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© Helmut Eckler
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August 2024

Eine Wahl ohne Qual

Wie vielfältig kompakte Autos sein können, beweist der Audi A3 eindrucksvoll. Und darüber hinaus auch, dass Verbrenner sehr sauber sein können.

Wie verhält sich ein Auto bei hohen Temperaturen oder bei Kälte? Wie gut ist der Langstreckenkomfort? Wie bewährt es sich im Alltag? Wo liegen Stärken und Schwächen bei der Bedienung? Und: Wie hoch ist der Verbrauch? Wie teuer ist der Unterhalt?

Antworten dazu liefert wie gewohnt der einjährige Dauertest im auto touring. Beim Audi A3 Sportback haben wir nicht nur einen Wagen auf Herz und Nieren getestet, sondern gleich zwei. Denn von den insgesamt 30.000 abgespulten Kilometern fuhren wir die Hälfte davon mit einem 116 PS starken Diesel, die restlichen sechs Monate mit einem 110 PS starken Benziner. Ein Vergleich, der jede Menge Unterschiede hervorgebracht hat.

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Audi A3 Sportback

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1 Zwölf Monate, ein Modell, zwei Motorisierungen: Audi A3 Sportback mit …  © Helmut Eckler

2 …116 PS starkem Dieselmotor und sechs Monate mit … © Helmut Eckler

3 … 110 PS starkem Dreizylinder-Benziner. © Helmut Eckler

Stärken im Überblick

Auffallend positiv, sowohl beim Diesel als auch beim Benziner: der hervorragende Langstreckenkomfort trotz der kompakten Abmessungen und des nur rund 2,6 Meter langen Radstandes. Die direkte und feinfühlige Lenkung sowie das beinahe perfekt agierende Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) sorgt bei beiden Kompakt-Audis für ein ausgesprochen agiles und Gokart-artiges Handling.

Lob verdient der A3 auch für seinen praktikablen Kofferraum, der mehr schluckt, als man vermuten würde. Und wer in der zweiten Sitzreihe unterkommt, leidet keine Sekunde unter Platzangst.

Das Video zum Dauertest des Audi A3 Sportback

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Spontanität

Ein Statement setzt der tadellos gedämmte Zwei-Liter-Diesel. Selbst auf längeren Etappen nach Calais in Frankreich, ins südenglische Cornwall oder an die Nordsee klettert der Verbrauch selten über fünf Liter pro hundert Kilometer. Ein anderer, nicht minder wichtiger Vorteil des Diesel-A3: das deutlich spontanere Ansprechverhalten beim Anfahren im Vergleich zum Benziner. Flottes Beschleunigen, etwa beim Überholen, muss beim Benziner gut überlegt und geplant sein.

Vorteil hier, Nachteil dort

Beim Verbrauch hat der Benziner-A3 ebenfalls das Nachsehen, er genehmigt sich im Schnitt rund 1,5 l/100 km mehr als der Diesel. Vor allem auf längeren Touren macht sich die spürbar größere Reichweite des Diesels positiv bemerkbar.

Schnell durchschaut ist beim A3 die Bedienung. Der Mix aus Touchflächen und Tasten macht das Navigieren durch die unterschiedlichen Menüs einfach. Umständlich im Diesel-A3: aufsperren mit Druck auf die Schlüsseltaste, starten per Knopf. Ein mühsames Prozedere – in der Optionsliste sollte man also unbedingt Keyless Go ankreuzen.

Pro & Contra

Geteilte Meinungen gibt es beim Thema Sitzkomfort. Der kompakte Audi A3 ist grundsätzlich ein angenehmes Reise­auto, manche Tester klagen nach längeren Autobahn-Etappen allerdings immer wieder über Schmerzen im Rückenbereich. Absolut ergonomisch ist dagegen die ideal für jede Körper­größe einstellbare Sitzposition.

Bis auf vereinzelte, teils unerklärliche Warnhinweise wie „Eingeschränkte Sicht!“ trotz bester Sicht nach vorne oder falsche Tempolimit-Einblendungen funktionieren die Assistenzsysteme weitestgehend problemlos. Schade ist allerdings, dass der Tempomat nur in 5- bzw. 10-km/h-Schritten per Schalter einstellbar ist.

Die Abgasmessung: extrem sauber

Ganz genau haben wir die Schadstoffemissionen unter die Lupe genommen. Auf einer Strecke von 90 km haben wir an beiden Audis ein Abgasmessgerät (PEMS) montiert und damit Stickoxide und Anzahl der Partikel gemessen. Die Ergebnisse sind beeindruckend: Bei den Stickoxiden verursacht der Diesel nur rund 1/40 der erlaubten Menge. Beim Benziner ist der NOx-Grenzwert etwas strenger, trotzdem stößt er nur etwa 1/30 der Stickoxide aus, was die Abgasnorm Euro 6d erlauben würde. Die Anzahl der Partikel liegt ebenfalls extrem unter den zugelassenen Werten: Der A3 Diesel dürfte 1.600 Mal mehr Partikel ausstoßen als bei unserer Messung, der A3 Benziner immer noch um den Faktor 230 mehr.

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1 Das Abgasmessgerät (PEMS) misst ganz exakt Stickoxide und Anzahl der Partikel. © Helmut Eckler

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Mein Fazit

Der Audi A3 macht sehr viel richtig und ist zu Recht nach wie vor eines der wichtigsten Modelle der Marke. Der 4,3 Meter lange A3 war der erste Kompakte, der 1996 mit dem Anspruch Premium-Qualität zu bieten auf Kundenfang ging. Das bestätigt unser Dauertest auch, denn sowohl Verarbeitungs- und Material-Qualität als auch Fahrkomfort bewegen sich auf hohem Niveau.

Unser Test zeigt eindeutig: Der quirlige Diesel in Kombination mit Automatik ist wunderbar agil, sparsam und für Vielfahrer attraktiv. Haken: Im Zuge eines aktuell zarten optischen Facelifts außen und innen hat man dem 116 PS starken Diesel die Automatik-Option gestrichen. Schade, wie wir finden.

Der Benziner fühlt sich anders an. Er ist zwar laufruhiger, aber weniger agil und nicht so sparsam, dafür aber günstiger als der Diesel. Im Zuge des Facelifts hat der Benziner statt des Dreizylinders wie in unserem Test jetzt einen Vierzylinder unter der Haube. Die Leistung (110 PS) bleibt aber gleich.

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