— Was sind gefährliche Situationen in Ihrem Beruf?
Erich Kraus:Das ist schwierig zu sagen. Dieser Beruf ist herausfordernd und wir kommen oft in Situationen, bei denen jeder Bürger eigentlich weggeht, da es gefährlich ist.
Wir kommen oft in Situationen, bei denen jeder Bürger eigentlich weggeht.
Erich Kraus, Chefinspektor
Doch von uns wird natürlich erwartet, dass wir hingehen. Und das machen wir, denn das ist unser Beruf. Ein Beispiel: Es ist Hochwasser und alle Boote müssen in die Häfen fahren, aber jemand oder ein Tier ist in Bedrängnis, dann müssen wir in solchen Situationen ausrücken. Da darf es keine Angst geben, da gibt es Respekt, durch den wir versuchen, diese Gefahrensituation größtmöglich zu mindern.
— Neben Herausforderungen, was sind die schönen Dinge?
Erich Kraus:Bei Personenrettungen freuen wir uns immer sehr. Gelingt es uns im Schnitt pro Jahr 15 bis 20 Personen erfolgreich zu reanimieren, dann ist das für diese Dienststelle etwas wirklich ganz Besonderes. Dieses Erlebnis hat kaum ein anderer Polizist, vielleicht noch die Rettung oder die Feuerwehr. Auch Tierrettung ist etwas Schönes.
— Wie verhalte ich mich am besten, wenn ich auf einem Fluss von Bord falle?
Erich Kraus:Wichtig ist ruhig bleiben, keine Panik bekommen und mit dem Strom schwimmen. Schön langsam mit der Strömung ans Ufer schwimmen und diese zum eigenen Vorteil nutzen. Strudel an sich gibt es in der Donau keine, wichtig ist es aber, sich von Schiffen und Brückenpfeilern fernzuhalten.
— Was sollte ich tun, wenn mein Hund ins Wasser springt?
Erich Kraus:Da würde ich, so wie generell bei solchen Dingen, die Profis alarmieren. Nicht selbstständig etwas machen, denn das könnte leicht zu einer Überforderung führen.
— Was waren Ihre absurdesten Einsätze?
Erich Kraus:(lacht) Einmal gab es die Meldung, dass ein Krokodil im Korneuburger Werfthafen gesehen wurde. Wir erhielten ein Foto und begannen zu ermitteln. Schließlich stellte sich das Foto als Fake heraus. Aber im Donaukanal selbst musste die Feuerwehr schon einen Alligator bergen. Und tatsächlich haben wir einmal im Hafen Freudenau den Kopf eines Nilpferdes gefunden. Das war wirklich exotisch. Den dürfte ein Tourist aus Kenia, dem bewusst wurde, dass es nicht eingeführt werden darf, entsorgt haben.
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