So unterschiedlich sind die Menschen: Für den einen ist es ein ganz besonderer Augenblick, wenn er bei Minusgraden die von Stürmen umtoste Insel Südgeorgien nahe der Antarktis in einem Expeditions-Kreuzfahrtschiff ansteuert, um eine Kolonie Königspinguine ganz aus der Nähe zu bestaunen. Der andere wiederum flippt fast aus, wenn er das persönliche Idol seiner Jugend, den amerikanischen Schauspieler und Sänger David Hasselhoff ("Knight Rider", "Baywatch", "Looking for Freedom") an Bord der "Costa Favolosa" während einer Fan-Kreuzfahrt durchs Mittelmeer mehr oder weniger hautnah erleben kann.
Die Kreuzfahrt-Industrie hat den Trend zur Segmentierung ganz weit vorangetrieben. Die Liste einer Auswahl mit prominenten Gästen, die 2017 etwa auf einem Aida-Schiff mit Fans und Gästen auf große Fahrt gehen, ist fast zwei Seiten lang. Aber es geht nicht nur um Schriftsteller, Musical-Stars, Symphonie-Orchester oder gescheite Menschen aller Art, die sich auf den schwimmenden Palästen ein Stelldichein geben. Häufig ist das Schiff bzw. seine Route selbst das Event: bei Segel-Kreuzfahrten etwa oder bei Nordwest- bzw. Nordostpassage, also der spektakulären Umfahrung des amerikanischen bzw. asiatischen Kontinentes auf einem Kurs nahe des Nordpols.
Freiheit auf dem Wasser und die Geborgenheit in einer geschlossenen Gemeinschaft – deshalb faszinieren Kreuzfahrten.
Die Spezialisierung schreitet voran, weil das Angebot "Schiff" für sich alleine schon lange nicht mehr ausreicht, um das Publikum an Bord zu locken. Vor allem bei den ganz großen Schiffen, die auf den "Rennstrecken" im Mittelmeer im Wochenrhythmus unterwegs sind, geht es darum, die Passagiere mit möglichst niedrigen Einstiegspreisen von 499 oder 599 Euro davon zu überzeugen, die Reise zu buchen. Sind die Kunden erst einmal an Bord und hat das Traumschiff abgelegt, kehrt sich der Spieß um. Mit nicht ganz billigen Angeboten bunter Drinks in den Bars, für Landausflüge oder für gewisse Attraktionen, die man nicht unbedingt im Leben braucht, etwa Formel-1-Simulatoren oder Computer-Spiele, wird versucht, das nötige Geld zu verdienen.
Auf der anderen Seite des Spektrums stehen diejenigen Schiffe, bei denen man schon schwindelig werden könnte, wenn man nur die Preise ansieht. Für eine 18-Tage-Fahrt mit Kurs Nordpol etwa muss man auf dem Fünf-Sterne-Schiff "Hanseatic" mit Preisen ab 12.000 Euro (inklusive Flug) aufwärts rechnen – pro Person, versteht sich. Aber das Geschäft läuft: Vor Kurzem hat Hapag-Lloyd den Bau von gleich zwei neuen Expeditionsschiffen im Fünf-Sterne-Segment angekündigt, die im Frühjahr und Herbst 2019 in Dienst gestellt werden sollen.Es versteht sich, dass es für Anfänger nicht ganz einfach ist, diese Vielfalt zu durchschauen. Deshalb ist auch die persönliche Beratung so wichtig, die man in spezialisierten Reisebüros bekommt. Spezialist für Kreuzfahrten ist ÖAMTC Reisen.
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