Kalter Wind pfeift durch die Tilkastraße, und auf dem Wasser im Marchfeldkanal hat sich eine dünne Eisschicht gebildet. Eine blasse, kraftlose Sonne steht teilnahmslos im Süden über den Türmen Floridsdorf. Ich ziehe die Jacke fester zu und die Haube über die Ohren.
Ab dieser Stelle könnte ich den Weg zur Endstation der Straßenbahnlinie 26 abkürzen. Doch der Wiener Rundumadum-Wanderweg folgt auch ab der Brünner Straße unbeirrbar weitestgehend der Stadtgrenze zu Niederösterreich, macht hier einen großen Bogen durch Wiesen und Weinberge unterhalb des Bisambergs bis zum Steinernen Kreuz und dann den Mühlweg hinunter wieder bis zum Marchfeldkanal.
Also los! Ich bin weiter unterwegs in fernen, nördlichen Regionen des Wiener Universums, die ein Mensch von der Südseite der Galaxis noch nie gesehen hat. Es geht weiter, auch wenn schon die Fußsohlen brennen.
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