Reiseroute Schottland
Der raue Norden Großbritanniens
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- Reiseroute Schottland
- Von Edinburgh nach Pitlochry
- Von Pitlochry nach Nairn
- Von Nairn nach Durness
- Von Durness nach Ullapool
- Von Ullapool nach Plockton
- Von Plockton nach Mallaig
- Von Mallaig nach Inveraray
- Von Inveraray nach Glasgow
- Von Glasgow nach Gretna Green
- Von Gretna Green nach Edinburgh
- Länder-Info Großbritannien
Reiseroute Schottland
Der nördlichste Teil des Vereinigten Königreichs ist vor allem für seine schroffen Berglandschaften, unzähligen Seen und imposanten Burgen und Schlösser bekannt. Doch auch die faszinierenden Städte Edinburgh und Glasgow ziehen jedes Jahr zahlreiche BesucherInnen in ihren Bann. Die fast zweiwöchige Reise bietet die perfekte Mischung aus den landschaftlichen und kulturellen Highlights des Landes - so kann man die raue Schönheit und Stille der Highlands genießen, ausgiebige Spaziergang ein den Schlossgärten machen, sich auf die Spuren der Royals begeben und das pulsierende Leben der Städte genießen. Für historisch interessierte BesucherInnen empfiehlt sich der Historic Scotland Explorer Pass mit dem man freien Eintritt in viele historische Stätten und faszinierende Anwesen erhält.
In der folgenden Rundreise werden zahlreiche Möglichkeiten gezeigt, wie man das Land und die Regionen besser kennenlernen kann. Der ÖAMTC wünscht viel Spaß beim Entdecken!
- Dauer: 12 Tage
- Entfernung: ~ 2.180 km
Hier können Sie die gesamte Reiseroute als PDF downloaden: Reiseroute Schottland
Von Edinburgh nach Pitlochry
Im hohen Norden der Insel angekommen bietet sich Edinburgh als perfekter Startpunkt für die Reise durch Schottland an. Am ersten Tag taucht man gleich in die große historische und kulturelle Vielfalt der Stadt ein, und wird vom Charme der mittelalterlichen "old town" kaum noch losgelassen. Trotzdem geht die Reise gleich am nächsten Tag weiter. Auf alle Fälle sollte man sich schon vorher überlegen, wo man ein bisschen mehr Zeit einplanen möchte. Genug zu besichtigen gibt es in Edinburgh auf alle Fälle.
- Entfernung: ~ 180 km
- Fahrtzeit: ~ 3.10 h
Edinburgh
Auch wenn Edinburgh mit etwa einer halben Million Einwohner nicht zu den größten Städten Großbritanniens zählt, gehört sie mit fast 3,5 Millionen Besuchern jährlich zu den beliebtesten Reisezielen des Königreichs. Gelegen am Meeresarm Firth of Forth, bietet die Stadt eine Vielzahl an kulturellen, historischen und architektonischen Highlights, deren Erkundung man ruhig zu Fuß wagen kann. In der Old Town spaziert man am besten durch die vielen engen, mittelalterlichen Gassen. Entlang der Royal Mile gelangt man dabei vom Edinburgh Castle bis zum Holyrood Palace. Etwas weiter lohnt sich der kleine Aufstieg zum Arthur's Seat, einem der sieben Hügel Edinburghs, der eine spektakuläre Aussicht auf die Stadt bietet. Der Weg hinauf dauert etwa 30 Minuten, für den eher steilen Anstieg sollte man gutes Schuhwerk dabei haben. Wer sich für die Kultur Schottlands interessiert, sollte sich auch den Besuch des National Museum of Scotland nicht entgehen lassen. Möchte man sich lieber etwas abseits des Touristenstroms treiben lassen, kann man dies vor allem im Sommer bei einem Spaziergang entlang des Water of Leith Walkway tun. Zum ÖAMTC City Guide Edinburgh.
Hopetoun House
Nur wenige Kilometer von Edinburgh entfernt befindet sich die barocke Schlossanlage Hopetoun House. Von Ostern bis Ende September ist das Haus für Besucher geöffnet. Beim Rundgang durch die imposanten Räume kann man die feinste Ausstattung und Einrichtung britischer Art bewundern. Vom Dach des Schlosses hat man einen tollen Ausblick über den Firth of Forth und seine vielen Brücken. Bei schönem Wetter sollte man sich auch noch zu einem kleinen Spaziergang durch den Park verleiten lassen.
Culross
Über die Kincardine Bridge erreicht man Culross, eine Stadt am Nordufer des Firth, die vor allem durch den Kohlebergbau zu ihrem Wohlstand gekommen ist. Durch jahrelange Restaurationen hat man bei einem Spaziergang durch die Stadt das Gefühl, ins 16. Jahrhundert zurück versetzt worden zu sein. Der Rundgang durch die mit Steinen gepflasterten Gassen ist idyllisch-pittoresk. Kleine Häuser mit roten und schiefergrauen Dächern, winzige Fenster, Stufengiebel, Außentreppen, Handwerkersymbole und liebevoll gepflegte Gärten prägen das Stadtbild.
Dunfermline
Dunfermline war einst mittelalterlicher Königssitz. Das Grab des berühmten Königs Robert the Bruce und die Ruhestätten vieler weiterer Adeliger findet man in der Dunfermline Abbey. Ein berühmtes Beispiel ist Margaret Crawford, Mutter von William Wallace. Im Andrew Carnegie Birthplace Museum kann man die Geschichte des berühmten Webersohns der Stadt, der von Großbritannien nach Amerika emigrierte und dort zum Stahlmultimillionär wurde, erleben. Zu seinen Lebzeiten finanzierte Carnegie seiner Heimat unter anderem den sehenswerten Pittencrieff Park - hier sollte man auch unbedingt einmal gewesen sein.
Scone Palace
Auch wenn der Scone Palace auf den ersten Blick etwas düster erscheint, lohnt sich ein Besuch allemal. Im Inneren des Schlosses kann man die schön eingerichteten Räume mit vielen Kunstwerken und Kostbarkeiten aus ganz Europa bewundern. Ein Spaziergang durch die weitläufige Gartenanlage und ein Tee im Schlosscafé runden den Besuch ab.
Kilt-Manufaktur
Wenn man an Schottland denkt, kommen den meisten Touristen unumgänglich auch die berühmten, karierten Röcke in den Sinn. Interessiert man sich für die traditionelle Kleidung der Schotten, sollte man einen kleinen Abstecher zur Kilt-Manufaktur Piob Mhor of Scotland machen. Wer schon immer mal einen Schottenrock haben wollte, kann hier zwischen Hunderten von Mustern auswählen.
Pitlochry
Vorbei an mehreren Seen geht die Fahrt weiter zum Tagesziel Pitlochry. Gleichzeitig ist die Stadt auch Endpunkt einer Reihe von Staustufen, die den River Tummel zur Energiegewinnung nutzen. In einer der kleinen Brennereien, Pubs oder Restaurants der alten Traditionsstadt kann man den Abend hier wunderbar ausklingen lassen.
Von Pitlochry nach Nairn
Schon am dritten Tag landet man in den weltberühmten Highlands Schottlands. Wer sie zum ersten Mal zu Gesicht bekommt wird von ihrer rauen Schönheit überwältigt sein. Auch wenn man Regen und Nebel im Urlaub sonst eher skeptisch gegenüber steht, ist er in den Highlands kaum wegzudenken und verleiht den Bergen eine mystische und geheimnisvolle Erscheinung. Am Ende des Tages wird man wieder von der Küste Schottlands begrüßt und - mit etwas Glück - auch von der malerischen Abendsonne am Meereshorizont.
- Entfernung: ~ 330 km
- Fahrtzeit: ~ 5.40 h
Glen Shee
Der erste Teil des Weges führt direkt zu den Highlands Schottlands. Das üppige Grün der Täler wird ab einer Höhe von cirka 600 Metern von Steinhalden und spärlichem Gras abgelöst. Abgesehen von ein paar Schafen herrscht hier völlige Einsamkeit. Wer sich Anfang September hier aufhält, der sollte sich einen Besuch der berühmten Highland Games nicht entgehen lassen. Neben Dudelsack-Konzerten und Highlandtänzen gibt es auch Wettbewerbe im Baumstammschleudern zu sehen.
Balmoral Castle
Ab Braemar wandelt sich das Landschaftsbild wieder: Das Tal des Dee zählt mit seinen Waldbeständen und begrünten Freiflächen zu den beliebtesten Ferienregionen Schottlands. Da wundert es kaum, dass sich vor 150 Jahren die königliche Familie das Balmoral Castle als Feriendomizil ausgesucht hat. Wenn die Royals hier ihren Sommer verbringen ist das Schloss für Besucher geschlossen. Bevor der August beginnt kann man sich den Herrschaftssitz aber etwas genauer anschauen.
Grampian Mountains
Etwas kurvenreicher geht die Fahrt weiter über eine Berglandroute mitten durch die Grampian Mountains. Auf der abwechslungsreichen Strecke bieten sich immer wieder tolle Ausblicke zu einem kleinen Stopp an. Hier sieht man auch überall die typischen Highland Cattle am Wegrand stehen. Wer sich für klassischen Malt-Whisky interessiert, kann bei den Destillieren Glenfiddich oder Glenlivet einen Zwischenstopp einlegen - die Genuss der Spirituosen sollte aber dem Beifahrer überlassen werden.
Crovie
Nach der Fahrt durch die rauen Highlands kommt man, vorbei an den beschaulichen Fischerdörfern Pennan, Gardenstown und Crovie, direkt zur Küste. Wenn möglich, sollte man sich hier etwas Zeit für einen kleinen Spaziergang nehmen und die Abgeschiedenheit der Gegend auf sich wirken lassen.
Elgin
Am Weg Richtung Nairn kommt man nach Elgin und bei den Ruinen der gotischen Kathedrale Elgin vorbei. Schon von außen zeugt das ehemalige Gotteshaus von beeindruckender Schönheit, einen noch besseren Eindruck und ausführliche Hintergrundinformationen bekommt man allerdings nur bei einer Besichtigung. Ein besonders schöner Ausblick bietet sich dabei vom Turm der Kathedrale, den man über eine gewundene Treppe erreichen kann. Anschließend stehen die letzten 40 km bis zum Tagesziel Nairn an.
Das ÖAMTC Reise-Infoset
Praktische Faltkarten für unterwegs beinhaltet das ÖAMTC Reise-Infoset. Passend für Ihren Roadtrip enthält es:
- Übersichtliche Reisekarten
- Informative Urlaubsführer
- Wissenswerte Reise-Infos
- Individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt
Das Reise-Infoset ist gratis an Ihrem ÖAMTC Stützpunkt erhältlich - exklusiv für Mitglieder.
Von Nairn nach Durness
Am nächsten Tag wird man von spannenden Erzählungen begleitet: Mit tragischer Lyrik, trauriger Kriegsgeschichten und mystischen Sagen kann man an verschiedensten Schauplätzen die schottische Kultur erleben. Die wohl bekannteste Touristenattraktion dabei ist der See Loch Ness. Die Kamera sollte hier selbstverständlich immer einsatzbereit sein - falls man zu den Glücklichen gehört, die das sagenumwobene Monster mit eigenen Augen zu sehen bekommen. Je nach Interessenlage kann man sich die beiden Tage nach belieben aufteilen.
- Entfernung: ~ 360 km
- Fahrtzeit: ~ 7.30 h
Nairn
Im eleganten Küstenstädtchen Nairn findet man neben noblen Villen und vornehmen Hotels vor allem einen herrlichen Strand mit wunderschönem Ausblick über die gesamte Bucht und den blauen Bergen im Hintergrund. Bei einem Frühstück mit Blick auf den Moray Firth oder einem kleinen Morgenspaziergang kann man den Tag hier wunderbar beginnen.
Cawdor Castle
Kurz hinter Nairn befindet sich das Cawdor Castle. Umgeben von einem zauberhaften Burggarten und verwachsenen Flussufern wirkt das alte Schloss fast schon märchenhaft, von April bis Oktober kann es auch besichtigt werden. Das Innere birgt neben prächtigen Räumen, kostbaren Stilmöbeln und einer viktorianischen Küche auch eine Sammlung von Shakespeares Literatur. In "Macbeth" hat der berühmte Lyriker den König Duncan hier ermorden lassen - was die Historiker mittlerweile allerdings eindeutig widerlegt haben.
Culloden
Auf der Weiterfahrt kommt man an einer tristen, flachen Karst- und Heidelandschaft vorbei, die zugleich ein düsterer Zeuge Schottlands trauriger Geschichte ist: Cullodon Moor war 1746 Schauplatz der letzten Schlacht zwischen Schotten und Engländern. Im Visitor Center kann man mehr über die Geschichte der 1200 Schotten erfahren, die unter den Waffen der übermächtigen Engländer starben. Mit Ihnen wurde damals auch der Traum vom unabhängigen Schottland begraben.
Loch Ness
Über Inverness, das blumengeschmückte, viktorianische Zentrum der Highlands, geht es weiter zu Schottlands berühmtesten See: dem Loch Ness. Bei der Fahrt entlang des Westufers ertappt man sich dabei, die dunkle Wasseroberfläche immer wieder nach dem Monster der Tiefe abzusuchen. Wer dabei übrigens erfolgreich ist, kann sich auf einen satten Finderlohn freuen - immer wieder gibt es PR Aktionen von Barbesitzern oder Festivalveranstaltern, die mehrere tausend Pfund für Nessis Existenzbeweis zahlen. Wer mehr über das sagenumwobene Fabelwesen erfahren möchte, sollte einen Abstecher zum Visitor Center in Drumnadrochit machen. Wer eindeutige belegbar historische Ereignisse lieber hat, sollte sich die benachbarte Ruine von Urquhart anschauen. Malerisch über dem Seeufer ragend, findet sich hier vor allem bei Sonnenschein ein wunderschönes Fotomotiv.
Dornoch
Der nächste Teil der Reise führt in das hügelreiche Hochtal Glen Convith, vorbei an Ginster- und Heidelandschaften, und letztendlich über den Firth nach Dornoch. Man traut dem sympathisch wirkenden Städtchen kaum zu, dass es vor knapp 300 Jahren Schauplatz der letzten Hexenverbrennung des Landes war.
Dunrobin Castle
Über dem Meer thronend und an Eleganz, Pracht und Kunst kaum zu übertreffen sieht man schon von weitem das Dunrobin Castle. Von den Herzögen von Sutherland, nach den Zaren von Russland mit 4000 m² Land einst die größten Großgrundbesitzer der Welt, errichtet, bietet das Schloss in über 150 Räumen einmalige Architektur, Ausgestaltung und Ausstattung. Auch der Schlossgarten, der sich terrassenförmig über dem Nordseeufer ergibt, zeugt von der Pracht und dem Reichtum der Herzogfamilie und lädt zum besichtigen ein.
Kyle of Tongue
Kontrastreich geht die Reise weiter in eine ganz andere Welt: flache Tundra bis zum Horizont, Felstrümmer, Moorteiche und weitläufige Nadelbaumforste bestimmen den Anblick der folgenden Strecke. Am Ufer des Loch Loyal wirkt es noch so, als fände die schottische Wüstenlandschaft keine Ende, überquert man jedoch den nächsten Hügel, öffnet sich der Blick auf den tief ausgebreiteten Meeresarm Kyle of Tongue. Das atemberaubende Wechselspiel von steilen Auffahrten und herrlichen Ausblicken wiederholt sich einige Male bis man letztendlich am Tagesziel Durness ankommt.
Von Durness nach Ullapool
Weiße Strände, raue Geröllwüsten, glitzernde Seen, tosende Wasserfälle und mystische Ruinen - der sechste Tag der Rundreise verspricht jede Menge Abwechslung. Je nach Wetter und Interesse kann man morgens überlegen, ob man sich eher dem typisch schottischen Highlandfeeling hingibt um dem Regen bei einer Erkundung der Kalksteinhöhlen zu entgehen, oder sich mehr Zeit für die weißen Strände nimmt und bei einer Bootstour die imposanten Wasserfälle bestaunt.
- Entfernung: ~ 130 km
- Fahrtzeit: ~ 3 h
Durness
Wie so viele Orte im Norden der Highlands zeichnet sich auch Durness durch eine Ansammlung von Häusern, die locker über Buchten und Küstenhügel verstreut sind, aus. Zwischen Klippen, Heideflächen, Sandstränden und dem Meer kann man die Seele ein bisschen baumeln lassen und entspannt in den Tag starten. Empfehlenswert ist hier die Kalksteinhöhle Smoo Cave, etwa 2 Kilometer östlich des Ortes gelegen. Ein schmaler Pfad führt zu dem 70 Meter langen und 30 Meter hohen Höhlensee. Mit einem Boot kann man die zweite Kammer der Höhle und den mächtigen Wasserfall erreichen.
Highlands
Beim nächsten Teil des Weges präsentieren sich die Highlands wieder einmal von ihrer einzigartig-mystischen Seite: Breite Geröllflächen, wilde Bäche, düstere Hochmoore und karges Heidekraut überziehen die einsame Landschaft. Die Straße zwängt sich in Schleifen durch felsige Bergausläufe, ausgedehnte Ebenen und vorbei an einzelnen Häusern. Wenn das Wetter mitspielt, sollte man unterwegs einen kleinen Abstecher nach Kinlochbervie und Oldshoremore machen. Schon nach wenigen Kurven lösen grün leuchtende Grasteppiche und das glitzernde Wasser des Loch Inchard die raue Felslandschaft ab. In Oldshoremore biete sich ein fabelhafter Ausblick über die Bucht und den strahlend weißen Sandstrand. Auf dieser Strecke bietet sich definitiv das ein oder andere tolle Fotomotiv.
Loch Glencoul
Wer die zahlreichen Seen Schottlands einmal aus einer anderen Perspektive erkunden möchte, der kann sich auf dem Loch Glencoul einer knapp 2 stündigen Bootstour anschließen. Höhepunkt der Fahrt ist der Eas Coul, mit rund 200 Metern Fallhöhe der höchste Wasserfall des Vereinigten Königreichs.
Ardvreck Castle
Weiter südlich, auf einer kleinen Halbinsel des Loch Assynt, präsentieren sich die Ruinen von Ardvreck Castle als typisches Fotomotiv Schottlands. Errichtet im 15. Jahrhundert umgibt die Ruine noch heute eine mystische Sage: Der Erbauer soll einst seine Tochter dem Teufel als Braut versprochen haben, wenn dieser ihm beim Bau der Burg unterstütze. Als der Teufel die Tochter holen wollte, stürzte diese sich aus Verzweiflung den Turm hinunter und soll noch heute als Geist die Mauern umgeben. Mit dieser Geschichte im Hinterkopf bekommt der Anblick der Burg vor allem bei Regen und Nebel eine schaurige Atmosphäre.
Ullapool
Durch eine facettenreiche Landschaft geht es weiter nach Ullapool. Hier herrscht auch abends noch fröhliches Treiben, in einem der weißen Fischerhäuser, Restaurants oder Pubs lässt sich der Tag wunderbar ausklingen.
Von Ullapool nach Plockton
Wer den nächsten Tag mit einem kleinen Adrenalinschub beginnen möchte, sollte sich auf die schwingende Hängebrücke über dem Corrieshalloch Gorge wagen. Ruhigere Gemüter dürfen sich vor allem auf den wunderschönen Besuch der blühenden Gärten von Inverewe freuen. Besonders eindrucksvoll ist auch die Landschaft des Binn Eighe Naturreservates und die Kulisse des Eilean Donan Castles, von dessen Anblick man sich kaum trennen mag.
- Entfernung: ~ 255 km
- Fahrtzeit: ~ 5.20 h
Corrieshalloch Gorge
Kurz nach Ullapool fährt man entlang eines tief eingekerbten Tals, das in den schluchtartigen 60 Meter tiefen und gut 1,5 Kilometer breiten Corrieshalloch Gorge mündet. Vom Parkplatz sind es nur wenige Minuten zu Fuß zu einer kleinen Aussichtsplattform, von der man den etwa 45 Meter hohen Wasserfall von Measach bewundern kann. Wer es etwas abenteuerlicher mag, sollte den 200 Meter langen Aufstieg auf einen kleinen Bergrücken wagen und sich den Wasserfall von oben anschauen - und zwar von einer vibrierenden und schaukelnden Hängebrücke.
Gruinard Bay
Und wieder einmal wird die felsige und karge Hochlandschaft von Grasmatten und Heidefeldern abgelöst. Immer deutlicher merkt man den Geruch der Torfmoore und der zum trocknen ausgelegten "Briketts". Vorbei am Loch Broom fährt man über eine Hügelkette, von deren Höhen man einen tollen Panoramaausblick über die Gruinard Bay hat. Die große Insel inmitten der Bucht hat eine tragische Geschichte zu erzählen: Auf ihr testete das britische Militär im Zweiten Weltkrieg Bomben mit Milzbrandbakterien, um sie als mögliche Kampfwaffen gegen Nazi-Deutschland einzusetzen. Auch wenn der Plan nie realisiert wurde, löschten die Tests im Jahr 1941 alles Leben auf der Gruinard Island aus. Erst über 40 Jahre später wurde die Insel einer Reinigung unterzogen, betreten darf man sie jedoch bis heute nicht.
Inverewe Garden
Nach einer kurzen Fahrt erreicht man den idyllischen, 20 Hektar großen und terrassenförmig über den Uferhang gruppierten botanischen Garten Inverewe Garden. Die Artenvielfalt ist beeindruckend: Neben vor allem in Europa beheimateten Gewächsen findet man hier auch eine Vielzahl exotischer Arten aus der ganzen Welt. Das hier ein so vielfältiger Artenreichtum vorkommen kann liegt vor allem am feuchtwarmen, aus Mexiko kommenden Golfstrom, der die Westküste Irlands und Schottlands streift und ein fast ganzjährig mildes Klima bewirkt.
Loch Maree
Weiter geht es Richtung Süden, wo nach einigen Kilometern der traumhaft schöne Loch Maree ins Blickfeld rückt. Der 21 Kilometer lange See gilt mit seinen vielen, bewaldeten Inseln und dem kontrastreichen Bergpanorama als einer der schönsten Seen Schottlands. Nicht entgehen lassen sollte man sich den kurzen, aber teilweise recht steilen Spaziergang zu den Victoria Falls. Von oben hat man einen tollen Ausblick auf das herunterstürzende Wasser und über Loch Maree mit seinen zahlreichen verstreuten Inseln. Das angenehm milde Klima in dieser Region hat aber auch seine Schattenseiten: Bleibt man zu lange an der gleichen Stelle stehen, kann man schon einmal von einem nervenden Stechmückenschwarm belästigt werden.
Beinn Eighe Naturreservat
Weiter geht es durch das Beinn Eighe Naturreservat, einem Überbleibsel des kaledonischen Waldes, der einst ganz Schottland bedeckte. Auf zwei gut beschilderten Rundwanderwegen kommen Naturliebhaber voll auf ihre Kosten: Neben dem naturbelassenen Urwald kann man hier mit etwas Glück auch Baummader, Wildkatzen oder Luchse erspähen. Wahrscheinlicher und nicht weniger beeindruckend ist es hier aber einen majestätischen Adler in der Luft kreisen zu sehen.
Eilean Donan Castle
Über den Glen Torridon durchquert man noch einmal die wilden Highlands Schottlands, bevor sich beim Loch Carron wieder ein mosaikartiges Gewirr aus Küstenabschnitten und Inseln darbietet. Zum Abendausklang empfiehlt sich noch ein Besuch des imposanten Eilean Donan Castle. Durch zahlreiche Hollywood-Produktionen, wie beispielsweise des Klassikers "Higlander", gehört die Burg zu einer der berühmtesten des Landes. Wenn man sie bei der Anfahrt schon von weitem auf einer kleinen Insel im Loch Duich thronen sieht, versteht man, wieso die Burg so eine beliebte Filmkulisse ist. Über eine steinerne Rundbogenbrücke kann man das alte Bauwerk erreichen und besichtigen.
Plockton
Am Ende eines ereignisreichen Tages erreicht man schließlich Plockton. Der Ort verzaubert mit hübschen Cottages, einer farbenfrohen Uferstraße und dichten Wäldern in der Umgebung. Die kleinen Restaurants und das Hafenflair laden zu einem maritimen Abendessen ein.
Von Plockton nach Mallaig
Der achte Tag der Rundreise gehört ganz der berühmten Isle of Skye. Die Insel zeichnet sich vor allem durch ihre einzigartige, zerklüftete Landschaft und ihre kleinen, malerischen Fischerdörfer aus. Ein Höhepunkt und besonderer Blickfang ist der Old Man Storr auf der Halbinsel Trotternish - die Insel hat allerdings noch Einiges mehr zu bieten.
- Entfernung: ~ 210 km
- Fahrtzeit: ~ 5 h
Isle of Skye
Von Plockton kommt man über eine Brücke auf die Hauptinsel Skye. Zwischen der Küste und den ersten Inselbergen steigt die Straße stetig, sodass man einen tollen Blick auf die Nachbarinsel Scalpay hat. Vorbei an Ainort und entlang des Hochtals am Fuß des 775 Meter hohen Glamaig geht die Straße immer wieder auf und ab, bis sie schließlich in der kleinen Inselhauptstadt Portree endet.
Portree
Portree wirkt mit seiner farbenfrohen Promenade, den kleinen Gässchen und Treppchen und den vielen Booten im Hafen auf anhieb sympathisch. Hier sollte man sich Zeit für einen kleinen Spaziergang nehmen. Vor allem bei schlechtem Wetter kann man im dazugehörigen Café die Gemüter mit einem schönen Stück selbstgemachten Kuchen wieder etwas aufheitern.
Trotternish
Nördlich von Portree befindet sich die Halbinsel Trotternish, eine der landschaftlichen Höhepunkte von Skye. Nach kurzer Fahrt auf einer schmalen und kurvenreichen Straße erhebt sich die über 700 Meter hohe Kammlinie der Berggruppe The Storr über der kargen und einsamen Moorlandschaft. Blickfang ist der 50 Meter hohe Felsobelisk Old Man of Storr, dessen frei stehende Silhouette alles Umliegende beherrscht.
Kilt Rock
Nur einige Kilometer weiter befindet sich die nächste Attraktion der Insel: Kilt Rock View Point. Die Aussichtsplattform gibt einen tollen Blick auf eine Ansammlung von Basaltsäulen frei, die über 80 Meter senkrecht aus dem Meer herausragen. Den Namen verdanken sie ihrer eigenartigen Riffelung, die mit etwas Fantasie dem Muster des weltberühmten Schottenrocks ähnelt.
Quiraing Massiv
Auf der weiteren Strecke dringt man nun ins Innere der Insel vor, mitten in die Felswildnis des Quiraing Massivs. Nach kurzer Zeit findet man sich auf einem Hochplateau wieder. Hier sollte man das Auto abstellen und die Gegend zu Fuß erkunden. Entlang der Heidekrautwiesen kommt man so zu den schaurigen Abbruchkanten des Plateaus, und kann bei gutem Wetter den tollen Ausblick genießen.
Museum of Island Life
Kurz hinter Kilmuir befindet sich das Museum of Island Life. Das Freilichtmuseum veranschaulicht in mehreren strohgedeckten Häusern die harten und dürftigen Lebensbedingungen der Crofter, einst Kleinbauern und Bewohner der Insel Skye.
Armadale
Über das kleine, beschauliche Dorf Uig, gelegen in einer von Hügeln umgeben Bucht, geht es zurück nach Portree und weiter nach Armadale. Von hier gelangt man mit der Fähre in rund 40 Minuten zum gegenüber liegenden Mallaig. Der kleine Fischerort strahlt durch die schaukelnden Kutter im Hafen, ausgebreitete Fischernetze und alten Baracken eine sehr urige Atmosphäre aus.
Von Mallaig nach Inveraray
Auf der Fahrt von Mallaig nach Inveraray hält die Landschaft einige Überraschungen parat: von sanften Schärenküsten, weißen Stränden und idyllischen Häfen bis hin zu windigen Höhenzügen und wildromantischen Viaduktszenerien. Wer diese vielfältigen Eindrücke besonders genießen möchte, sollte darüber nachdenken, hier einen zusätzlichen Tag einzuplanen - nicht zuletzt für eine kleine Wanderung an Großbritanniens größtem Berg.
- Entfernung: ~ 210 km
- Fahrtzeit: ~ 4 h
Schärenküste
Am nächsten Morgen geht es von Mallaig entlang der Küste weiter Richtung Süden. Man merkt, dass man die Highlands hinter sich gelassen hat und nun ein ganz anderes Schottland kennenlernt: Statt wild umtosten Meeresküsten sieht man hier eine ruhige Schärenlandschaft aus dem Wasser ragen - so, wie man sie eigentlich nur in Skandinavien vermuten würde. Auf der Fahrt mischt sich immer wieder ein sattes Grün zwischen das Labyrinth aus Wasser und Stein.
Morar
Nach kurzer Fahrt taucht im Osten der Loch Morar auf, mit 300 Metern der tiefste Süßwassersee Schottlands. Für ein Seeungeheuer kommt diese Tiefe natürlich wie gerufen und so soll "Morag", die Tochter Nessis, in dem See hausen. Wer sich trotz des Ungeheuers ans Wasser wagen möchte, sollte dafür unbedingt die weißen Strände von Morar aufsuchen. Ein Strandspaziergang bei schönem Wetter ist hier fast schon paradiesisch!
Loch Nan Uamh
Vorbei an kleinen Küstenorten, die zu einer entspannten Kaffeepause verleiten, geht die Fahrt über Arisaig weiter zum Loch Nan Uamh. Auf der Strecke sieht man immer wieder die beeindruckenden Viadukte der West-Highland Eisenbahn, die Mallaig und Fort William miteinander verbindet. Wer Glück hat, kommt gerade rechtzeitig und sieht eine nostalgische Dampflock mit weißen Rauchwolken vorbeiziehen.
Glenfinnan
Nach einer Panoramafahrt mit Blick auf den Loch Eilt kommt man schließlich nach Glenfinnan. An der Spitze des Loch Shiel gelegen, fällt der Blick schon von weitem auf das Glenfinnan Monument in der Ortsmitte. Das Standbild eines Highländers erinnert an den geschichtlich bedeutsamen Jakobiteraufstand von 1745: Genau an dieser Stelle mobilisierte Bonnie Prince Charlie mit einer flammenden Rede die Schottischen Clans zum Kampf gegen die Engländer. Auch wenn sie anfangs triumphale Erfolge verbuchen konnten, endete der Kampfzug in der Niederlage der Schotten auf dem Schlachtfeld von Culloden. Wer sich fragt, ob er das große Viadukt vor den Toren der Stadt nicht schon einmal gesehen hat bekommt hier einen kleinen Hinweis: Hier fährt der Zug, der Kinder und Erwachsene immer wieder aufs Neue in eine Welt voller Magie und Zauberei entführt.
Ben Nevis
Ein kleines Stück weiter rückt in der Ferne die Silhouette eines großen Berges immer näher. Mit 1343 Metern der größte Berg Großbritanniens lässt der Ben Nevis das Herz wanderfreudiger Touristen höher schlagen. Wer über eine Besteigung nachdenkt, sollte hier aber einen zusätzlichen Tag einplanen. Der Weg ist gut beschildert und erfordert keine besonderen Fähigkeiten, für den Auf- und Abstieg sollten allerdings mindestens 6 Stunden eingeplant werden. Auch das Wetter kann mitunter tückisch sein, regenfeste Kleidung ist daher ein Muss. Wem der Sinn nicht ganz nach einer langen Wanderung steht, sollte sich aber einen kleinen Abstecher ins Nevis-Tal nicht entgehen lassen. Vorbei an zotteligen Hochlandrindern bekommt man hier noch einmal romantisch-ursprüngliche Naturmotive zu sehen.
Fort William
Die Stadt am Fuße des Ben Nevis bietet sich für ein gemütliches Mittagessen in einem der vielen Restaurants und Pubs an. Sehenswert ist vor allem das West Highland Museum und die achtstufige Schleusentreppe Neptune's Staircase im nördlichen Vorort Banavie, die eine schiffbare Verbindung zwischen dem Loch Linnhe und dem 25 Meter höher gelegenen Caledonia Canal bildet.
Glen Coe
Auf dem Weg zum Tagesziel Inveraray kommt man ins wildromantische Hochtal Glen Coe. Hier bestimmen wieder karge Fels- und Geröllwüsten das Landschaftsbild, auch die größte zusammenhängende Moorlandschafts Schottlands ist hier oben zu finden. Diese schaurige Atmosphäre passt zu der düsteren Geschichte des MacDonald Clans, dessen Ermordung sich hier zugetragen hat. Mehr über die tragische und spannende Geschichte des heimtückischen Mordes aus dem Jahr 1692 kann man im Visitor Center in Glencoe erfahren.
Inveraray
Als Kontrastprogram geht es nach den dramatischen Szenen des Glen Coe wieder in sanftere Landschaftsbilder Schottlands über. Das Orchy-Tal bringt mit seinen Laubbaumparzellen und lauschigen Uferflecken wieder etwas Balsam für die Seele und leitet entlang des Loch Awe weiter nach Inveraray. Auch wenn es für Besichtigungen heute schon zu spät ist lohnt sich doch ein kleiner Stadtbummel entlang der Main Street inklusive eines Hafenbesuchs. Hier kann man den Dreimastschoner „Arctic Penguin" bewundern und in einem der zahlreichen Restaurants oder Pubs abtauchen.
Von Inveraray nach Glasgow
Bevor man sich am heutigen Tag im Trubel der Stadt Glasgow wiederfindet, sollte man noch einmal die beschauliche Ruhe Schottlands genießen. Bei einem Schlossbesuch in den weitläufigen Anlagen von Inveraray und einer schönen Fahrt zum Loch Lomond kann man ganz entspannt in den Tag starten. Das vielfältige kulturelle Angebot in Glasgow macht die weitere Tagesplanung dann nicht gerade einfach.
- Entfernung: ~ 95 km
- Fahrtzeit: ~ 1.40 h
Inveraray Castle
Wo früher einmal die ursprünglichen Häuser von Inveraray angesiedelt waren, befindet sich heute das prächtige Inveraray Castle. Im Jahr 1743 suchte der Herzog von Argyll nach einem passenden Platz für seinen neuen Herrschaftssitz. Um genügend freies Terrain für einen Park zu gewinnen, ließ er dafür den Ort Inveraray kurzerhand abreißen und an der heutigen Stelle neu aufbauen. Umgeben von einer weitläufigen Parkanlage ist der neugotische Schlossbau mit seinen runden Ecktürmchen und zinngeschmückten Kegeldächern nicht nur von außen eine Augenweide. Bei einer Besichtigung kann man durch die Säle umherwandern und sich an den schönen Stuckarbeiten, Wandteppichen und Gemälden erfreuen. Es heißt, dass ein berühmter Gast des Schlosses einst sagte: "Was ich hier besonders bewundere, ist die völlige Missachtung aller Kosten". Da wundert es kaum, dass der Schlossherr, zwölfter Duke of Argyll, nach einem Großbrand die Renovierungskosten des schwer beschädigten Castles durch den Verkauf der bekannten Insel Iona finanzierte.
Loch Lomond
Malerisch geht die Fahrt weiter durch das felsige Glen Croe nach Arrochar zum Loch Long hinunter und dann weiter zum Loch Lomond, mit 35 Kilometern länge und bis zu 8 Metern breite Schottlands größter Süßwassersee. Der See besticht durch das Zusammenspiel fjordartiger Ausläufe im Norden und über 30 verstreuten Inseln im breiten Süden. Hier sollte man sich einen Moment Zeit für eine kurze Rast nehmen, und noch einmal die Ruhe vor dem Trubel in Glasgow genießen.
Glasgow
Die zweitgrößte Stadt Schottlands ist ein lebhafter und pulsierender Ort, der einiges zu bieten hat. Wer die Stadt genauer kennen lernen möchte, sollte mehr als nur einen Nachmittag hier einplanen. Fragt man die Einheimischen, wird einem hier auch nach mehreren Tagen nicht langweilig. Ob Museum, Ausstellung oder Brauereibesichtigung - in Glasgow ist für jeden etwas dabei. Empfehlenswert sind neben dem obligatorischen Stadtrundgang das Kelvingrove Art Gallery and Museum, das House for an Art Lover, die Glasgow University oder auch ein Besuch in der West Brewery. Vielleicht hat der ein oder andere FußballliebhaberInnen ja auch das Glück, passend zu einem Spiel der Glasgow Rangers oder von Celtic Glasgow hier zu sein. Weitere Informationen findet man im ÖAMTC City Guide Glasgow.
Von Glasgow nach Gretna Green
Der Morgen in Glasgow sollte für ein ausgiebiges Frühstück in einem der vielen schönen Cafés genutzt werden, bevor es weiter zum Weltkulturerbe New Lanark geht. Über Drumlanring Castle und die Ruinen von Sweetheart Abbey geht es noch einmal hinunter zum Meer - die letzte Gelegenheit, sich von der schottischen Küste zu verabschieden.
- Entfernung: ~ 250 km
- Fahrtzeit: ~ 4.20 h
New Lanark
Etwas außerhalb der Stadt befindet sich das alte Industriegebiet New Lanark, anfang des 19. Jahrhunderts die größte Baumwollspinnerei des Landes. Über 2500 Männer, Frauen und Kinder lebten und arbeiteten hier unter erbärmlichen Bedingungen, bis die Unternehmer David Dale und Robert Owen einen revolutionären Sozialplan verwirklichten. Sie bauten menschenwürdige Wohnungen, reduzierten die Tagesarbeitszeit auf 10 Stunden, sorgten für medizinische und finanzielle Vorsorge und holten die Kinder von den Maschinen in die neu errichteten Schulen. Über den Erfolg des Plans kann man sich im Visitor Center des heutigen Weltkulturerbes genauer informieren, eine besondere Erfahrung ist die Annie McLeod Experience - eine Zeitreise, die das Leben eines 10 jährigen Arbeitermädchens detailgetreu erzählt.
Drumlanrig Castle
In eine ganz andere Welt taucht man beim Anblick des bezaubernden, von einem großen Park umgebenen, Renaissanceschlosses Drumlanrig Castle ein. Seit der Erbauung 1679-1689 hat sich das Schloss kaum verändert, im Inneren lassen sich alte, französische Stilmöbel, Tapisserien aus Brüssel, eine Porzellansammlung und eine Gemäldegalerie mit Werken von Holbein, Rembrandt, Van Dyke, Leonardo da Vinci, Ramsay und Gainsborgough besichtigen.
Sweetheart Abbey
Über Dumfries, wo man je nach belieben noch einen kleinen Stadtbummel dazwischen schieben kann, geht es wieder zurück an die Küste. Die malerische Ruine der Sweetheart Abbey verdankt ihren Namen, wie man wohl bereits vermutet, einer rührenden, wenn auch etwas bizarren Liebesgeschichte: Nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1268, bewahrte Lady Dervorgilla, Gründerin der Abtei, das Herz ihres Geliebten auf und trug es mit sich, wo immer sie hinging. Nach ihrem eigenen Tod wurde sie zusammen mit dem Herz begraben, als Erinnerung an die Liebenden hieß die Abtei seit fortan Sweetheart Abbey.
Kippford
Wer sich noch nicht ganz vom Meer verabschieden möchte, kann in einem Bogen entlang der Küste fahren. Vorbei an kleinen Ortschaften kann man beispielsweise in Kippford noch einmal die Seele baumeln lassen und einen letzten Strandspaziergang genießen. Wer allmählich genug von der Küste und dem Meer hat, kann direkt zum Tagesziel Gretna Green fahren.
Von Gretna Green nach Edinburgh
Der letzte Tag der Rundreise steht ganz im Zeichen der wunderschönen Schlösser und Abteien des Landes. Ein besonderes Highlight ist das Floors Castle, in dessen weitläufigen Außenanlagen man unbedingt spazieren gehen sollte. Wenn man sich zum Abend wieder in Edinburgh befindet merkt man, wie schnell die Tage im wunderschönen Norden Großbritanniens doch verflogen sind. Auf die schöne Zeit stößt man am besten noch einmal ganz traditionell in einem der zahlreichen Pubs an.
- Entfernung: ~ 175 km
- Fahrtzeit: ~ 3.10 h
Jedburgh Abbey
Von Gretna Green geht es am nächsten Tag weiter nach Jedburgh, dessen wunderschöne Abbey über der Stadt thront. Das alte Augustinerkloster wurde im Jahre 1138 durch David I errichtet und zeugt mit seinen roten Sandsteingemäuern vom Übergang des normannischen zum gotischen Baustil. Im Visitor Center von Jedburgh Abbey kann man mehr über die Geschichte des alten Bauwerks erfahren, auch ein Spaziergang im weitläufigen Kräutergarten lohnt sich.
Kelso Abbey
Unmittelbar in der Nähe befindet sich Kelso Abbey. Einst reichste Abtei der Umgebung ist sie ein spektakuläres Beispiel schottischer Klosterarchitektur. Auch der Ort selbst lädt zu einem Besuch ein. Bei einem Spaziergang entdeckt man hier reizvolle alte Häuser, kleine Kopfsteinpflastergassen, lauschige Uferwege und die Fünfbogenbrücke über den Tweed.
Floors Castle
Umgeben von einem riesigen, offenen Park zeigt sich nur wenige Kilometer weiter das imposante Floors Castle. Erbaut im 18 Jahrhundert, sind es vor allem die vielen kleinen Zinntürme, die das Schloss so einzigartig wirken lassen. Im Schloss sind flämische Wandbehänge und Bilder von Matisse und Reynolds zu sehen, besonders schön sind vor allem die Außenanlagen. Hier kann man im wildblühenden Walled Garden, im imposant angelegten Millennium Garden oder aber im urigen Woodland Garden umherwandern. Einen perfekten Abschluss bietet eine traditionelle Teatime im Terrassencafé.
Scotts View
Am Tal des Tweed entlang gelangt man zu dem herrlichen Panoramapunkt Scott's View, der einen tollen Ausblick über die Borders bietet. Die Hügel in der Ferne sind eine Erinnerung an die mittlerweile ruhenden vulkanischen Aktivitäten dieser Region.
Thirlestane Castle
Nicht mehr weit von Edinburgh entfernt steht noch ein Besuch von Thirlestane Castle auf dem Programm. Das Märchenhafte Schloss ist nicht nur für seine Architektur und Ausstattung, sondern vor allem auch für sein umfangreiches Spielzeugmuseum bekannt. Hier finden sich Puppen, Figuren und Spielsachen aus früheren Epochen. Diese machen das Castle vor allem bei Familien mit Kindern beliebt. Auch hier darf ein Spaziergang in der weitläufigen Anlage nicht fehlen.
Edinburgh
Auch wenn es sich viel kürzer anfühlt, ist man nach 12 Tagen Rundreise nun wieder am Ausgangspunkt Edinburgh angekommen. Wenn man nicht direkt wieder zum Flughafen muss, sollte man am letzten Abend noch einmal das rege Treiben in den Pubs genießen und durch die belebten Gassen der Stadt wandern. Weitere Informationen findet man im ÖAMTC City Guide Edinburgh.
Länder-Info Großbritannien
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