— Du bist ja schon ein Casting-Show-Profi. Das Format taugt dir?
Anna Buchegger:Eigentlich taugt mir das Format überhaupt nicht (lacht). Mir kam die Pandemie zugute, denn ohne sie hätte ich nie teilgenommen. Ich hatte genug zu tun.
— Für dich hat es sich auf alle Fälle ausgezahlt, du hast gewonnen. Und vermutlich kommt man auch nicht so schnell an dieses Millionen-Publikum.
Anna Buchegger:Das stimmt schon (grinst). Aber solange man es nicht hat, denkt man auch nicht daran und geht nicht davon aus, dass man es haben wird.
Ich will immer eine Message haben, die ich weitergeben kann.
Anna Buchegger, Sängerin
Es ist eine coole Sache für junge Menschen, auf so einer Plattform aufzutreten. So viele negative Dinge es auch teilweise mit sich bringt, die Intention dahinter ist eine gute.
— Was sind die negativen Dinge?
Anna Buchegger:Man wird miteinander verglichen und darum sollte es eigentlich nicht gehen. Ich meine, es geht in der Musik immer darum, dass man gut zusammenspielt. Und wenn man das macht, singt man auch gut. Bei einer Castingshow wird der Spieß umgedreht, es geht darum, dass man gegeneinander spielt.
— Wie war die Stimmung unter den Teilnehmer/-innen?
Anna Buchegger:Da wir immer nur unser eigenes Publikum waren und immer miteinander geprobt haben, kam dieser Konkurrenzkampf gar nicht erst auf. Es war ein sehr guter Zusammenhalt und eine lustige Zeit. Ich habe sehr nette Menschen kennengelernt, mit denen ich nach wie vor in Kontakt bin.
— Hast du seit deinem Gewinn eine Art Promi-Status?
Anna Buchegger:Nein, überhaupt nicht. Ich weiß nicht. Ich will einfach meine Arbeit machen und das gut. Ich möchte keinen Status, ich möchte etwas bewegen. Einen Promi-Status fände ich eher beleidigend.
— Was möchtest du bewegen?
Anna Buchegger:Als Künstlerin habe ich oft diesen Weltverbesserungstrieb, ich weiß nicht wieso, da bin ich ein bisserl wie ein Moralapostel, aber ich will immer eine Message haben, die ich weitergeben kann.
— Bereust du es manchmal, so engagiert zu sein?
Anna Buchegger:Ich bereue nichts, aber manchmal wird mir schon bewusst, dass ich zu sehr über die Stränge geschlagen habe – zu sehr auf meinen moralischen Ansichten bestehe. Reue ist etwas ganz Schlimmes. Ich wehre mich stark dagegen, dass ich irgendwann einmal etwas bereuen sollte. Ich glaube, da bin ich bis jetzt auf einem guten Weg (grinst).
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