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Ihr sonniges Lächeln täuscht: Stephanie findet bei traurigen Anlässen ernste Worte und sorgt mit viel Feingefühl für eine würdige Verabschiedung.

© Erich Reismann

Ihr sonniges Lächeln täuscht: Stephanie findet bei traurigen Anlässen ernste Worte und sorgt mit viel Feingefühl für eine würdige Verabschiedung.

© Erich Reismann
Oktober 2024

Mobiler Alltag: Die richtigen Worte für den letzten Weg finden

Wie Trauerrednerin Stephanie Doms dabei hilft, den Abschied bei Begräbnissen zu erleichtern. Und warum sie das mehr fasziniert als die Reden bei freudigen Anlässen.

Die meisten Menschen machen einen weiten Bogen um Leid und Trauer. Es gibt jedoch auch welche, die sich ganz bewusst darauf einlassen und die schmerzlichsten ­Momente des Lebens sogar zu ihrer Profession machen. Ganz bewusst hat sich zum Beispiel die Trauerrednerin Stephanie Doms aus Oberösterreich diesem Themenkreis verschrieben.

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"Es gibt diverse Gründe, warum sich Menschen für Trauerredner:innen entscheiden. Viele wünschen eine persönliche Verabschiedung und keine Beerdigung, die nach einem Schema abläuft. Manche standen der Kirche schlicht nicht nahe", erklärt Stephanie, die seit vier Jahren als Trauerrednerin arbeitet.

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Darf nie fehlen: Das Büchlein mit der Rede. Hier setzt Stephanie nicht auf klassisches Schwarz. 

Die Aufgabe, den letzten Weg zu ­einer würdevollen und schönen Verabschiedung zu machen, ist anspruchsvoll und mit einiger Vorarbeit verbunden. Dabei ist es der 36-Jährigen wichtig, in den Reden viel Persönliches einzubringen. Um ein besseres Gefühl für die Situation zu bekommen und mehr über die verstorbene Person zu erfahren, trifft sich die Innviertlerin mit den Angehörigen. Zu diesen Gesprächen sowie zu den Beerdigungsreden ist sie mit ihrem Elektro-MG5 zumeist in einem Radius von rund 90 Kilometern unterwegs.

"Es gibt aber kein Limit. Finden die Angehörigen, dass ich die Richtige bin, dann fahre ich auch in andere Bundesländer oder nach Deutschland", erzählt die zweifache Mutter. Auch ein Gespräch in ihrer Praxis in Obernberg ist möglich.

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Um ihre passende Abschiedsrede zu verfassen, möchte die Innviertlerin zuvor viel über die verstorbene Person erfahren.

Unterwegs für Glück und Leid

Auf Basis dieser Vorabgespräche verfasst die 36-Jährige eine passende Rede. Dabei helfen ihr ihre Ausbildungen sowohl als Texterin und Autorin als auch als psychosoziale Beraterin, Mentaltrainerin und ehrenamtliche Hospiz-Begleiterin. "Es gibt über jeden Menschen etwas Besonderes zu erzählen und das betone ich in den Reden", erklärt sie.

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Für die Gespräche mit Angehörigen und die Fahrten zu den Beerdigungen ist Stephanie bis zu 90 km weit mit ihrem E-Auto unterwegs.

Vor Emotionen ist sie dabei nicht gefeit: "Manchmal bekomme ich feuchte ­Augen. Das Leben mit allem, was dazugehört, an mich heranzulassen, ist mir wichtig." Als Rednerin geübt ist Stephanie nicht nur bei traurigen Anlässen. Sie gibt auch Workshops, hält Vorträge und ist Rednerin bei Hochzeiten.

Doch Begräbnisreden berühren sie besonders: "Es war ein schöner Zufall, der mich in diese Richtung geführt hat. Ich möchte es keinesfalls mehr missen."

Mehr Infos und Kontakt hier.

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Die 36-Jährige versucht in ihre Trauerreden immer etwas Besonderes und Persönliches einzubringen. 

Strecken und Kosten

  1. Übliches Einsatzgebiet: Region Innviertel, Braunau, Ried, Schärding sowie Bayern. Für Fortbildungen nach Wien und Linz.
  2. Gefahrene Kilometer: rund 12.000 km jährlich.
  3. E-Auto tanken: an eigener Wallbox sowie an öffentlichen Punkten in der Umgebung.
  4. Kosten/Monat: Leasingrate und Vollkasko ca. 400 Euro.
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