Ein blaues SUV fährt auf einer Landstraße
© Werk
© Werk
September 2024

Auf leisen Pfoten

Peugeot hat sich mit Haut und Mähne der Elektrifizierung verschrieben. Deshalb ist nun auch der 5008 als Stromer unterwegs.

Im Jahr 2009 begann die Geschichte des Peugeot 5008 in Form eines gut viereinhalb Meter langen Kompaktvans. Wie fast alle seine Mitbewerber konnte aber auch der Franzose sich dem Zeitgeist nicht widersetzen. Aus dem Van wurde 2017 ein SUV. Nun wächst der Löwe noch einmal um 15 Zentimeter auf 4,79 Meter und will beweisen, dass er auch unter der Haube wandelbar ist.

Ein blaues SUV steht in einem Park vor einem Teich © Werk
Der Peugeot 5008 ist auf 4,79 Meter gewachsen.
Werbung
Datenschutz Zur Anzeige von Werbung benötigen wir Ihre Zustimmung.

Elektromotor statt Dieselaggregat

Den Zeichen der Zeit folgend fliegen deshalb sämtliche Selbstzünder aus dem Portfolio. Der 5008 startet als Mild-Hybrid und Vollelektriker in die dritte Generation. Anfang 2025 folgen noch ein Plug-in-Hybrid, eine Long Range-Variante mit bis zu 668 Kilometer Reichweite und ein Elektro-Allradler. Vorerst muss der Löwe mit zwei angetriebenen Vorderpfoten zufrieden sein, die beim Mild-Hybrid 136 PS vom 1,2-Liter-Dreizylinder zur Verfügung gestellt bekommen. Der Stromer steht mit 213 PS und vor allem 345 Nm Drehmoment schon deutlich kräftiger da. Das muss er aber auch, schließlich bringt er rund 2,3 Tonnen auf die Waage.

Blaues SUV steht vor einem Teich und spiegelt sich darin © Werk
An der Front findet sich die bekannte Lichtsignatur wieder.

Die machen sich bei der ersten kurzen Testfahrt auch durchaus bemerkbar. Der E-Antrieb zieht zwar mühelos durch und beschleunigt einem derart massigen Gefährt angemessen bestimmt, aber nicht rasant. Den typischen Elektro-Kickdown gibt es jedenfalls nicht. Muss es aber auch nicht in einem Auto, das serienmäßig sieben Sitze bietet und eindeutig auf große Transportaufgaben ausgelegt ist. In der Kurve präsentiert der Peugeot E-5008 sich seiner Statur entsprechend etwas gemütlicher und möchte lieber entspannt bewegt werden. Da der Schwerpunkt dank der Batterien im Wagenboden aber immerhin tief liegt, fühlt sich der große Löwe dennoch standfest an.

Innenraum ohne Ende

Um noch einmal auf die sieben Sitze zu sprechen zu kommen: Hier hat Peugeot sich um maximale Flexibilität bemüht. Jeder der drei Sitze in der zweiten und beide Sitze in der dritten Reihe können einzeln umgelegt werden. Außerdem kann der Mittelsitz in Reihe zwei, die längs verschiebbar ist, auch zur großzügigen Armlehne umfunktioniert werden. So ergibt sich auf Wunsch ein gigantischer Kofferraum mit einem ebenen Boden, bei dem Kofferraumabdeckung und Co. elegant unter einer Klappe verschwinden. Bei fünf aktiven Sitzgelegenheiten ist der Laderaum immer noch großzügig, lediglich wenn alle sieben Sitze im Einsatz sind, bleibt nur mehr ein Kleinstwagen-Gepäckabteil übrig. Die beiden Sitze ganz hinten kann man – wie immer – nicht gerade als Luxusabteil bezeichnen. Die Kniefreiheit ist zwar dank der verschiebbaren Mittelreihe solide, aber mit knapp 1,80 Metern Körpergröße radiert man schon ein wenig am Dachhimmel und hat die Knie zwar nicht unterm Kinn, aber zumindest auf Zwerchfell-Höhe. Für Kinder oder kürzere Fahrten sind sie aber bestens geeignet.

Ganz vorne geht es freilich deutlich luxuriöser zu. Fahrer und Beifahrer werden von ihrem Gestühl je nach Ausstattung beheizt, gekühlt und sogar massiert. Außerdem blicken sie auf ein 21 Zoll großes Display, das die digitalen Instrumente und den Infotainment-Touchscreen fugenlos vereint. Sehr praktisch: Unter dem Bildschirm kann man eine Touch-Leiste frei mit verschiedensten Funktionen belegen, so sind sie immer mit einem Klick erreichbar. Ein zeitgemäßes, aber gleichzeitig sehr bequemes Cockpit hat Peugeot hier auf die Räder gestellt.

Die Rückbank eines Autos © Werk
Die verschiebbare zweite Reihe bietet jede Menge Platz.

Zahlen, Daten, Fakten

Von höchstem Interesse ist natürlich, wie bei jedem Elektroauto, die Reichweite. 502 Kilometer laut WLTP gibt Peugeot hier für den getesteten Elektro-Erstling an. Auf der rund zweistündigen Ausfahrt konnte das noch nicht verifiziert werden. Ein Durchschnittsverbrauch von nicht einmal 15 kWh laut Bordcomputer ist verheißungsvoll, sollte aber mit Vorsicht genossen werden. Da die Route ausschließlich aus Land- und Bundesstraße mit zahlreichen Gelegenheiten für entspanntes Gleiten und Rekuperieren bestand, ist sie nicht wirklich repräsentativ für den Alltag. Die 73-kWh-Batterie lädt laut Datenblatt jedenfalls mit bis zu 160 kW.

Ein blaues SUV fährt auf einer Landstraße © Werk
Auch das Heck des 5008 zeigt sich wuchtig.

Bleibt noch die leidige Frage nach dem Preis. Der beginnt beim Mild-Hybrid bei 42.330 Euro für die Allure-Ausstattung, bei der Topversion GT sind 4.500 Euro Aufschlag fällig. Der E-5008 schlägt mit mindestens 50.950 Euro zu Buche, vor Abzug der Förderung. Als GT stehen 55.400 Euro auf der Rechnung. Sehr löblich: Der Peugeot 5008 bietet die "Allure Care", bei der sich die Garantie bei jedem von einem Peugeot-Partner durchgeführten Service weiter verlängert, maximal auf acht Jahre oder 160.000 Kilometer. Das kann auch beim Gebrauchtwagen(ver)kauf eine große Rolle spielen. Aber damit ist zu weit vorgegriffen, jetzt muss der Peugeot 5008 erst mal als Neuwagen richtig ankommen. Als E-5008 tut er das auf leisen Pfoten.

Eine Touchscreen-Leiste mit Menüpunkten in einem Autocockpit © Werk
Die frei belegbaren "Tasten" unter dem Touchscreen erleichtern die Bedienung.

Kommentare (nur für registrierte Leser)