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Vom herkömmlichen Autosalon ist nicht mehr viel übriggeblieben – dafür sind nun 70 Fahrradhersteller vertreten: die Mixtur der neuen IAA.

© Erich Reismann, Montage: Peter Scharnagl

Vom herkömmlichen Autosalon ist nicht mehr viel übriggeblieben – dafür sind nun 70 Fahrradhersteller vertreten: die Mixtur der neuen IAA.

© Erich Reismann, Montage: Peter Scharnagl
September 2021

IAA ganz neu

Neues Konzept, neue Stadt: Wie aus einem großen Autosalon in Frankfurt eine Mobilitätsmesse in München wurde.

Die Internationale Automobil-Ausstellung in Frankfurt, kurz IAA, war viele Jahre lang die größte Automesse der Welt. Sie fand alle zwei Jahre im Frühherbst statt, zuletzt 2019.

Dann kam Corona.

Nicht nur der Autobranche wurde bewusst, nicht mehr so weitermachen zu können wie bisher. Die Pandemie und das Virus haben in vielen Bereichen ein Innehalten und Umdenken bewirkt.

Beispiel Autosalons: Wie auch für andere Veranstaltungen, bei denen viele Menschen zusammenkommen, bedurfte es einer Neuausrichtung. Für die IAA bedeutete dies nicht weniger als eine Neuerfindung.

Vielen Ausstellern war das gar nicht unrecht – zu aufwändig und teuer war es bereits geworden, die Messe zu bespielen.

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Nun also: IAA Mobility. Nicht mehr in Frankfurt, sondern in München. auto touring war vor der Eröffnung für Sie dort und hat sich umgesehen.

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Ein Teil der IAA Mobility 2021 kann als "Open Space" in der Münchner Innenstadt besucht werden. So kommt die Messe zu den Menschen, die nicht zur Messe kommen wollen.
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Am Tag vor der offiziellen Eröffnung, an dem die internationalen Medien in München waren, um über die IAA Mobility 2021 zu berichten, war der "Open Space" allerdings noch Baustelle.
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Was jene Aussteller präsentieren, die beschlossen hatten, die Messehallen gar nicht zu bespielen und nur im "Open Space" aufzutreten, war somit am Pressetag gar nicht zu sehen.

Die IAA 2021 ist zweigeteilt: Es gibt einerseits den IAA Mobility Summit in den Ausstellungshallen im Münchner Messegelände nahe dem früheren Flughafen München-Riem und andererseits den IAA Mobility Open Space mitten in der Stadt zwischen Königsplatz und Odeonsplatz. Dort wenden sich die Aussteller direkt an das Publikum, das großteils vielleicht gar nicht den Weg hinaus zum Messegelände auf sich nimmt.

Die IAA Mobility will sich nicht mehr als Automesse verstehen, sondern als Mobilitätsplattform, die ihren Blick in die Zukunft des Unterwegssein richtet.

Nur noch eine Handvoll Automarken sind vertreten, aber viele Start-ups, Zuliefer-Unternehmen, Elektronikfirmen und auch 70 Fahrrad-Produzenten. Insgesamt laut Veranstalter mehr als 700 Aussteller.

Nicht teilgenommen haben Automobil-Hersteller wie Toyota, Honda, Mazda, Nissan, Jaguar und Land Rover, Volvo und der gesamte Stellantis-Konzern (von Citroën und Peugeot über Opel bis Fiat, Alfa Romeo und Jeep). Auch Škoda war nicht vertreten.

Es gehe um Dialog und Austausch, sagen die Veranstalter, um bessere Lösungen für Mobilitätsbedürfnisse. Auf Bühnen werden Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops rund um das Thema Mobilität abgehalten.

Besucher können viele der präsentierten Fahrzeuge auch selbst ausprobieren, dazu wurde zwischen Summit und Open Space eigens eine "Blue Lane" eingerichtet.

Kurz erzählt: Eindrücke von der IAA Mobility 2021

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"What will move us next" ist der Untertitel der IAA Mobility 2021: Was uns künftig bewegt.
Oder ist gemeint: "Was uns als nächstes bewegt" – also: nach dem Auto?
 

Peter Pisecker, Chefredakteur auto touring

Die Auto-Neuheiten der IAA Mobility 2021

Folgende Hersteller haben sich entschlossen, das neue Format der IAA zu nutzen: Audi, BMW, Dacia, Ford, Mini, Hyundai, Kia, Mercedes (inkl. AMG und Maybach), Renault, smart und Volkswagen.

Wobei Audi und Kia von auto touring nicht besucht werden konnten, weil ihre Stände im Open Space noch gar nicht fertiggestellt waren, und Ford auf dem Messestand kein neues Auto präsentierte. Dafür fanden wir einige andere interessante Fahrzeuge…

Microlino – jetzt geht's los

Den kleinen Flitzer im Stil der klassischen Isetta konnten wir ja schon vor zweieinhalb Jahren probefahren (hier geht's zum Bericht). Nun ist es so weit, der Microlino geht bald in Produktion. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wird die Serienfertigung noch heuer in Turin anlaufen.

Drei "Editionen" werden angeboten, sie heißen Urban, Dolce und Competizione. Der Schweizer Hersteller hat schon mehr als 20.000 Reservierungen eingesammelt und den Microlino, auch mit eingebrachten Ideen der Kaufinteressenten, zur Serienreife weiterentwickelt.

So basiert der Microlino 2.0 jetzt auf einer selbsttragenden Karosserie statt des bisherigen Gitterrohrrahmens, das verbessert die Steifigkeit und das Fahrverhalten. Es wird drei Batteriegrößen geben (6 kWh, 10,5 kWh und 14 kWh), die Reichweiten von bis zu 95, bis zu 175 und bis zu 230 Kilometer ermöglichen. Die Leistung des Elektromotors wurde von 12 auf 19 kW erhöht, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 90 km/h.

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1 Der Microlino wird in drei Editionen angeboten. Hier die nostalgische Edition Dolce, für die es eine reiche Farbauswahl  von Mintgrün über Milano-Rot bis Amsterdam-Orange und Santorini-Weiß gibt. © Erich Reismann

2 Das Lenkrad ist jetzt an einer feststehenden Säule montiert, was das Ein- und Aussteigen durch die Fronttüre erleichtert. Die Tür selbst öffnet auf Knopfdruck. Das Faltdach wurde in Zusammenarbeit mit Magna Car Top Systems entwickelt. © Erich Reismann

3 Das ist die cool-elegante Edition Competizione, erhältlich in Gotham Anthracite, Torino Aluminium und London Green. Der Basispreis für den Microlino soll bei rund 12.500 Euro liegen. © Erich Reismann

Ora Cat – made in China

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Ora ist eine neue Marke des chinesischen Autokonzerns Great Wall Motors, kurz GWM. Auf der IAA präsentierte dieser den Cat 01, ein Lifestyle-orientiertes Elektroauto, das ungefähr so groß ist wie ein Mini.
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1 Die Ausstattung und Qualität der Materialien und Verarbeitung machen einen tadellosen Eindruck. Beeindruckend auch die Leichtigkeit der Bedienung, die ohne Startknopf auskommt: Das Auto ist fahrbereit, sobald jemand eingestiegen ist, und abgeschaltet, wenn der Fahrer oder die Fahrerin aussteigt. © Erich Reismann

2 Der Ora Cat 01 hat nicht nur eine automatische Parkfunktion, ein Radarsystem für einen adaptiven Abstands-Tempomat und ein Surround-Soundsystem mit 12 Infinity-Lautsprechern, sondern auch eine hochwertig wirkende Ledertapezierung, die allerdings nicht aus echtem Leder ist. © Erich Reismann

3 Die Knöpferlbatterie in der Mittelkonsole erinnert an den Mini und fühlt sich alles andere als billig an. Die Rede ist von zwei Batteriegrößen mit 49 und 63 kWh, die Reichweiten von rund 300 bzw. 400 Kilometern versprechen, und einer Preisvorstellung von 30.000 Euro – vorausgesetzt, der Ora Cat 01 kommt 2022 auch nach Österreich. © Erich Reismann

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Anders als der Ora Cat 01 (oben) ist der Cat 03 kein Serienauto, sondern vorerst eine Konzeptstudie von GWM Ora. Von vorne und seitlich erinnert er an einen kleinen, etwas pummeligen Porsche Panamera.
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Doch 2023 könnte der Cat 03 tatsächlich in Europa auf den Markt kommen. Die Daten: 4,87 Meter lang, Elektroantrieb auf alle vier Räder, über 400 PS.
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Neben der Marke Ora ist Great Wall Motors (GWM) auf der IAA auch mit der Marke Wey vertreten, die mit dieser Elektroantriebs-Plattform und diesem Innenraumkonzept einen Ausblick auf vollautomatisiertes Fahren in der Zukunft bietet. 

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