Die Zahlen. Von rund 457.000 im Vorjahr verkauften Fahrrädern war rund jedes dritte Modell bereits ein Elektro-Fahrrad. Wow. Gleichzeitig: Win-win. Weil: Einerseits füllt diese florierende Situation die Handelskassen (Tendenz nach wie vor steigend), andererseits freut sich der Radler, weil ständig neues vergnügliches Gerät auf den Markt kommt.
Klärende Worte. Wenn von Elektro-Fahrrädern gesprochen wird, fallen häufig auch die Begriffe Pedelec bzw. E-Bike – doch was ist was?
Das Wort Pedelec setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe Pedal Electric Cycle zusammen, gemeint sind damit jene Fahrräder, die über einen elektrischen Hilfsmotor zur Tretunterstützung verfügen. Im Unterschied dazu steht eigentlich das E-Bike, dessen Elektromotor auch nur per Gasgriff angesteuert werden kann und das Treten somit eigentlich überflüssig macht.
Im täglichen Sprachgebrauch werden die beiden Begriffe mittlerweile allerdings recht synonymhaft verwendet.
Hoffnungsvoller Kommentar. Unserer Selektion zeigt zwei Dinge ganz eindeutig auf. Erstens: Die heimische Fahrradbranche treibt herrlich bunte Blüten, ist technisch und preislich absolut auf Augenhöhe mit der internationalen Konkurrenz. Zweitens: In beinahe allen Radsparten gibt es mittlerweile Elektro-Substitute zu den herkömmlichen Modellen.
Das stimmt zwar zuversichtlich (weil das Radeln mit E-Antrieb ein ungemein vergnüglicher Zeitvertreib sein kann), macht aber auch nachdenklich. Vor allem dann, wenn es um Fahrkönnen und Selbsteinschätzung mancher Hobbyradler geht. Ja, die scheinbare Leichtigkeit hat so ihre Tücken. Wer plötzlich zu Berghütten hochfahren kann, sollte sich vielleicht schon während der Fahrt hinauf Gedanken machen, ob er da auch wieder heil runter kommt. Wie beim Wandern gilt nämlich: Bergab ist oft anstrengender als bergauf.
Und wer plötzlich innerstädtisch locker mit 25 km/h (dem Geschwindigkeits-Limit für Elektrofahrräder) unterwegs ist, wo er früher aber vielleicht nur etwa halb so schnell war, der möge sich bitte auch darüber Gedanken machen, wie dieser Geschwindigkeitsüberschuss im Notfall kompensiert wird.
Ja, diese Zeilen wurden mit symbolisch erhobenem Zeigefinger geschrieben. Nein, wir wollen den vergnüglichen Elektroboost nicht madig schreiben. Aber es geht um Fairness. Und um Rücksicht. Miteinander statt Gegeneinander, vor allem auf dem Radweg, dann haben alle etwas davon. Mit Ausnahme der Notfall-Ambulanzen – denn die hätten dann weniger Unfallopfer.
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