Neben der Hersteller-Expertise bietet Mercedes-Benz Classic noch etliche andere Dienstleistungen an, in erster Linie natürlich Besitzern klassischer Mercedes-Automobile, aber auch anderen Interessierten – und verwaltet konzernintern das Mercedes-Benz Archiv und die Fahrzeugsammlung, die über 1.100 Exemplare umfasst. 150 davon sind im Museum ausgestellt. Außerdem hält Mercedes-Benz Classic Kontakt zu 80 anerkannten Markenclubs weltweit, die zusammen rund 100.000 Mitgliedern aufweisen.
In Fellbach und einem zweiten Standort in Long Beach, Kalifornien, werden prachtvolle alte Autos, auch Rennwagen, restauriert sowie Reparaturen und Servicearbeiten an Kundenfahrzeugen durchgeführt. Rund 160.000 verschiedene Ersatzteile für Klassiker der Marke stehen derzeit zur Verfügung. 50 Jahre nach Produktionsende übernimmt die Classic-Abteilung von Mercedes-Benz die Verantwortung für die Ersatzteilversorgung. Es können zwar nicht alle Teile für alle Modelle vorgehalten werden, aber wenn entsprechende Nachfrage besteht, kümmert sich eine eigene Einkaufsabteilung darum, dass Teile in Originalqualität neu aufgelegt werden. Die werden natürlich – wie Ersatzteile neuer Modelle auch, die von Zulieferen nach genauen Vorgaben hergestellt werden – auf Herz und Nieren getestet, beispielsweise indem sie in Werks-300 SL eingebaut werden, die an Veranstaltungen wie der Mille Miglia teilnehmen.
"Jährlich kommen 20.000 neue Teile hinzu", erzählt Thomas Euchner von Mercedes-Benz Classic. Sie werden durch 3.000 Vertragspartner weltweit an Besitzer klassischer Mercedes-Benz-Autos geliefert, ab 2025 soll es auch einen Online-Shop geben.
Zugleich geht man gegen Imitationen vor, die fast immer billiger angeboten werden als Originalteile. Auch die durchlaufen harte Produkttests im Labor und auf Langstrecken-Testfahrten, was bei Teilen wie Spurstangen, Felgen, diversen Filtern oder Bremskomponenten oft gravierende Sicherheitsmängel aufdeckt. Mercedes-Benz liegt logischerweise viel daran, solche Produkte aus dem Verkehr zu ziehen, zu diesem Zweck arbeitet das Unternehmen international mit Zoll- und Polizeibehörden zusammen.
Meistverkaufter und deshalb auch häufig gefälschter Ersatzteil ist übrigens der Mercedes-Stern. Es gibt ihn in 42 verschiedenen Ausführungen, pro Jahr gehen rund 20.000 Stück über den Ladentisch.
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