Lange Zeit hatte das Land der Basken keinen sehr guten touristischen Ruf: die Städte vollgestopft mit Industrieanlagen, die politische Lage unsicher und die Strände schmutzig. Eine Region am Rande Europas, die man besser mied – ähnlich wie zurzeit den Osten der Ukraine. Doch das ist Schnee von gestern. Das spanische Baskenland boomt – wirtschaftlich und touristisch.
Sichtbarster Ausdruck ist die Erhebung von San Sebastián zur Europäischen Kulturhauptstadt 2016. Doch wollte man einen Zeitpunkt benennen, der den Wendepunkt zu einem modernen, touristisch attraktiven Baskenland markiert, wäre es sicher das Jahr 1997. Damals wurde in Bilbao auf einem bisher devastierten Grundstück am Río Nervión das Guggenheim-Museum, ein Werk des US-amerikanischen Architekten Frank O. Gehry, fertiggestellt. Ein Wunder geschah: Das architektonische Meisterstück aus hauchdünnen Titanplatten lockte nicht nur ein Millionenpublikum an, sondern auch andere prominente Künstler, die den Industriemoloch Bilbao in eine Art Freilichtbühne moderner Kunst verwandelten. Eine florierende Gastronomie sowie steigende Lebensqualität waren da nur noch Draufgaben.
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