschwindigkeit kann das Risiko schwerer oder tödlicher Verletzungen stark minimiert werden.
Effizienz der Fahrerassistenzsysteme muss weiter erhöht werden
Den Verbraucherschützern ist dies bewusst. Aus diesem Grund testet Euro NCAP ab 2016 Systeme, welche einen Zusammenstoß vermeiden können und implementiert dies in die Fußgängerschutzbewertung. Werden die Elemente der passiven und aktiven Sicherheit kombiniert, so ist der maximale Effekt der Sicherheitserhöhung zu erreichen. Beispielsweise liegt bei Fahrzeugen, die nur mit einem Stern bewertet wurden und keinen Bremsassistent verfügen, das Risiko von schweren Unfallfolgen bei 49%. Weisen die Fahrzeuge eine Bremsassistenz und eine 2-Sterne Bewertung im Fußgängerschutz nach Euro NCAP auf, so sinkt dieses Risiko auf 39% ab. Bereits 2013 konnte in einem Systemtest gezeigt werden, dass die Aufprallgeschwindigkeit durch automatische Bremssysteme deutlich reduziert werden kann. Generell sinken bereits ab 45 bis 50 Stundenkilometern die Überlebenschancen bei Fußgängerunfällen dramatisch. Deshalb muss auch die aktive Sicherheit, sprich Unfallvermeidung, noch stärker in den Fokus der Hersteller rücken.
Nähere Informationen finden Sie im Bericht.