Der kleine und der große Bratschenkopf, Kalkstein-Riesen an der Südkante des Hochkönig-Massivs in Salzburg, brechen soeben durch die Wolken, als ich meine neue Etappe beginne. Ich bin zu Fuß und mit leichtem Gepäck unterwegs. Das Ziel der Tagesetappe, Mühlbach am Hochkönig, habe ich vom Dientner Sattel in Angriff genommen. Zuerst verläuft der Weg steil hinauf durch dichten Nadelwald, dann hinaus auf die Stegmoos Alm, immer auf dem Höhenweg entlang. Bald ist das Arturhaus erreicht. Von hier aus kann ich entweder zu Fuß nach Mühlbach absteigen – oder den Linienbus nehmen. Die Nachdenkpause kann man hier auch gemütlich bei Kaffee und Kuchen verbringen.
Die Teil-Etappe zwischen Dienten und Mühlbach gehört zum sogenannten "Pinzga’ Hatscha", einem spektakulären Weitwanderweg, der über 15 Etappen bzw. 393 Kilometer und mehr als 9.000 Höhenmeter durch sechs Salzburger Regionen im Pinzgau und ein kleines Stück auch in den Pongau führt. "Hatscha" oder "Hatscher" steht ja bekanntlich umgangssprachlich für einen weiten, sehr anstrengenden Weg. Zweifel, dass die Bezeichnung in diesem Fall irreführend sein könnte, gibt es keine.
Das ist auch der Grund dafür, dass ich nicht gleich den gesamten Hatscha in Angriff genommen habe, sondern eine Schnupper-Variante. Denn bekanntlich kommt es beim Wandern im alpinen Gelände vor allem darauf an, Route und Belastung seinen eigenen Fähigkeiten anzupassen.
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