Frauen, die zum ersten Mal alleine verreisen wollen, haben viele Fragen und Ängste im Kopf. Ich war schon oft alleine unterwegs und möchte Alleinreisenden ein paar persönliche Ratschläge mit auf den Weg geben.
1. Recherche und Planung. Wie vor jeder Reise sollte man sich genau über die Destination, die Kultur und das Klima informieren und die Reise planen. Aber noch viel wichtiger: innehalten und in sich hineinhören. Was möchte ich? Welche Art von Reise möchte ich? Nicht: Was möchte meine Mutter, was möchte meine beste Freundin? Jeder versucht Tipps zu geben und (unbewusst) zu beeinflussen. Doch nur weil die beste Freundin meint, dass eine Meditationswoche im Kloster ihren Kopf frei machen würde, heißt das nicht, dass das auch das Richtige für mich ist. Oder die Power-Yoga-Woche in Bali. Oder die Wanderreise durch die Anden – allein schon auf rund 4.000 Metern Höhe unterwegs zu sein, ist für den Körper eine Herausforderung. Deswegen zählt ganz allein: Was möchte ich?
Man trifft immer Leute, die bereits aus der Richtung kommen, in die man aufbrechen möchte.
Conny Buczolich-Griess, alleinreisende Journalistin
2. Persönliche Tipps von Gleichgesinnten. Wenn ich alleine gereist bin, dann habe ich eigentlich fast immer eine Destination gewählt, von der mir jemand etwas erzählt hat. Reiseführer und Informationen im Internet sind gut, aber mir sind Tipps von Gleichgesinnten, von Personen, die auch alleine verreisen oder z.B. schon eine Erfahrung gemacht haben, die ich auch machen möchte, wichtiger. Wenn man so jemanden nicht kennt, dann findet man auch gute persönliche Blog-Beiträge im Internet oder Interessensgruppen auf Facebook. Und wenn man bereits im Zielland ist, kann man andere Reisende nach Tipps fragen – sei es zu einer Unterkunft, einem Restaurant, einem Tour Operator oder einfach, wie man die Route am besten angeht. Denn man trifft immer Leute, die bereits aus der Richtung kommen, in die man aufbrechen möchte, und jeder erzählt gerne von dem Erlebten.
3. Im Hier und Jetzt leben. Nicht die gesamte Reise vorab planen, etwas Zeit lassen, um vor Ort flexibel zu sein. Das Schöne am Alleinereisen ist, dass man in den Tag hineinleben kann und offen für Neues ist. Vielleicht ergibt sich ein interessanter Ausflug, an den man nicht gedacht hat. Oder man trifft eine inspirierende Person und möchte sich noch länger mit ihr austauschen.
4. Backup der Dokumente. Alle Dokumente, Adressen, Telefonnummern nicht nur am Handy gespeichert haben, sondern auch ausgedruckt. Die Reisedaten und -Unterlagen auch den Eltern oder Freunden schicken, ebenso die Kopien des Reisepasses und der Kreditkarte. Am besten auch die Unterlagen im Mail-Account oder in der Dropbox abspeichern. So kann man überall zugreifen, auch wenn das Handy verloren geht.
5. Immer etwas Bargeld griffbereit haben. Falls es zu einem Überfall kommen sollte, hilft es, wenn man etwas Bargeld in der Geldbörse hat. Das restliche Geld kann man zum Beispiel im Socken tragen oder gut versteckt an einem anderen Ort im Rucksack. Es ist auch hilfreich, Kredit- und Bankomatkarte an getrennten Orten aufzubewahren. Besonders praktisch sind (versteckte) Bauch- oder Brusttaschen – hier kann man den Reisepass, die Kreditkarte und etwas Bargeld sicher verstauen.
Tipp für das Hotelzimmer: Es gibt einen tragbaren Reisesafe, der mit einem Stahlkabel umspannt wird. Dieses lässt sich nicht so einfach durchschneiden. Über ein weiteres Stahlkabel kann man den improvisierten Safe an einem unbeweglichen Gegenstand befestigen, damit niemand ihn wegträgt. Gesehen bei Bergzeit "Pacsafe Prosafe 1000 Comination Lock" um 39,95 Euro oder die große Version "Pacsafe Travelsafe X15 Safe" um 166,80 Euro.
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