— Gibt es Menschen, die dich zum Thema Umwelt inspirieren?
Sebastian Vettel:Manfred Hohensinner, Initiator des Bio-Bienen-Apfel-Projekts, war für mich ab dem ersten Kennenlernen eine Inspiration. Auch die Jugend finde ich toll. Weil sie sich traut, aufzustehen, aktiv zu werden. Und Fridays for Future mit Greta Thunberg als Leitfigur.
— Glaubst du, wäre Greta Thunberg dir gegenüber skeptisch, einfach weil du Formel-1-Fahrer bist?
Sebastian Vettel:Wir kennen uns nicht persönlich, aber was meinen Beruf angeht, wahrscheinlich schon. Ich denke, sie hat da ein sehr klares Bild von gut und nicht gut.
— Mobilität und Wohlstand gelten als Errungenschaften. Nun scheint es aber, als würde unser Planet damit nicht mehr zurecht kommen. Was sollte oder muss deiner Meinung nach geschehen?
Sebastian Vettel:Da sind wir wieder beim Bewusstwerden. Jeder muss sich fragen, wo und wann er auf sein Auto verzichten kann, vielleicht besser mit dem Fahrrad fährt. Abgesehen davon, dass es gesünder ist. Das sind kleine Dinge. Vielleicht sollten wir auch nicht mehr an gewissen Dingen und Verhaltensweisen festhalten, nur weil sie schon immer so waren.
Ohne zu spinnen: Die Frage ist, ob wir in 20 bis 30 Jahren noch Autos fahren müssen. Vielleicht gibt's eine App, die wir antippen und dann kommt ein selbstfahrendes Auto daher und fährt uns, wohin wir wollen. Fakt ist: Es geht darum, Fesseln im Kopf zu lösen und einfach freier zu denken.
— Frei denken – das heißt konkret was?
Sebastian Vettel:Entscheidend ist die Innovation. Es gilt neue Technologien zu fördern, Vorreiter-Rollen einzunehmen und sich zu trauen, Dinge anders zu machen.
Autos werden auch in Zukunft noch fahren und nicht schweben. Aber wie werden Autos fahren, wie werden sie angetrieben? Noch ist nicht klar, ob das ein Elektromotor sein wird, der deutlich effizienter ist als die Aggregate, die wir kennen. Es wird auch sicher noch mehr Reichweite erzielt werden. Oder eine andere Form von Treibstoff, mit dem herkömmliche Verbrennungsmotoren gut klarkommen.
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