In den letzten Jahren ist der Medienrummel um Ihre Person weniger geworden, das Privatleben hat sich vermutlich etwas normalisiert. Wenn der Filmstart im September näher rückt, wird sich das wohl wieder ändern…
Klar ist: Für jeden, der in diesem Flugzeug war, hat sich danach viel verändert. Es gibt Momente im Leben jedes Menschen, die es in ein „Davor“ und ein „Danach“ teilen, und Flug 1549 war ein solcher Moment. Meine Familie und mich betraf das aber ganz besonders, weil wir naturgemäß die meiste Aufmerksamkeit abbekamen. In letzter Zeit ist das öffentliche Interesse an meiner Person zwar nicht mehr so stark wie früher, bewegt sich aber doch noch immer auf sehr hohem Niveau. Ich kann also nicht sagen, dass unser Leben wieder ganz normal abläuft. Aber meine Frau, meine Töchter und ich sind besser darin geworden, mit dem Rampenlicht umzugehen. Was uns in der Vergangenheit mitunter sehr viel Anstrengung gekostet hat, um es sanft auszudrücken. Das größte Problem war, dass meine weltweite Bekanntheit ja nicht langsam wachsen konnte wie etwa bei einem Hollywood-Schauspieler, sondern innerhalb weniger Stunden einfach explodiert ist. Lassen Sie es mich so formulieren: Wenn der Film demnächst rauskommt, werden wir als Familie diesmal mehr Übung darin haben, wie man mit dem Trubel richtig umzugehen hat.
— In den letzten Jahren ist der Medienrummel um Ihre Person schwächer geworden, das Privatleben hat sich vermutlich etwas normalisiert. Wenn der Filmstart im September näher rückt, wird sich das wohl wieder ändern…
Chesley Sullenberger: Klar ist: Für jeden, der in diesem Flugzeug war, hat sich danach viel verändert. Es gibt Momente im Leben jedes Menschen, die es in ein "Davor" und ein "Danach" teilen, und Flug 1549 war ein solcher Moment. Meine Familie und mich betraf das aber ganz besonders, weil wir naturgemäß die meiste Aufmerksamkeit abbekamen. In letzter Zeit ist das öffentliche Interesse an meiner Person zwar nicht mehr so stark wie früher, bewegt sich aber doch noch immer auf sehr hohem Niveau. Ich kann also nicht sagen, dass unser Leben wieder ganz normal abläuft. Aber meine Frau, meine Töchter und ich sind besser darin geworden, mit dem Rampenlicht umzugehen. Was uns in der Vergangenheit mitunter sehr viel Anstrengung gekostet hat, um es sanft auszudrücken. Das größte Problem war, dass meine weltweite Bekanntheit ja nicht langsam wachsen konnte wie etwa bei einem Hollywood-Schauspieler, sondern innerhalb weniger Stunden einfach explodiert ist. Lassen Sie es mich so formulieren: Wenn der Film demnächst rauskommt, werden wir als Familie diesmal mehr Übung darin haben, wie man mit dem Trubel richtig umzugehen hat.
—Sie haben zwei junge Töchter, die bestimmt schon den Segelflugschein in der Tasche haben, um in Daddys Fußstapfen zu treten, richtig?
Chesley Sullenberger: (lacht) Nein, das interessiert sie überhaupt nicht. Mein Vater war zum Beispiel Zahnarzt, und das wollte ich ja auch nie werden. Meiner Frau und mir war es stattdessen immer wichtig, dass die beiden Mädchen jede Möglichkeit haben sollten, ihren eigenen Weg zu wählen, um starke, unabhängige Frauen zu werden, die kritisch und eigenständig denken können. Ich selbst habe meinen Weg sehr früh gefunden, weil ich schon im Alter von fünf Jahren wusste, dass ich irgendwann fliegen werde. Analog dazu haben unsere Töchter ihre Ziele auch relativ bald definiert, worüber ich mich sehr freue. Eine möchte Tierärztin werden und wurde gerade erst an einer guten Schule für Veterinärmedizin aufgenommen, die andere will Geschichte-Lehrerin an einer Highschool werden.
—Für einen Gentleman im besten Alter haben Sie einen interessanten Musikgeschmack, wie man in Ihrem Buch nachlesen kann. Sie erwähnen etwa die Punkrock-Band Green Day, aber auch den österreichischen Violinisten Fritz Kreisler…
Chesley Sullenberger: Ich liebe Musik, seit ich ein kleines Kind war. Meine Mutter war im Hauptberuf Lehrerin, hat in ihrer Freizeit aber leidenschaftlich gerne Piano gespielt. Ich habe wunderschöne Erinnerungen daran, wie ich als Bub neben ihr auf der Bank saß und zuhörte, während sie Strauss-Walzer oder Stücke von Chopin interpretierte. Diese Liebe zur Musik wurde zu einem lebenslangen Geschenk, das ich bis heute gerne auspacke. Mein Geschmack ist deshalb auch sehr, sagen wir, eklektisch. Ich beschränke mich ungern auf bestimmte Genres, sondern mag einfach das, was ich ganz simpel gute Musik nenne. Deshalb finden sich auf meinem iPod neben Klassik eben auch Bands wie Green Day, The Killers oder Evanescence.
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