Vorsicht, die Akropolis hat man nicht für sich alleine! Aber auch wenn man diesen Schatz mit zahlreichen anderen Reisenden und Kreuzfahrt-Touristen teilen muss, bleibt der schroffe Berg im Zentrum Athens ein faszinierender Ort – nicht zuletzt als ein Symbol europäischer demokratischer Kultur.
Denn während einer klassischen Rundreise zu den Stätten des antiken Griechenland stellen sich immer wieder ähnliche Fragen: Was sind unsere kulturellen Wurzeln? Was erzählen uns die vielen "alten Steine", die wir aufsuchen? Und vor allem: Lohnt sich all die Mühe in dieser Affenhitze?
Nehmen wir zum Beispiel Mykene: Nüchtern betrachtet besteht der Ort aus steinernen Überbleibseln einer bronzezeitlichen Festung oberhalb der Argolis, einer Küstenebene im Nordosten des Peloponnes. Seine Anziehungskraft bezieht er aus der Imagination Heinrich Schliemanns, der seine Funde in Mykene mit den Geschehnissen in Verbindung brachte, die der Dichter Homer in der Ilias schildert: Hier, auf diesen vom Sturm umtosten Felsen, soll er also gestanden sein, der König Agamemnon, und beschlossen haben, die entführte "schöne Helena" aus Troja zurückzuholen.
Ob’s stimmt oder nicht, ist an diesem Tag nicht so wichtig. Faszinierend ist er, der phantastische Ausblick hinunter auf die fruchtbare Ebene, die vor dem Horizont in ein tiefblaues Meer übergeht.
Im angeschlossenen Museum zeigen romantische Gemälde das sogenannte Löwentor, den Eingang zur Festung, als Verbindung in eine versunkene Welt. Ein Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Für die Rückkehr in die Gegenwart sorgen dann andere Touristen, die sich lautstark streiten, wer wo beim Fotografieren gerade unabsichtlich im Schussfeld herumsteht.
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