Der Blick auf die nackten Zahlen beweist es: Der neue Škoda Fabia ist vom klassischen Kleinwagen beinahe zum Kompakten gereift. Mit einer Außenlänge von 4,11 Metern rückt der Fabia dem größeren VW Golf (4,28 Meter) auffallend nahe. So nahe, dass er in etlichen Bereichen bereits aufgeschlossen hat. Aber der Reihe nach:
Škoda Fabia: Kleiner ganz groß
Größer, erwachsener und komfortabel wie nie zuvor – ist der Škoda Fabia der bessere Golf?
Groß geworden
Besonders freuen werden sich die Insassen im Fond, denn durch fünf Zentimeter mehr Fahrzeugbreite und den um gut neun Zentimeter verlängerten Radstand profitieren sie am allermeisten.
Was sofort auffällt: Der Öffnungswinkel der hinteren Türen ist zwar auch nicht größer als bei seinen frisch gelifteten Konzernbrüdern Seat Ibiza und VW Polo. Sitzt man allerdings erst einmal drin, macht sich das Größenwachstum vor allem durch die üppigere Beinfreiheit bemerkbar.
Zudem richtig gut: die bequemen und gut gepolsterten Sitze. Das gilt übrigens auch für die groß dimensionierten und ausgesprochen langstreckentauglichen, aber optionalen Sportsitze für Fahrer und Beifahrer.
Video: Ernsthafte Alternative
Zur Kompaktklasse aufgeschlossen
Gänzlich zum Golf aufgeschlossen hat der neue Fabia beim Kofferraum. Mit 380 Litern Volumen bei aufgestellten Rücksitzlehnen ist sein Gepäckabteil nämlich exakt auf Golf-Niveau. Eine praktische Kombiversion wird es leider nicht mehr geben. Das aktuelle Modell bleibt aber noch im Programm.
Alles im Griff
Bei der Innenraum-Architektur ist der Fabia jetzt auch in der Neuzeit angekommen. Das heißt: gegen Aufpreis digitale, in der Ansicht einstellbare und gut lesbare Instrumente sowie ein großer und – im Gegensatz zum VW Golf oder auch Škoda Octavia – logisch und intuitiv bedienbarer Touchscreen.
Wohltuend: klassische Drehregler fürs Licht oder die Klima-Steuerung. Sinnvoll: Optional sind Frontscheibe und Lederlenkrad beheizbar.
Spürbar an Größe gewonnen hat der Fabia auch beim Fahren. Agil war er ja schon immer, den Federungskomfort hat man aber dennoch verbessert, trotz des nach wie vor relativ straff abgestimmten Fahrwerks.
Attraktiv kalkuliert
Ausreichend flott voran geht es mit dem Einliter-Dreizylinder-Benziner mit 110 PS. Der dreht willig hoch und ist weitgehend laufruhig, außer man fordert ihn extrem.
Perfekt: die exakte Schaltung sowie die direkte Lenkung. Auch der Verbrauch bleibt absolut im Rahmen: 5,7 Liter pro hundert Kilometer auf der auto touring-Normrunde sind mehr als akzeptabel.
In der getesteten "Style"-Variante sind viele sinnvolle Komfort- und Sicherheits-Features serienmäßig an Bord. Ein vergleichbarer VW Golf in Basisausstattung kostet rund 2.600 Euro mehr, ebenso der VW Polo, den es bei gleicher Motorisierung nur mit Automatik gibt. Der Seat Ibiza ist etwas günstiger.
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