… im Kreisverkehr auftaucht? Abgesehen davon, dass es meist eng wird: Auf keinen Fall im Kreisverkehr anhalten, denn das zwingt andere – und das Einsatzfahrzeug! – auch dazu. Am besten eine Runde weiterfahren, damit das Einsatzfahrzeug den Kreisverkehr verlassen kann. Oder, falls es dafür zu spät sein sollte, bei nächstmöglicher Gelegenheit Platz machen. Wenn das Einsatzfahrzeug in den Kreisverkehr einfahren will, keinesfalls auf dem eigenen Vorrang beharren.
… im Tunnel hinter einem fährt? Am besten mit erlaubter Geschwindigkeit weiterfahren, auf keinen Fall stehen bleiben! Am Tunnelende rechts heranfahren und das Einsatzfahrzeug passieren lassen. Die Pannenbucht ist nur bei leerem Tunnel eine Alternative.
… sich an der roten Ampel von hinten nähert? Wer ganz vorne an der Ampel steht, darf seitlich in die Kreuzung einfahren, um Platz zu schaffen. Besteht keine Ausweichmöglichkeit, darf auch geradeaus in die Kreuzung hineingefahren werden, aber nicht weit und stets nur dann, wenn niemand anderer (etwa Fußgänger oder der Querverkehr) gefährdet wird.
… an der grünen Ampel entgegenkommend die Fahrtrichtung queren möchte? Dem Einsatzfahrzeug ist unbedingt Vorrang zu geben.
… sich einem Zebrastreifen nähert? Fußgänger müssen auf das Überqueren der Straße verzichten. Sollten sie andere Fußgänger bemerken, die optisch (Smartphone) oder akustisch abgelenkt sind und das Blaulicht deshalb nicht bemerken bzw. das Folgetonhorn nicht hören können, dann sind diese zu warnen bzw. vom Betreten der Fahrbahn abzuhalten, auch wenn es sich nicht um Kinder oder um Menschen mit Behinderung handeln sollte.
… eine Bau- oder Engstelle passiert und sich von hinten nähert? Bei der ersten gefahrlos möglichen Gelegenheit rechts ranfahren – das Blinken nicht vergessen! – und es passieren lassen. Aufpassen, ob nicht ein weiteres Fahrzeug nachkommt. Gibt es keinen Platz zum Ausweichen, bei der nächsten Gelegenheit nach der Engstelle ausweichen.
… sich einer Kurve nähert? Wenn das Einsatzfahrzeug gefahrlos vorbeifahren bzw. überholen kann, ohne ein Problem mit dem Gegenverkehr zu bekommen, dann Tempo reduzieren und möglichst weit rechts fahren, aber keinesfalls stehen bleiben. Geht sich ein Überholen nicht mehr aus, einfach mit normalem Tempo die Kurve passieren und dahinter Platz machen.
Ganz wichtig laut ÖAMTC-Verkehrsjurist Hoffer ist auch die Bestimmung, die es verbietet, quasi die freie Bahn des Einsatzfahrzeugs auszunutzen und hinter ihm herzufahren: „Hinterherfahren ist nur im normalen Verkehrsfluss erlaubt!“
Franz Jelinek ist mittlerweile an seinem Zwischenziel, er hat den Unfallort erreicht. Während sich der Notarzt um den Verunfallten kümmert, die Abschlussfrage: Wie bleibt man in Stress-Situationen am Steuer cool? „Ständige Schulungen und Routine.“
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