Herr Grasser, wie sind Sie zum Motorsport gekommen?
Gottfried Grasser: Mein Papa hatte ein Autohaus bei Knittelfeld und ist selbst Gokart gefahren. Und ich bin schon als kleiner Bub zusammen mit meinem Cousin jedes Wochenende zum Österreichring geradelt. Einmal hat mich vor dem Formel-1-Start 1986 eine Biene genau am Auge gestochen. Ich konnte nichts sehen und musste deshalb weinen.
Waren Sie auch schon früh selbst als Fahrer auf der Strecke?
Nein, ich war eigentlich ein Spätzünder und habe erst mit 18 Jahren begonnen, Gokart-Rennen zu fahren. Danach konnte ich in diversen Formel- und GT-Serien fahren, denn ich hatte das Glück, einen guten Sponsor zu haben. 2001 war mit 9/11, dem Terroranschlag in New York, plötzlich alles vorbei. Mein Sponsor war börsennotiert, die Aktie hat 85 % eingebüßt.
Wie ist es weitergegangen?
Mein Vater hat gesagt: "Eini ins Autohaus und Autos verkaufen!" An einem Tag war ich noch Rennfahrer, am nächsten Autoverkäufer. Nach vier, fünf Jahren Autohandel habe ich gemerkt, dass das nichts für mich ist und begonnen, parallel das Rennteam aufzubauen. 2015 hatten wir 25 Leute im Rennsport und vier in der Autowerkstatt. Jetzt arbeiten alle im Rennsport.
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