Ein guter Radhelm muss nicht teuer sein
Der Club hat 15 Fahrradhelme für Erwachsene getestet
Siebenmal "gut", siebenmal "befriedigend" und einmal "genügend" – das ist das Ergebnis eines im Jahr 2017 durgeführten Fahrradhelmtests des ÖAMTC, bei dem 15 Modelle für Erwachsene in den Kriterien Unfallschutz, Komfort und Handhabung, Hitzebeständigkeit sowie Schadstoffe überprüft wurden. "Auch wenn keiner der Helme mit 'sehr gut' beurteilt werden konnte, hat der Test gezeigt, dass das Qualitätsniveau relativ hoch ist", fasst ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl das Ergebnis zusammen.
Erhebliche Preisunterschiede
Die Preisunterschiede der getesteten Helme sind beträchtlich, kosten sie im Handel doch zwischen 30 und 140 Euro. Der Testsieger – Casco Activ 2 – liegt mit 80 Euro preislich im oberen Mittelfeld. Dass ein guter Helm allerdings nicht teuer sein muss, zeigen die beiden nächsten Helme in der Rangliste. Der Cratoni Pacer sowie der Lazer Beam MIPS schlagen mit 60 beziehungsweise 55 Euro zu Buche.
Mit dem Bell Annex MIPS (140 Euro) erreicht lediglich ein Helm über 100 Euro ein "gut". Sowohl der Abus In-Vizz Ascent (130 Euro), der POC Crane Commuter (130 Euro) sowie der KED Berlin (120 Euro) kamen nicht über ein "befriedigend" hinaus.
Die günstigsten Helme im Test, der Btwin BH 500 (30 Euro) sowie der Prophete 770/771 (32 Euro) wurden ebenfalls mit "befriedigend" bewertet und brauchen somit den Preis-Leistung-Vergleich nicht scheuen. Am Schluss des Feldes findet sich mit dem Overade Plixi übrigens der einzige zusammenklappbare Helm im Test. Überzeugen kann er jedoch lediglich in diesem Punkt. Sowohl im "Unfallschutz" als auch bei "Komfort und Handhabung" erreichte der Klapphelm lediglich ein "genügend".
Ergebnisübersicht als Download
Mehr Sicherheit durch MIPS?
Drei der 15 getesteten Modelle – Lazer Beam MIPS, Bell Annex MIPS und Giro Revel MIPS – verfügen zudem über ein zusätzliches Sicherheitssystem für Helme. "Das Multidirectional Impact Protection System (MIPS) bietet Schutz bei Aufschlägen mit unterschiedlichen Bewegungsrichtungen", erläutert der ÖAMTC-Techniker.
Beim MIPS handelt es sich um einen Innenhelm, der flexibel mit elastischen Verbindungselementen an der Außenschale befestigt und somit von Herstellern problemlos in jedes Helmdesign integriert werden kann. "Da wir in unseren Tests momentan nur geradlinige Stöße abbilden können, ist das volle Potenzial von MIPS noch nicht darstellbar", führt Kerbl aus und rät dazu künftig beim Helmkauf darauf zu achten, ob der Wunschhelm über ein MIPS verfügt.
Video zum aktuellen Test
Tipps zum Kauf eines Fahrradhelms
- Nehmen Sie sich Zeit zum Probieren: Ein Helm passt erst dann richtig, wenn er beim Vorbeugen auf dem Kopf bleibt, auch wenn das Schloss offen ist.
- Achten Sie auf gute Sichtbarkeit im Dunkeln: Das heißt, dass der Helm über Reflektoren verfügen und eine möglichst helle Farbe haben sollte.
- Nach einem Sturz muss der Helm unbedingt ausgetauscht werden, auch wenn keine äußeren Schäden sichtbar sind
- Seien Sie sich ihrer Vorbildwirkung bewusst: Starten sie nie ohne Fahrradhelm los