Nichts geht mehr. Alles steht. Zehn Minuten sitz' ich jetzt schon da, in luftiger Höhe, und warte darauf, dass sich der Sessellift wieder in Bewegung setzt. Aber nichts passiert. Der Sessel schaukelt nur sanft im Wind hin und her, anstatt sich nach vor oder zumindest zurück zu bewegen. Auf den Sesseln vor und hinter mir ebenfalls Fahrgäste – wir werfen einander fragende Blicke zu.
Seilbahnen zählen zu den sichersten Verkehrsmitteln, trotzdem kann es immer wieder zu einer Störung kommen.
Irgendwann wird klar: Eine Evakuierung der Insassen ist unumgänglich. Obwohl eine solche Situationzum Glück extrem selten ist, muss sie geübt und trainiert werden."Stützpunktübungen finden in einem vorgegeben Rhythmus statt", erklärt Gerhard Hubmann, leitender Flugretter von Christophorus 12. "Alle drei Jahre muss die Crew ein sogenanntes einsatztaktisches Intensivtraining absolvieren. In den Jahren dazwischen werden unterschiedliche Trainingsschwerpunkte gesetzt – wie eben diesmal die Seilbahnassistenz." Denn im Fall der Fälle muss jeder Handgriff auch wirklich sitzen. Die notwendige Routine dafür kann nur durch regelmäßiges Trainieren vermittelt werden. Das gemeinsame Üben von Flugrettern und den Bergespezialisten diverser Bergbahnen dient dazu, Abläufe zu verinnerlichen und das reibungslose Zusammenspiel zu perfektionieren.
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