2024_07_club_einsatz_privat_1.jpg Privat
© Privat
© Privat
Juni 2024

Das war richtig knapp

Ein Clubmitglied aus Niederösterreich wurde wegen einer kurzen Unachtsamkeit im Urlaub von seinem eigenen Wohnmobil fast erdrückt. Wie der ÖAMTC Schutzbrief half.

Johann und Elisabeth H. aus Thürntal (NÖ) sind Wohnmobil-Fans. Im vergangenen Juni sollte es auf die Insel Sardinien gehen, so der Plan. Aber: Bereits in der Toskana – genauer gesagt in Livorno – fand die Reise des Ehepaars ein jähes Ende. Gründe: ein Defekt des Fahrzeugs samt einer kleinen, aber fatalen Unachtsamkeit.

Was war passiert?

Werbung
Datenschutz Zur Anzeige von Werbung benötigen wir Ihre Zustimmung.

Der Schutzbrief ist unbezahlbar. Ich bin wahnsinnig dankbar.

Johann H., Clubmitglied

Probleme mit dem Wohnmobil

Bereits vor der Abfahrt machte das Zündschloss des Wohnmobils auf Fiat-­Ducato-Basis Probleme: Ein komplettes Abstellen war immer wieder nicht möglich, in der Folge wurde die Batterie ständig entleert.

Johann ist aber technisch versiert, holt vor der Reise eine Zweitmeinung ein: Wenn’s noch einmal geschieht, einfach Batterie abklemmen und danach wieder anschließen, hieß es.

Gesagt, getan. Denn, so Johann im Gespräch mit dem auto touring: "Ich war mir hundertprozentig sicher, gerade in Italien so ein Ersatzteil für einen Fiat Ducato zu kriegen, wenn’s sein muss."

16. Juni 2023: der Unfall

Das Wohnmobil beginnt bei Livorno zu schwächeln. Aber: In einer 30 Kilometer entfernten Werkstatt ist das Ersatzteil vorrätig. Johann fährt hin, während ­seine Frau am Campingplatz bleibt, und bekommt das Zündschloss – fünf Minuten vor der dreistündigen Mittagspause des Betriebs.

Vermeintlich allein auf dem Gelände, baut Johann das Teil kurzerhand selbst ein, steigt wieder ins Cockpit und will starten. Erfolglos, denn er vergisst, dass er (wie zuvor angeraten) die Batterie abgeklemmt hat. Er steigt noch einmal aus, um sie anzuschließen, lässt dabei aber den ersten Gang eingelegt: "Den Funken beim Strom-Kontakt sehe ich heute noch vor mir, gleichzeitig hat mein Körper aber schon geknirscht".

Als das Auto nämlich den Satz nach vorne macht, steht Johann zwischen der Motorhaube und einem nur einen Meter hinter ihm geparkten Abschleppwagen. Er wird dazwischen eingequetscht, kann sich aber schwer verletzt befreien.

Glück im Unglück

Eine Werkstatt-Mitarbeiterin ist noch da, hört die Hilfeschreie und ruft die Rettung. Zeitgleich findet Johann in der Geldtasche die ÖAMTC-Clubkarte und kontaktiert im Schock die Wiener Nothilfe-Zentrale, die richtig reagiert: "Die Dame hat gesagt, sie sieht meine Daten, aber ich solle sofort auflegen und auf die lokale Rettung warten. Alles Weitere lief dank ÖAMTC wie auf Schienen."

Johann wird in Livorno notoperiert – Lebensgefahr. Diagnose: Schambein- und Beckenbruch, Lungen-Lufteintritt, 15 von 24 Rippen mehrfach gebrochen.

Nach sechs Tagen Intensivstation wird er per Schutzbrief-Krankenrückholung ins Heimat-Spital nach Krems an der Donau gebracht, das Wohnmobil derweil vom Club zurückgeholt. Johann: "Der Schutzbrief ist echt unbezahlbar. Wir mussten uns um nichts kümmern. Ich bin wahnsinnig dankbar.“

Für dieses Gespräch haben wir ihn, ein Jahr nach dem Unfall, übrigens in Kroatien erreicht – wieder im Wohnmobil.

2024_07_club_einsatz_privat_2.jpg Privat © Privat
Clubmitglied Johann H. im Krankenhaus in Livorno. Heute ist er wieder wohlauf.

Kommentare (nur für registrierte Leser)