Ein kühler, sonniger Herbsttag, die Landschaft zieht langsam vorbei, ich verliere mich in Gedanken. "Ungarn? Was willst in Ungarn", war ich gefragt worden, als ich von der bevorstehenden Reise erzählte. "Und so weit im Osten. Da is ja nix." Zugegeben – viel wusste ich vor Reiseantritt auch nicht. Aber jetzt, auf der Rückfahrt, das sei an dieser Stelle vorweggenommen, ist mir klar: Da ist viel mehr als "nix"!
Die Anreise per Bus ist zwar lang, aber heutzutage ist es oft ja ganz praktisch, nicht fliegen zu müssen. Wir überqueren also die Grenze bei Nickelsdorf und passieren nach knapp zwei Stunden den Riesenadler bei Tatabánya, der von einem Hügel auf die Autobahn runterschaut. Peter, unser ungarischer Reiseleiter, erklärt, dass Ungarn eigentlich aus zwei Teilen besteht: der teuren Millionenstadt Budapest und dem Rest. Wir umrunden die Hauptstadt auf dem südlichen Autobahnring, der seit einigen Jahren die mühevolle Stadtdurchfahrt erspart und beschäftigen uns dieses Mal mit diesem Rest. Und nach insgesamt gut vier Stunden erreichen wir Eger, das in der K.-u.-k.-Monarchie Erlau hieß.
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