Ausnahmslos jeder Ersteintrag eines Redakteurs im Fahrtenbuch beinhaltet Lob für die Platzverhältnisse, speziell die großzügige vorhandene Kniefreiheit für hinten Sitzende.
Davon abgesehen punktet die beinahe 4,9 Meter lange Limousine vor allem mit zweierlei Dingen – dem Fahrkomfort und dem Verbrauch. Dazu lässt sich sagen, dass die Techniker bei der Fahrwerksabstimmung einen wirklich guten Mittelweg zwischen komfortabel und straff gewählt haben. Das macht den Camry zu einem sehr angenehmen Begleiter.
Und was den Verbrauch betrifft: Für die gesamte Testdistanz von rund 30.000 Kilometern ermittelten wir einen Durchschnitt von nur 6,2 Litern Superbenzin pro einhundert Kilometer. Angesichts einer Systemleistung von beinahe 220 PS sowie einem Fahrzeuggewicht von rund 1,6 Tonnen ist das ein absolut herzeigbarer Wert.
Dass das Zusammenspiel von Elektro- und Verbrenner-Einheit relativ unauffällig und meist sehr geräuscharm vonstattengeht, war ebenso häufiges Thema positiver Einträge im Fahrtenbuch. Dazu muss man wissen: Ältere Hybridantriebe von Toyota kombinierten kleinvolumigere Benziner mit Elektromotoren und einem stufenlosen Getriebe. Wer dann per Kickdown spontan viel Leistung vom System verlangte, wurde mit lautem Geheul (weil hohe Drehzahl), aber nur mäßigem Vortrieb beliefert. Im Camry hingegen ist es anders: Hier arbeitet ein großvolumigerer Benziner mit (Hubraum knapp 2,5 Liter). Dieser Motor hat mehr Kraft und Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen, heult deswegen bei spontaner Leistungsanforderung auch nicht so laut auf.
Auch eine Hervorhebung wert: das sehr faire Preis-Leistungs-Verhältnis. Aktuell gibt es den Camry ausschließlich mit dem beschriebenen Hybridantrieb und in nur zwei Ausstattungsvarianten – Business (für 39.790 Euro) und Lounge (für 42.390 Euro); über Letztere verfügte unser Dauertestwagen. Sie kann als komplett bezeichnet werden, ist doch von Ledersitzen mit Sitzheizung, über diverse Assistenzsysteme bis hin zur klangvollen Audioanlage bereits alles serienmäßig an Bord, das für Sicherheit und Komfort sorgt.
Die vielleicht schönsten Komplimente kamen aber von jenen Kollegen, die oft und weit mit dem Camry unterwegs waren. Wir fassen zusammen: Er treibt nicht, er lärmt nicht, er stört nicht mit unnötigem Firlefanz oder unübersichtlicher Bedienung. Ein O-Ton zum Abschluss: "Aus ihm steigt man entspannter aus als man eingestiegen ist."
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