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DruckenFür sichere Straßen
Die Zahl der Verkehrsopfer erreicht weltweit epidemische Ausmaße - mehr als 1,2 Millionen Menschen lassen jährlich ihr Leben auf der Straße. Die Staats- und Regierungschefs der Welt nehmen die Tragweite des Problems oftmals gar nicht, oder nur am Rande wahr.
Seit dem Jahr 2000 sind auf den Straßen der Welt 11 Millionen Menschen gestorben. "Verkehrsunfälle sind die versteckte Epidemie unseres Jahrhunderts", warnt ÖAMTC-Präsident Werner Kraus. "Es ist Zeit zu handeln. Sonst könnte sich die Zahl der Verkehrstoten bis 2020 weltweit verdoppeln." Der ÖAMTC handelt. Kraus ist gleichzeitig Präsident der FIA-Region 1 (Europa, Naher Osten und Afrika). In dieser Funktion hat er bereits 2007 die FIA-Kampagne "Make Roads Safe - Für sichere Straßen" in Österreich vorgestellt. Die Kampagne war erfolgreich - eine erfüllte Forderung war eine UN-Verkehrssicherheitskonferenz.
Ein Jahrzehnt der Verkehrssicherheit
Diese fand erstmals am 18. und 19. November 2009 in Moskau statt. Das Ziel waren gemeinsame Maßnahmen zur Hebung der Verkehrssicherheit. Doch der ÖAMTC und die FIA wollen mehr: "Einen Zehn-Jahres-Aktionsplan für Verkehrssicherheit", so ÖAMTC-Präsident Kraus. Die Verkehrsminister haben sich dazu bekannt und den Antrag verabschiedet. Der nächste Schritt, der im Frühjahr 2010 erfolgt ist: Die UN-Generalversammlung hat diese "Decade of Action for Road Safety" ausgerufen. Mit den richtigen Maßnahmen könnten bis 2020 fünf Millionen Todesopfer und 50 Millionen Schwerverletzte im Verkehr verhindert werden.
Auf die Problematik aufmerksam machen
"Für sichere Straßen" will die Weltöffentlichekeit und die Politik auf die Verkehrsopferquote aufmerksam machen, die weltweit epidemische Ausmaße erreicht. Täglich sterben mindestens 3.000 Menschen, davon 500 Kinder. Besonders dramatisch ist die Situation in Schwellen- und Entwicklungsländern - 8 von 10 Verkehrstoten stammen aus diesen.
"Für sichere Straßen" setzt sich dafür ein, dass:
- die G8 und ein UN-Gipfel politisches Handeln auf höchster Ebene zur Senkung der Verkehrsopferquote beschließen.
- ein auf 10 Jahre angelegter und mit 300 Millionen US-Dollar ausgestatteter weltweiter Aktionsplan zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Schwellen- und Entwicklungsländern aufgelegt wird.
- Straßen sicherer werden: d.h. dass zumindest 10% aller von der Weltbank und anderen großen Kreditgebern zur Verfügung gestellten Mittel für Straßenbau der Verkehrssicherheit gewidmet werden.
Die globale Problematik im Verkehr
Verkehrsunfälle kosten täglich 3.000 Menschen, darunter 500 Kinder, das Leben. Jährlich sterben 1,2 Millionen Menschen und werden 50 Millionen verletzt. Über 85% dieser Opfer (96% der Kinder) entfallen auf Entwicklungs- und Schwellenländer.
Internationalen Bemühungen um eine Senkung der Zahl der Verkehrstoten steht nur ein Bruchteil der Mittel zur Verfügung, die eingesetzt werden, um andere globale Gesundheitsprobleme zu bekämpfen. Sichere Straßen sind aber unabdingbar, um die meisten der Millenniumsentwicklungsziele der UN zu erreichen.
Verkehrsunfälle verursachen Armut
Die wirtschaftlichen Kosten, die Schwellen- und Entwicklungsländern durch Verkehrsunfälle entstehen, werden auf bis zu 100 Milliarden US-Dollar jährlich geschätzt. Das entspricht nahezu der gesamten Entwicklungshilfe der OECD-Länder von 106 Milliarden US-Dollar im Jahre 2005.
Die meisten Verkehrsopfer in Schwellen- und Entwicklungsländern sind Fußgänger. Oft sind sie die Ernährer ihrer Familien. Studien in Indien und Bangaldesh belegen, dass 50% aller Familien, die ein Mitglied in einem Verkehrsunfall verlieren, unter die Armutsgrenze absinken.
Deshalb: Wer die Armut bekämpfen will, muss sichere Straßen schaffen!
Forderungen und Ziele
Die Kampagne appeliert an die Vereinten Nationen und die G8, die Verkehrssicherheit in ihre Entwicklungspolitik einzubeziehen. Es wird ein UN-Gipfel gefordert, auf dem sich die führenden Politiker verpflichten, Maßnahmen zur Senkung der Zahl der Verkehrstoten weltweit zu ergreifen.
Das globale Problem tödlicher Verkehrsunfälle wird von Politikern und Regierenden kaum wahrgenommen. Die G8 und die Vereinten Nationen nehmen Einfluss auf die weltweiten Prioritäten bei der Finanzierung von Entwicklungsvorhaben und humanitärer Hilfe. "Für sichere Straßen" will erreichen, dass die Politik die enormen Missstände zur Kenntnis nimmt und entsprechend handelt.
Ein erster großer Erfolg konnte hier bereits verbucht werden: Im März 2008 wurden an UN-Generalsekretär Ban Ki-moon 1,2 Millionen Unterschriften übergeben. In Folge verabschiedete die UN Generalversammlung eine Resolution zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Im Zuge dessen fand am 18. und 19. November 2009 eine Ministerkonferenz zum Thema Verkehrssicherheit in Moskau statt, an welcher auch ÖAMTC-Präsident Werner Kraus teilnahm.
Aktionsplan für weltweite Verkehrssicherheit
Die Forderung eines "Zehn-Jahres-Aktionsplan für Verkehrssicherheit" stieß in Moskau auf positive Resonanz. Die Verkehrsminister haben sich dazu bekannt und den Antrag verabschiedet. Der nächste Schritt, der im Frühjahr 2010 erfolgt ist: Die UN-Generalversammlung hat die "Decade of Action for Road Safety" ausgerufen. Mit den richtigen Maßnahmen könnten von 2010 bis 2020 fünf Millionen Todesopfer und 50 Millionen Schwerverletzte im Verkehr verhindert werden.
"Es geht darum, endlich das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Verkehrssicherheit uns alle betrifft", sagt Kraus. Die Zahlen sind erschreckend - weltweit fordern Verkehrsunfälle jährlich mehr als 1,2 Millionen Tote und rund 50 Millionen Verletzte. Und es trifft vor allem die Schwächsten. "Alle drei Minuten stirbt ein Kind im Straßenverkehr", kennt Kraus die erschütternden Statistiken. Die Schwellen- und Entwicklungsländer trifft es besonders. Insgesamt ereignen sich 96 Prozent aller Verkehrsunfälle, bei denen Kinder sterben, in Entwicklungs- und Schwellenländern. "Zebrastreifen sind zum Beispiel unbekannt, die Kinder laufen auf dem Schulweg buchstäblich um ihr Leben", so ÖAMTC-Präsident Kraus.
In vielen Schwellen- und Entwicklungsländern fehlt das Know-how, das notwendig ist, um mit den wachsenden Verkehrssicherheitsproblemen fertig zu werden. Im Rahmen des Aktionsplans wird die neu gegründete Global Road Safety Facility für die Ausbildung einheimischer Fachleute sorgen, die Verkehrssicherheitsprogramme in ihren Ländern betreuen, werden Polizei, Regierende und Gerichte dazu angehalten, Fairness bei der Kontrolle und Ahndung von Verkehrsverstößen walten zu lassen und Sicherheitsmaßnahmen wie Gurt- und Helmpflicht gefördert.
Forderungen für sichere Straßen
Die Geberländer sowie Kreditgeber wie die Weltbank werden aufgefordert, dafür zu sorgen, dass mindestens 10% der für Straßeninfrastrukturprojekte bereitgestellten Entwicklungsgelder - z.B. in Afrika, Asien und Lateinamerika - der Verkehrssicherheit gewidmet werden.
Wird die Verkehrssicherheit nicht ernst genommen, dann werden in den nächsten Jahren Millionen Menschen in Afrika und in anderen Schwellen- und Entwicklungsländern Verkehrsunfällen zum Opfer fallen.