Stille. Kein Wind, keine Vögel, kein Verkehrslärm. Nur Stille. Ich sitze auf einer roten Düne in der Sahara und stecke meine Hand in den warmen Sand. Greife danach. Die Körnchen rieseln leise durch meine Finger. Danach ist es wieder faszinierend still. Der Ruhe setzen ein "Ratsch" und ein Schmatzen ein Ende. Das Dromedar, auf dem ich von der Oase bis hierher reiten durfte, hat sich zu einem verdorrten Büschel Gras hinuntergeneigt und es abgerissen. Nun kaut es seelenruhig darauf herum. Lärm und Tempo sind nicht mitgekommen in die tunesische Wüste. Sie sind draußen geblieben.
Ein paar Sanddünen weiter hocken drei Männer in der tief stehenden Sonne auf dem Boden. Sie gehören zu Mohammeds Leuten und bereiten das Abendessen vor.
Sie arbeiten an zwei Feuerstellen. An der einen kochen sie Gemüsesuppe, backen Fladenbrot. Den Teig bedecken sie mit heißem Sand und Glut. Die Glut ist auch an der zweiten Feuerstelle für das Garen der Speisen zuständig. In ein traditionelles Tongefäß, das an eine Amphore erinnert, kommen Tomaten, Paprika, Zwiebel, Gewürze und Ziegenfleisch. Langsam schmoren die Zutaten vor sich hin.
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