Als Kinder wuchsen wir beide im Wiener Speckgürtel auf, meine Kollegin Cornelia und ich. Sie südlich der Donau, meinereiner nördlich. Für Schule und Freizeit zog es sie weiter in die Peripherie hinaus, mich weiter in die Stadt hinein. Als Schüler ist dir das "Wo" eine Zeit lang ja noch relativ egal, denn Öffi-Fahren ist zu Schulzeiten selten problematisch; es gibt genügend Verbindungen, meistens jedenfalls.
Ein paar Sommer später sieht die Sache freilich schon ein wenig anders aus. Dann, wenn dich die Adoleszenz neugierig werden lässt und dein Körper von Kopf bis Fuß den Entdecker-Modus langsam hochfährt. Dann, wenn aus Küken Jungvögel werden, die zwar immer noch ins elterliche Nest zurückkehren, aber immer öfter zu immer längeren Erkundungsflügen aufsteigen.
Bei der Kollegin war’s das Studium in Wien, bei mir der Grundwehrdienst in der niederösterreichischen Pampa, die uns erstmals dazu zwangen, über unser Mobilitäts-Verhalten ernsthaft nachzudenken. Das "Wo" wurde quasi über Nacht wichtig, weil plötzlich auch das "Wie" zu klären war. Unsere Überlegungen endeten übrigens so: Studentenwohnung bei ihr, Auto bei mir.
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