Eine Umfrage des auto touring bei den Autoimporteuren hat ergeben, dass die Vorbereitungen für das "Verbrennerverbot" bereits voll im Gang sind: Mehr und mehr werden die Modellpaletten auf E-Antrieb umgestellt.
— VW etwa will in sieben Jahren 50 reine E-Modelle anbieten. 2026 wird VW letztmals eine neue Plattform für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren vorstellen, die letzten "Verbrenner" der Marke werden zwischen 2033 und 2035 verkauft werden.
— Bei Audi wird schon 2033 Schluss sein, bei Cupra 2030. Škoda soll bis dahin immerhin einen Elektro-Anteil von 70 Prozent aller verkauften Autos erreicht haben.
— Bei Porsche sollen 2030 schon mehr als 80 Prozent der verkauften Fahrzeuge mit Elektromotor ausgeliefert werden – als reines E-Auto oder Plug-in-Hybrid.
— BMW kann (oder will) derzeit nicht sagen, bis wann noch Neuwagen dieser Marke mit Verbrennungsmotor auf den Markt kommen werden. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll eine "Neue Klasse" (ab 2025 im Vertrieb) mit "kompromisslosem" E-Antrieb die Hälfte des BMW-Umsatzes ausmachen, wobei weltweit auf eine einheitliche Strategie gesetzt wird. Mini wird 2030 vollelektrisch.
— Bei Mercedes werden schon ab 2025 alle neuen Fahrzeug-Architekturen rein elektrisch sein, im gleichen Jahr werden drei neue E-Plattfomen eingeführt. Auch für die Stuttgarter ist eine flächendeckende Ladeinfrastruktur "ein maßgeblicher Erfolgsfaktor für die E-Mobilität", weshalb man die Kooperationen für Ladeparks ausbaut und Ladestationen an Fernstraßen forciert.
— Bei den Stellantis-Marken Peugeot, Citroën, Fiat und Opel werden, je nach Marken unterschiedlich, spätestens ab 2023 alle Pkw ausschließlich mit Elektroantrieb angeboten werden. Opel beispielsweise bereits ab 2028. "Verbrenner" werden laut Stellantis-Einschätzung auf dem Gebrauchtwagenmarkt noch lange eine Rolle spielen.
— Renault sieht sich als Pionier auf dem Gebiet der Elektrofahrzeuge und kündigt eine zu 100 Prozent elektrische Modellpalette bis 2030 an. Vollhybride werden noch das gesamte Jahrzehnt über als Alternative angeboten werden. Man will ebenfalls eigene Schnell-Ladestationen einrichten. Auch bei Renault ist man sich aber darüber im Klaren, dass sogar 2035 noch mehr als die Hälfte der 280 Millionen Fahrzeuge in der EU "Verbrenner" sein werden.
— Wenn das "Verbrennerverbot" für Neuzulassungen 2035 in Kraft tritt, wird auch Kia seine gesamte Fahrzeugflotte elektrisch anbieten können. Schon 2030 werden in Europa wahrscheinlich mehr als 60 Prozent der Kia-Neufahrzeuge keine "Verbrenner" mehr sein. Wann das letzte Modell mit Verbrennungsmotor auf den Markt kommen wird, kann man aber noch nicht sagen. Und man glaubt bei Kia, dass Benziner und Diesel in der EU noch sehr lange über das Jahr 2035 hinaus eine Rolle im Gebrauchtwagenmarkt spielen werden.
— Volvo will noch bis 2030 "Verbrenner" in Österreich anbieten, danach hier und weltweit nur noch vollelektrische Fahrzeuge.
— "Verbrenner" von Jaguar werden noch bis 2030, von Land Rover bis 2035 erhältlich sein. Schon viel früher werden alle Modelle auch elektrisch zu haben sein.
— Mazda kann noch keinen genauen Zeitplan nennen, erwartet aber ab 2030 eine starke Verlagerung in Richtung E-Mobilität, der man dann Rechnung tragen werde.
— Honda hat sich zum Ziel gesetzt, dass ab 2030 weltweit 40 Prozent der verkauften Fahrzeuge elektrisch betrieben sind. Ab 2035 sollen es 80 Prozent, ab 2040 100 Prozent sein.
— Bei Hyundai werden so lange es die gesetzlichen Rahmenbedingungen erlauben "Verbrenner" ein fixes Angebot in der Fahrzeugpalette darstellen. Bis 2045 will man aber weltweit bei allen Produkten, in der Produktion und auch in der Energieversorgung von Gebäuden CO2-neutral sein. Wer noch lange einen "Verbrenner" fahren wolle, werde sich wohl schon 2034 oder früher um ein solches Fahrzeug kümmern müssen.
— Der chinesisch-schwedische E-Mobil-Hersteller Polestar wünscht sich (naturgemäß) eine raschere Umstellung der Fahrzeugflotte, seiner Ansicht nach würden bei einer Umstellung ab 2035 "Verbrenner" noch mindestens 30 Jahre lang "die Umwelt verschmutzen".
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