Was für ein Blick! "Mitten in der Stadt die zwei Berge, du stehst am Mönchsberg, von drüben schaut der Kapuzinerberg herüber, und im Tal dazwischen tausend Kirchen und Klöster aufgefädelt am grün blitzenden Salzachfluß, das mußt du dir vorstellen wie ein funkelndes Edelsteinkollier zwischen den prächtigen Brüsten einer Oktoberfest-Kellnerin, praktisch Vollendung der Natur."
Der Ansichtskarten-Blick, den Wolf Haas in seinem Krimi "Silentium!" so blumig beschreibt, lässt sich nach einer 30-Sekunden-Fahrt mit dem Mönchsberg-Aufzug bequem nachvollziehen.
Wesentlich anstrengender hingegen ist der Aufstieg auf den am schräg gegenüber liegenden Salzachufer gelegenen Kapuzinerberg: Nach den 261 steilen Stufen der Imbergstiege von der eng an den Fels geschmiegten Steingasse aus lässt sich durch den Sucher der Kamera erstmals ein Gegenschuss anvisieren und der Mönchsberg in den Fokus nehmen.
Wobei gilt: Je höher, desto weiter das Panorama. Von ganz oben, wo sich die einzigen Stadtgämsen Europas tummeln, stressfrei, weil nicht bejagt und gut gefüttert, reicht es sogar bis zum Untersberg. Auch Stefan Zweig konnte vom Paschingerschlössl aus, das er bis zu seiner Emigration 1934 bewohnte, diesen Blick genießen.
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