In Flins soll aber nicht nur von Gebrauchtwagen die Lebensdauer verlängert werden, sondern auch von Batterien der E-Autos. Dafür wurde die Abteilung "Reenergy" geschaffen.
Die Lithium-Ionen-Batterie macht laut Konzernchef Luca de Meo 40 Prozent der Kosten eines E-Fahrzeugs aus und verursacht bei der Produktion zudem enorme Mengen an CO2. Die Verdoppelung der Lebensdauer der Batterie auf 20 Jahre kann laut Renault ihren CO2-Fußabdruck um bis zu 20 Prozent senken.
Verdoppeln wir die Lebensdauer der Batterien eines E-Fahrzeugs, können wir ihren CO2-Fußabdruck um bis zu 20 Prozent reduzieren.
Luca de Meo, Renault-Konzernchef
In Flins werden ausgemusterte Autobatterien zu Akku-Packs mit Wechselrichter und Ladegerät umgebaut. Sie können übliche Stromaggregate ersetzen und dank ihres emissionslosen Betriebs auch in Innenräumen verwendet werden. Seit Mai sind diese Power-Packs, die unterschiedlich hohe Speicherkapazitäten vorweisen, offiziell zertifiziert.
Eine zertifizierte Secondhand-Batterie kostet laut Renault rund 60 bis 70 Prozent einer neuen Batterie. Derzeit sei aber die Nachfrage danach größer als das Angebot, da erst wenige gebrauchte Autobatterien aus Kundenhand zurückgeliefert werden. Mit einem höheren Rückfluss rechnen die Experten ab 2025.
Renault erwartet, dass rund 30 bis 40 Prozent der ausgemusterten Autobatterien für ein zweites Leben als Akku-Pack in Frage kommen.
Die ersten Power-Packs mit ausgemusterten Autobatterien sind unter anderem in Food Trucks sowie in Seine-Schiffen für die Klimatisierung und Beleuchtung im Einsatz. Verkauft werden sie über das deutsche Start-up "Betteries". 2023 will Renault in Flins bis zu 6.000 solcher Akku-Packs herstellen.
Beträgt die Speicherkapazität der Altbatterien weniger als 40 Prozent, werden sie recycelt. Renault versucht, durch neue Methoden möglichst viel vom recycelten Material wieder für Batterien einzusetzen.
Bei Nickel und Kupfer gelinge dies bereits, beide Stoffe ließen sich in hoher Reinheit zurückgewinnen. Ein Geschäft sei das Recycling derzeit aber nur bei großen Autobatterien mit etwa 100 kWh.
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