— Wie bist du auf die Filmidee gekommen?
Leni lauritsch:Eigentlich beim Prokrastinieren (lacht). Ich war gerade dabei, an einem anderen Projekt zu schreiben und war, statt zu arbeiten, auf einer Meme-Seite. Und dort hat jemand ein Bild gemacht mit dem Gedanken: "Stellt euch vor, die Welt würde unter der ISS untergehen. Wie würden die Astronauten/-innen reagieren?"
Mein erster Gedanke war: "Wow, coole Prämisse eigentlich, hat das schon jemand gemacht?"
Und ich habe zu der Zeit auch den Film "Moon" gesehen, auch von einem Erstlingsregisseur, der den ganzen Film auf einer Raumstation mit nur einem einzigen Schauspieler hat spielen lassen. Das hat mich damals total beeindruckt und ich dachte mir, warum das nicht auch machen? So ist die Grundidee geboren worden.
Dann musste ich natürlich noch weitere Themen einbringen. Worum es den ganzen Film über geht, was sind das für Figuren, was wollen sie und welche Probleme haben sie? Zu der Zeit haben mich auch sehr viele Umweltthemen interessiert, besonders unser Umgang mit der Welt und die Frage, wo das alles hinläuft.
Auf die Idee zum Film kam ich eigentlich beim Prokrastinieren. Statt zu arbeiten, war ich auf einer Meme-Seite.
Leni Lauritsch, Regisseurin
Mein Gedanke war, die Themen, die mich interessieren, mit dieser spannenden Prämisse zusammenzubringen.
— Was ist der erste Schritt, wenn man einen Film machen will?
Leni lauritsch: Man muss Förderungen finden. Manche gehen zuerst zu einer Produktionsfirma, mit denen sie dann gemeinsam schreiben, aber ich habe zuerst einmal selbst geschrieben. Zuerst macht man ein Treatment, das sind ungefähr 20 Seiten, in denen ersichtlich sein soll, um was es genau gehen soll. Das kann man auch ohne Produktionsfirma beim ÖFI, dem Österreichischen Filminstitut, einreichen.
Wenn du Glück hast, wirst du ausgewählt und bekommst ca. 12.000 Euro zum Realisieren des Drehbuchs. Wenn du bereits gefördert wurdest, dann fangen auch die Produktionsfirmen an, sich für dich zu interessieren. So war es in meinem Fall.
— Und nach dem entstandenen Drehbuch, geht's dann schon an den Cast?
Leni lauritsch: Zuerst arbeitest du eine Zeitlang am Drehbuch. Das hat bei "Rubikon" lange gedauert, da wir alle sehr unterschiedliche Verständnisse davon hatten, wo der Film hinlaufen soll. Da mussten wir uns erst einmal finden. Danach reichst du das Drehbuch bei der Entwicklungsförderung ein und dann gibt es Geld für das Casting.
— Hattest du die Schauspieler/-innen schon vorher im Kopf, die du engagiert hast?
Leni lauritsch:Ich hatte eine Art und Weise von Figur im Kopf, wie sie so ist, aber nicht, wie sie aussieht. Dann habe ich Julia Franz-Richter für Hannah gecastet. Sie war ein bisschen das, was ich gesucht habe, aber auf der anderen Seite auch ganz anders – und das hat es sehr spannend gemacht. Auch für mich als Regisseurin, da ich noch etwas von meiner Figur lernen konnte und Dinge an ihr ergründen musste.
Ich denke, genau da, wo die Dinge nicht ganz klar und fix sind, dort fängt es an wirklich interessant zu werden – in diesem unbekannten Spannungsfeld.
Daher war ich von Anfang an von ihr begeistert und wusste, sie muss es sein. Abgesehen davon spielt sie wahnsinnig gut, ich bin sicher, sie wird es noch weit bringen.
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