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Souvenirs aus dem Urlaub

Sind die teils kitschigen Mitbringsel eher yay oder doch nay?

Souvenirs aus dem Urlaub - Magneten  OEAMTC_Canva

Geschenke gibt es nicht nur zum Geburtstag oder zu Weihnachten – viele verschenken auch kleine Mitbringsel aus dem Urlaub an Freund:innen und Familie. Die beliebtesten Souvenirs der Österreicher:innen sind Magnete – beim ÖAMTC Reisemonitoring, einer repräsentativen Umfrage zu Reiseplanung und Reiseverhalten der Österreicher:innen, gaben 31 Prozent an, dass sie am liebsten Magneten als Erinnerung kaufen und verschenken. Auf Platz zwei der Top-Souvenirs liegen lokale Delikatessen mit 27 Prozent, gefolgt von Postkarten mit 23 Prozent. Jede:r Fünfte Österreicher:in bringt allerdings gar keine Souvenirs aus dem Urlaub mit.

Das Thema Souvenirs spaltet also die Gemüter: sind die teils kitschigen Mitbringsel eher yay oder doch nay? Alles Ramsch oder nette Gesten?

Souvenirs? Nein danke!

Es gibt da dieses ungeschriebene Urlaubsritual: Man verbringt Tage, manchmal sogar Wochen an einem (fernen) Ort und kommt schließlich mit einer Tasche voller kleinerer und größerer Erinnerungsstücke nach Hause. Ein Kühlschrankmagnet hier, eine kleine Statue dort, vielleicht sogar ein Fläschchen Sand aus dem letzten Strandurlaub. Ehrlich gesagt, ich habe nie verstanden, was an diesen kleinen Andenken so faszinierend sein soll. Nicht nur, dass sie oft kitschig und teuer sind, nein sie fristen meistens schon relativ bald auch nur mehr ein trauriges Dasein als Staubfänger im Regal oder gut versteckt in einer Schublade.

Und wie ist das mit den Souvenirs, die man bekommt? Auch diesbezüglich hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Natürlich schätze ich die Geste, wenn mir jemand ein Souvenir schenkt, viel lieber aber lausche ich spannenden Erzählungen oder Berichten – und diese werden durch mitgebrachte Magneten oder Schlüsselanhänger mit Sicherheit nicht lebendiger.

Die schönsten Erinnerungen sind meiner Meinung nach nicht aus Plastik oder Porzellan, sondern im Kopf. Es sind die Momente, die wir erlebt haben. Ein Souvenir kann nie das Gefühl eines Sonnenuntergangs am Strand, die atemberaubenden Ausblicke von einem Berggipfel, die Begegnungen mit anderen Menschen oder den feinen Sand zwischen den Zehen einfangen.

Auf den Punkt gebracht heißt das: Ich verbringe meine Zeit anderswo lieber damit, Momente zu genießen, als auf der Jagd nach dem perfekten Souvenir.

Ralph Schüller

Postkarten  pixabay
Postkarten , © pixabay

Es sind die kleinen Dinge im Leben

Olivenöl und Pistaziencreme aus Bella Italia, handgetöpferte Keramik aus Kopenhagen, Ohrringe einer Prager Designerin oder ein Tavla (Backgammon) Spiel aus Istanbul – das soll alles Ramsch sein? Ich glaube nicht. Na klar, Souvenirs sind nicht gleich Souvenirs und man muss auch nicht allen Bekannten etwas mitbringen aber Souvenirs gehören für mich zum Urlaub dazu. Am liebsten kaufe ich mir selbst Erinnerungsstücke auf meinen Reisen.

Immer wenn ich dann die Ohrringe aus Prag trage, oder frische Blumen in die Vase aus Kopenhagen stelle, erinnere ich mich an die schöne Zeit zurück. Sehe ich nur die Verpackung des Tavla Spiels im Regal, kann ich den Schwarztee aus der Türkei förmlich riechen und schwelge in Erinnerungen an laue Sommerabende mit Çay bei einer Partie Tavla in Istanbul. Es sind die kleinen Dinge im Leben, die einem im Alltag Freude bereiten – und das kann eben auch ein Souvenir aus dem Urlaub sein.

Ich gebe zu: ich brauche auch keine Miniaturfiguren von Sehenswürdigkeiten, aber prinzipiell sage ich auch zu klassischen Souvenirs nicht per se nein. Aus jedem Urlaub – und sei es nur ein kurzer Wochenendtrip – versuche ich meiner Oma, meinen Eltern und ein paar Freund:innen Postkarten zu schicken. Genauso gerne, wie ich Postkarten schreibe, bekomme ich sie auch – selbst wenn klischeehafte und kitschige Urlaubsmotive abgedruckt sind. Liegt ein Gruß aus der Ferne in meinem Briefkasten, gibt es ein immer gleiches Ritual: schon am Weg in die Wohnung wird der Text schnell überflogen. Danach lese ich die Karte in Ruhe und suche einen geeigneten Platz aus, wo ich die Postkarte ca. eine Woche gut sichtbar in der Wohnung präsentieren kann. Danach kommt sie in meine Erinnerungskiste zu den vielen anderen Postkarten. Und spätestens beim nächsten Umzug, wenn ich eine Inventur aller Habseligkeiten mache und gegeben falls aussortiert wird, schau ich mir alle Postkarten wieder durch und freue mich über die vergangenen Urlaubsgrüße.

Anna Eberharter

Augen auf bei der Souvenir-Wahl

Wer sich für Souvenirs - egal ob für sich selbst oder Freund:innen und Familie - entscheidet, sollte darauf achten, was aus dem Urlaub mitgenommen wird. In Griechenland ist es z. B. tabu, archäologische Gegenstände ohne Erlaubnis mitzunehmen. Das gilt übrigens auch für selbstgesammelte Steine bei archäologischen Stätten. Und eigentlich ist es laut italienischen Schifffahrtsgesetz (Codice di Navigazione) sogar verboten, Sand und Muscheln aus Italien mitzunehmen.

Weitere Tipps, worauf beim Souvenir-Kauf geachtet werden muss, kann man hier nachlesen: Vorsicht bei Urlaubssouvenirs | ÖAMTC (oeamtc.at)