Hebamme Martina Klasz hält ihr Arbeitsgerät: Gebärstuhl und Tasche in der Hand und steht vor ihrem Auto.

Hebamme Martina Klasz ist gut gerüstet: Die Tasche mit allen wichtigen Utensilien und der Gebärhocker dürfen nicht fehlen.

© Erich Reismann

Hebamme Martina Klasz ist gut gerüstet: Die Tasche mit allen wichtigen Utensilien und der Gebärhocker dürfen nicht fehlen.

© Erich Reismann
Dezember 2024

Plane das Unplanbare

Ob Schwangerschaft, Geburt oder Nachbetreuung – Hebamme Martina Klasz ist immer vor Ort und zur Stelle. Wie sie ihren mobilen Alltag organisiert, erzählt sie uns.

Wenn nachts um 22.00 Uhr das Handy klingelt und eine aufgeregte Mutter anruft, dann ist Hebamme Marina Klasz aus Gablitz bereit: Die Wehen haben begonnen, die Aufregung bei den Eltern in spe ist groß. Martina beruhigt, stellt Fragen und gibt erste Anweisungen.

"Viele Eltern fahren zu früh ins Krankenhaus, das ist oft nicht notwendig. Ich bereite meine Mütter gut vor und begleite sie dann bis zur Geburt", erklärt der Profi. Seit 24 Jahren begleitet Martina werdende Mütter – entweder in den eigenen vier Wänden oder im Krankenhaus St. Josef in Wien.

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Rund 2.000 Geburten hat die Niederösterreicherin bereits betreut, die Nachfrage ist groß: "Ich muss ca. 20 Anfragen pro Monat ablehnen, da ich keine Kapazitäten mehr habe", bedauert sie. Pro Monat entbindet sie fünf bis sechs Babys, die Hälfte davon sind Hausgeburten. Hinzu kommen die Betreuung von Schwangeren an vier Tagen pro Woche in ihrer Praxis in Ober St. Veit sowie die ambulante Nachbetreuung bei den Müttern daheim in einem Radius rund um Wien. Zusätzlich gibt sie in Penzing Geburtsvorbereitungskurse.

Eine Frau steht in der MItte zwischen einem schwarzen Auto und einem Fahrrrad. Im Hintergrund ein Wohngebäude. © Erich Reismann
Zu Geburten fährt Martina lieber mit dem Auto, während sie die Hausbesuche und Nachbetreuung mit dem Rad bewältigt.

Auch per Rad viel unterwegs

Während Martina zu Geburten mit ­ihrem 2014er Seat Alhambra fährt, versucht sie die Betreuungstermine mit dem E-Bike zu erledigen: "Ich liebe es, im Freien zu sein. Früher hatte ich eine Vespa, aber das E-Bike ist noch besser."

Hebamme Martina Klasz fährt mit dem E-Bike am Radweg neben einer Wiese. © Erich Reismann
Flott unterwegs am Rad. Da scheut sie auch längere Strecken von rund 50 Kilometern nicht.

Strecken von 50 Kilometern und mehr sind keine Seltenheit, nur wenn es sehr kalt ist, nimmt sie lieber ihr Auto. Dabei bevorzugt sie ältere Modelle, die sie gerne speziell branden lässt: "Meinen Alhambra ziert ein rotes Bergpanorama."

Eine Frau, die Hebamme Martina Klasz, steht an ihr schwarzes Auto gelehnt und lächelt. Im Hintergrund ein Wohnhaus. © Erich Reismann
Ihren Seat ziert ein rotes Bergpanorama. Sie liebt die Berge.

Immer auf Abruf

Bekanntlich sind Spontangeburten nicht auf die Minute planbar, weshalb die 46-Jährige ihr Leben um die prognostizierten Termine organisiert. "Weit bin ich dann nie entfernt. Im Notfall ist ­meine Kollegin erreichbar", erklärt sie.

Generell hat die quirlige Mutter ihr Leben und ihre Patchwork-Familie gut eingeteilt. Vormittags stehen Praxis und Hausbesuche auf dem Programm, nachmittags Zeit für die Familie.

Eine Frau, die  sitzt auf einem Fahrrad, im Hintergrund ein Wohnhaus. © Erich Reismann
Das E-Bike ist ihr bevorzugtes Fortbewegungsmittel: "Damit bin ich immer an der frischen Luft."

Die ständige Erreichbarkeit macht ihr nichts aus: "Ich habe für mich einen ­guten Weg gefunden, damit umzugehen." So sucht sie sich Möglichkeiten, um abzuschalten, etwa bei Urlauben, beim Bergwandern oder Klettern mit ihrem Mann.

Panorama von einem See oder Meer mit Inseln. Im Vordergrund steht eine Frau mit Nordic Walking Stöcken. © Privat
Wandern ist ihre Leidenschaft, dadurch kann sie zur Ruhe kommen und sich auf sich selbst konzentrieren.

Einmal im Jahr gönnt sie sich ­eine Woche allein zum Weitwandern. "Das ist meine Psychotherapie, mich ein Mal nur um mich zu kümmern", sagt Martina und ergänzt lächelnd: "Ja, die Rufbereitschaft ist anstrengend, doch man darf dabei eins nicht vergessen: Ich habe den schönsten Beruf der Welt."

www.bauchkribbeln.at

Rückansicht einer Frau, die am Gipfel steht und auf ein wolkenverhangenes Panorama blickt. © Privat
Einmal im Jahr gönnt sie sich eine Woche Weitwandern, ganz alleine.

Strecken und Kosten

  1. Fahrten: Mehrmals pro Woche vom Wohnort Gablitz in mehrere Bezirke in Wien, nach Meidling zur Zweitwohnung, Penzing zum Kursraum und Hietzing ins KH St. Josef und zur Praxis; Plus: Hausbesuche in Wien und Umgebung. Gesamt: ca. 13.000 km/Jahr.
  2. Auto + Kosten/Jahr: Seat Alhambra, BJ 2014; Versicherung: € 800; Diesel: € 2.800
  3. Hobbys u.a.: Klettern in Perchtoldsdorf, Weitwandern, Wandern, Kajakfahren
Karte neu_CMS.jpg Grafik/auto touring © Grafik/auto touring

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