Die letzten Meter geht es durch dichten Busch steil bergauf. Das Terrain ist rutschig: Die festen Schuhe und die Handschuhe, die vor den Dornen schützen, bewähren sich jetzt. Durch das Blätterdach des "Impenetrable Forrest", des undurchdringlichen Dschungels im Bwindi-Nationalpark Ugandas, blinzelt die Vormittagssonne.
Ich halte an und wische mir den Schweiß aus den Augen. Einer der Nationalpark-Guides hat den Arm gehoben. Die gesamte Reisegruppe, zehn Personen, hat jetzt angehalten, alle spähen ins Dickicht.
Da! Im Busch raschelt und kracht es, dann ist ein dunkler Schatten zu sehen. Er ist groß, sehr groß sogar. Voller Respekt halten wir an. Schon werden die Kameras mit den großen Objektiven und die Handys gezückt.
Unter uns, in einer kleinen Senke, hat es sich eine Gruppe der berühmten Berggorillas Ugandas bequem gemacht. Aus den Instruktionen vor der Wanderung wissen wir, dass sie es sich zu dieser Tageszeit nach einem ausgiebigen späten Frühstück bequem gemacht haben. Mit großen Buschmessern schlagen die Guides vorsichtig einige Lücken ins Gestrüpp, damit wir bessere Sicht auf die Gruppe haben. Der riesige schwarze Schatten, den ich zuerst gesehen hatte, entpuppt sich als Silberrücken, der nun ein Schläfchen macht.
Der ungebetene Besuch scheint ihm überhaupt nichts auszumachen. Auf seinem mächtigen Körper turnen die Kleinen herum, die sich gegenseitig von Papa herunter schubsen, beobachtet von einer Mama, die noch immer mit Blätter- und Früchtefrühstück beschäftigt ist. Jetzt sehe ich auch ihr wenige Wochen altes Baby.
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