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ÖAMTC-Analyse zeigt: Umsetzung der "fehlerverzeihenden" Straßen notwendig

Abkommensunfälle mit dem Pkw fordern jährlich 81 Todesopfer.  

Der Großteil der Getöteten im Straßenverkehr in Österreich verunglückt auf Freilandstraßen. Bei vielen schwerwiegenden Unfällen handelt es sich um Abkommensunfälle. Das Prinzip der fehlerverzeihenden Straße muss deshalb dringend umgesetzt werden.

Tödliche Unfälle sind vor allem ein Problem im niederrangigen Straßennetz

Schwere Unfälle häufen sich vor allem Freilandbereich und hier wiederum vor allem auf Straßen des niederrangigen Netzes. Während im Ortsgebiet zwar insgesamt mehr Menschen verletzt werden, verunfallen über 70%, der im Straßenverkehr getöteten Personen, im Freilandbereich- bei den getöteten PKW-Insassen sind es sogar 87%. Desweiteren lässt sich festhalten, dass insbesondere Landesstraßen ein hohes Risiko für schwerwiegende Unfälle aufweisen. 74% der außerorts tödlich verunglückten Personen sind auf Landesstraßen zu beklagen. Auf Autobahnen verunfallen deutlich weniger Menschen, trotz der höheren Geschwindigkeiten.

Objekte am Straßenrand als Risikofaktoren

Das höhere Risiko für schwere Unfälle auf Landesstraßen gegenüber Autobahnen ist auf die mangelnde seitliche Absicherung, Gegenverkehr ohne Mitteltrennung und den oftmals schlechten Fahrbahnzustand zurückzuführen. Die Zahlen der Statistik Austria sowie der ÖAMTC-Unfalldatenbank verdeutlichen klar, dass ortsfeste Objekte am Straßenrand, wie Bäume, Mauern oder Masten, die Unfallfolgen drastisch verschlimmern können. 

Der häufigste Unfalltyp ist der Alleinunfall und davon entfällt ein Großteil auf Abkommensunfälle. Abkommensunfälle auf Landesstraßen sind deshalb so gefährlich, weil es zu einem Anprall an eines der zuvor erwähnten Objekte kommen kann. Bei Unfällen mit Objektanprall kommt es häufiger zu schweren Verletzungen. Besonders bei Baumunfällen ist der Anteil an getöteten Insassen erschreckend hoch. Über 20% der in der ÖAMTC-Unfalldatenbank registrierten Baumunfälle endeten tödlich, hinzu kommen noch mehr als 50% mit schweren Verletzungen für die Verunglückten.

Sichere Gestaltung der Straßenseitenräume notwendig

Die Mehrheit der Unfälle wird durch Fahrfehler verursacht, wie Unaufmerksamkeit und nicht angepasste Geschwindigkeit sowie durch Unerfahrenheit, Müdigkeit oder Alkoholeinfluss. Deshalb braucht es ein stärkeres Sicherheitsbewusstsein bei den Lenkern. Es können aber auch unvorhersehbare Ereignisse (z.B. Wildwechsel), schlechte Fahrbahnverhältnisse oder unstetige Linienführung Hauptursache für Unfälle sein. Auch bei ausreichender Fahrerfahrung und voller Fahrtüchtigkeit lassen sich Fahrfehler nicht gänzlich ausschließen. Deshalb sollte eine Straßenanlage möglichst so beschaffen sein, dass Fahrfehler keine schwerwiegenden Folgen haben (Prinzip der „fehlerverzeihenden Straße“).

Gerade Baumunfälle führen häufiger als andere Unfälle zu schweren oder tödlichen Verletzungen bei den Verunglückten. Daher sind unbedingt Maßnahmen zur Unfallvermeidung – aber auch zur Abmilderung der Unfallfolgen – unbedingt erforderlich und flächendeckend umzusetzen. 2015 ist die Zahl der Getöteten im Straßenverkehr wieder gestiegen, nachdem sie jahrelang rückläufig war. Um wieder einen positiven Trend einzuleiten und die Ziele des Verkehrssicherheitsprogrammes zu erreichen (-50% Getötete bis 2020- Ausgangswert 2010), ist der Fokus der Verkehrssicherheit verstärkt auf das niederrangigen Straßennetz, insbesondere auf Freilandstraßen, zu legen, da hier die meisten tödlichen Unfälle geschehen.

Nähere Details finden Sie im Bericht.

Ein ÖAMTC-Pannenhelfer, der einer Autofahrerin bei einer Panne hilft, mit einem Fahrzeug im Hintergrund.

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