Als die ersten Sonnenstrahlen das Delta der Donau in ein warmes Licht tauchen, dreht der Kapitän sein Schiff, die MS Nestroy, sanft um 180 Grad. Nein, wir kehren nicht etwa wenige Kilometer vor unserem Ziel, der Mündung der Donau ins Schwarze Meer, um – vielmehr steuern wir jetzt die Mündung des Sulina-Arms beim Leuchtturm an der sogenannten "Meile minus acht" im Rückwärtsgang an. Denn zwei Hochsee-Schiffe wollen justament in diesen Minuten flussaufwärts in die Donau einlaufen. Und den Ozeanriesen darf unser vergleichsweise kleines Flusskreuzfahrt-Schiff gemäß den Regeln hier im Donaudelta Rumäniens keinesfalls den Weg verstellen.
Und so gleitet die MS Nestroy in den ersten Minuten dieses außergewöhnlichen Morgens, von Kapitän Csaba Kiricsi kunstvoll pilotiert, eben mit dem Heck voraus dem Schwarzen Meer entgegen. Trotz der frühen Stunde haben sich fast alle Passagiere ganz oben am Sonnendeck versammelt, um das Naturschauspiel zu genießen.
Hauptdarsteller sind die gleißend über dem Schwarzen Meer im Osten aufgehende Sonne, deren Lichtspiele den Donaustrom verzaubern, und die Pelikane des Deltas, die durch die frische Luft des neuen Tages gleiten.
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