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September 2024

"Jetzt muss ich sterben"

Eine Schutzbrief-Inhaberin erkrankte während einer Reise durch Norwegen schwer. Wegen ihres medizinischen Notfalls kam der Ambulanzjet zum Einsatz.

Gabriele M. ist Weltenbummlerin. Die 65-jährige Pensionistin aus dem Weinviertel hat auf ihren Reisen schon indigene Stämme in Panama besucht, sie trampte mit dem Rucksack allein durch Indien und war mit dem Segelboot in der Karibik unterwegs.

Dass ihr ausgerechnet in Europa ein lebensbedrohlicher Notfall passieren würde, daran hätte die Niederösterreicherin nie geglaubt. Und dennoch: Heuer im Sommer ist es passiert.

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Ich mag mir nicht vorstellen, wie das ohne Schutzbrief vielleicht ausgegangen wäre.

Gabriele M., Clubmitglied

Nordwärts

Anfang Juni macht sich Gabriele mit ihrer Schwester auf den Weg nach Norwegen. Geplant ist eine Rundreise durchs Land, samt Besuch des Nordkaps – des nördlichsten Punkts des europäischen Festlands. Die beiden Reiseprofis haben vorab alles perfekt durchorganisiert, vom Mietwagen bis zur Übernachtung in einer Fischerhütte am Meer.

Allerdings: Schon zu Beginn der Reise fühlt sich Gabriele nicht wohl. Sie bekommt Husten, alles tut weh. Zuerst vermutet sie hinter ihren Beschwerden noch eine Sommergrippe, als sich ihr Zustand aber stündlich verschlechtert, lässt sie sich im Krankenhaus im Ort Alta untersuchen. Blut wird abgenommen, ein Antibiotikum verschrieben.

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Die 65-Jährige am Sehnsuchtsziel Nordkap. Nur wenige Tage später war wegen ihres medizinischen Notfalls vorzeitig Schluss mit der Reise.

Todesangst

Die Schwestern fahren weiter nach Tromsø, doch Gabriele geht es immer schlechter. Sie bekommt kaum noch Luft und macht sich richtige Sorgen. Wieder geht es in ein Krankenhaus, diesmal jenes in Harstad. Nachdem dort festgestellt wird, dass die Sauerstoffsättigung in ihrem Blut nur mehr 84 Prozent beträgt (normal ist ein Wert zwischen 95 und 99 Prozent), wird sie in ein Isolierzimmer gebracht und erhält starke Medikamente. Sie erzählt: "Ab diesem Moment hatte ich tatsächlich Todesangst." Die Diagnose: schwere bakterielle Lungenentzündung.

Glück im Unglück: Gabrieles Schwester war vor ihrer Pensionierung Krankenschwester und kontaktiert bereits zu diesem Zeitpunkt den ÖAMTC. Damit macht sie alles richtig, denn: Obwohl es Gabriele furchtbar geht, entlässt sie das Krankenhaus – ein unglaublich schwerer Fehler: Nach drei Tagen Ausharren im Hotelzimmer hat sie nämlich das Gefühl, "jetzt sterben zu müssen".

Rettung per Jet

Bei medizinischen Extrem-Notfällen wie diesem kommen nicht mehr die regulären Krankentransport-Mittel des ÖAMTC Schutzbriefs zum Einsatz (etwa liegender Linienflug oder per Rettungsauto), sondern der Ambulanzjet.

Wie auch bei Gabriele: Innerhalb kürzester Zeit landet die Crew auf einem norwegischen Militärflughafen, der Notarzt eilt zu ihr ins Hotel, sie wird in das "fliegende Intensivzimmer" verladen und während des Rückflugs nach Wien-Schwechat professionell versorgt. Von dort geht es per Krankenwagen ins Heimatspital nach Mistelbach (NÖ).

Heute, nach der Reha, geht es Gabriele wieder gut. Sie sagt: "Ich bin unendlich froh, dass ich den Schutzbrief hatte. Ich mag mir nicht vorstellen, wie das sonst vielleicht ausgegangen wäre."

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Gabriele über ihren rettenden Heimflug: "Die Crew war unglaublich nett und professionell."

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