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Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr

Die EU plant zur Senkung der Anzahl der Verkehrstoten eine Reform der Führerschein-Richtlinie.

Teilnehmer:innen des Trainings "Mobil sein, Mobil bleiben" im Fahrtechnik Zentrum, gruppiert um ein Auto, rechts im Bild der Fahrtechnik Trainer.
mobil sein mobil bleiben.jpg © ÖAMTC Fahrtechnik

Die Pläne der EU

Die EU plant zur Senkung der Anzahl der Verkehrstoten eine Reform der Führerschein-Richtlinie – insbesondere ältere Menschen, die ein Fahrzeug lenken, sollen in die Pflicht genommen werden. Der Vorschlag sieht vor, dass ältere Personen über 70 Jahre zukünftig alle fünf Jahre ihr Führerscheindokument erneuern sollen. Der aktuell vorliegende Gesetzesentwurf lässt allerdings noch Interpretationsspielraum: Ob eine verpflichtende Überprüfungsfahrt, eine medizinische Untersuchung oder eine Selbstuntersuchung notwendig sind, um die Lenkberechtigung zu behalten, bleibt noch offen. Möglicherweise wird jeder Staat für sich entscheiden, ob und welche Maßnahmen er einführt. Ein System der regelmäßigen, anlasslosen Untersuchung der Fahreignung aus Altersgründen ist in Österreich und Deutschland bisher jedenfalls nicht vorgesehen. Die Notwendigkeit, solche Maßnahmen verpflichtend einzuführen, wird von Expert:innen stets heftig diskutiert und sorgt für Verunsicherung bei den Betroffenen.

Entscheidend für eine unfallfreie Teilnahme am Straßenverkehr ist nicht das Alter oder ein irgendwann zustande gekommenes Testergebnis, sondern der aktuelle Gesundheitszustand des:der Lenkenden – und Alter ist keine Krankheit. Im Mittelpunkt muss die Fähigkeit stehen, Situationen und Risiken richtig einzuschätzen und entsprechend zu handeln.

Standpunkt des ÖAMTC

Verpflichtende Untersuchungen der Fahrtauglichkeit nach dem Gießkannenprinzip sind aus Sicht des Mobilitätsclubs jedenfalls nicht zielführend. In den Unfallstatistiken schlägt sich der positive Effekt derartiger Überprüfungen auch nicht nieder: In der Schweiz, die bereits über ein solches System verfügt, sind die Unfallzahlen mit Personen über 65 Jahren beispielsweise sogar leicht höher als in Österreich. Andere Länder, darunter Dänemark und Neuseeland, haben diese Form der Untersuchung wieder abgeschafft, weil der gewünschte Effekt ausgeblieben ist. Viele Länder, etwa Deutschland, haben stattdessen gute Erfahrungen mit freiwilligen Feedback-Fahrten für ältere Menschen gemacht. Diese leisten einen positiven Beitrag zum Erhalt der Fahrfertigkeiten und dienen ganz ohne unangenehme Drucksituation der Verkehrssicherheit.

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