Karin fährt gerne schnell. Und schräg, also am liebsten mit dem Knie unten und der Nadel des Drehzahlmessers oben, nahe der roten Region. Wer jetzt schon den Zeigefinger anhebt – das geht in dieser Form freilich nur auf einer Rennstrecke oder in einem der ÖAMTC-Fahrtechnikzentren, und dort ist Karin auch des Öfteren anzutreffen. Zeigefinger bitte wieder senken.
Felix hingegen ist vor allem im urbanen Raum unterwegs, nutzt das Motorrad als schlanke, zeitsparende und individuelle Fortbewegungsart. Spitzenleistung ist da nicht so wichtig, dafür gibt’s Pluspunkte, wenn das Ding einfach zu fahren ist und gut aussieht.
Und ich (Alex): Einzelne Ausflüge, zügige Feierabendrunden, je mehr Kurven, desto besser, Radien lieber eng als weit – ich freue mich über Druck aus dem Drehzahlkeller und über ein Fahrwerk, das mich nie im Unklaren darüber lässt, was da vorne unterhalb der Gabelholme los ist.
Soviel zu uns. Weil Geschmäcker bekanntlich so unterschiedlich wie Watschen sind, verlassen wir für die aktuelle Zweiradbesprechung den üblichen Rahmen und widmen uns diesen drei faszinierenden Nakedbikes der 700-Kubik-Klasse aus der Sicht der jeweiligen Zielgruppe.
Denn da kommen wir her: weiblich, männlich-jung und männlich-nicht-mehr-ganz-so-jung. Uns haben die Hersteller vor Augen, wenn sie an zu steigernde Verkaufszahlen denken. Ob die Übung gelingt? Wir arbeiten uns alphabetisch vor.
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