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ÖAMTC: Sicher im Tunnel – Expertin gibt Tipps für Tunnelfahrten
2019 ereigneten sich 124 Tunnelunfälle mit Personenschaden auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen
Viele Fahrzeuglenker fühlen sich auf Strecken mit Tunneln unwohl, verspüren Anspannung und Unbehagen, ehe sie eine Röhre befahren. "Angst ist an sich ein wichtiger Hinweisgeber, ein sinnvolles Gefühl, das uns warnt und uns aufmerksamer machen kann. Angst ist aber auch imstande, Handlungen zu blockieren oder zu verlangsamen, und kann in bedrohlichen Situationen hemmend wirken", erklärt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.
Dies spiegelt sich auch in den Unfallzahlen wider: Im Jahr 2019 ereigneten sich auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen 124 Tunnelunfälle. Dabei wurden 185 Personen verletzt, sechs Personen verloren ihr Leben. Mehr als 38 Prozent der Tunnelunfälle können auf Unachtsamkeit bzw. Ablenkung zurückgeführt werden, weitere 27 Prozent auf mangelhaften Sicherheitsabstand (Quelle: Statistik Austria, Bearbeitung: ÖAMTC-Unfallforschung). "Wenn man nervös und unsicher ist, reagiert der Körper mit erhöhter Atem- u. Pulsfrequenz, man wirkt angespannt. Manche Lenker tendieren dann dazu, sich an das Lenkrad zu klammern. Mit erhöhter Konzentration versucht man, die Fahrleistung konstant zu halten und die für manche eher unangenehm empfundene Passage hinter sich zu bringen“, so Seidenberger.
Richtiges Verhalten im Tunnel – Tipps der Experten
* Bei Unbehagen in Verbindung mit Tunnelfahrten ist es hilfreich, mit einer Vertrauensperson, einem Fahrlehrer oder Instruktor regelmäßige Übungsfahrten zu absolvieren. Ängste und Vorbehalte können so abgebaut und Sicherheit hinter dem Steuer erlangt werden.
* Vor der Einfahrt in den Tunnel die Ampelsignale sowie Hinweiszeichen beachten und strikt danach handeln.
* Abblendlicht einschalten bzw. kontrollieren, ob dies automatisch bereits erfolgt ist; die Sonnenbrille gegebenenfalls abnehmen.
* Auf der gesamten Strecke ausreichenden Sicherheitsabstand und die Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten. In einem Tunnel mit Gegenverkehr immer am rechten Fahrbahnrand orientieren und niemals über die Mittellinie fahren. Möglicherweise irreführenden Navigationsanweisungen darf man in keinem Fall folgen.
* Wandmarkierungen und Längenangaben zu den (Not-)Ausgängen beachten, damit diese im Notfall rasch gefunden werden.
* "Kommt es im Tunnel zur Staubildung, sollte man nicht vergessen, eine Rettungsgasse zu bilden", erinnert die ÖAMTC-Expertin. Sobald man den Stau erkennt: Warnblinkanlage einschalten, Motor abschalten und im Fahrzeug bleiben.
* Radio einschalten bzw. aufgedreht lassen – die Tunnelwarte kann dadurch Anweisungen durchsagen. Diesen Anweisungen Folge leisten.
Was tun bei einer Panne oder einem Unfall im Tunnel
Anhalten sollte man im Tunnel nur in Notfällen. Kommt es zu einer Panne, sollte man möglichst versuchen, die nächste Pannenbucht zu erreichen. Ist das nicht mehr möglich, stellt man das Fahrzeug am besten so nahe wie möglich an den rechten Fahrbahnrand. In jedem Fall gilt: Warnblinker einschalten, Motor abstellen, Rettungskräfte informieren. Den Notgehweg nutzen – nicht im Fahrzeug bleiben – in der Pannenbucht auf Hilfe warten. Wer das Fahrzeug verlässt, sollte das nur mit Warnweste tun.
Kommt man zu einem Unfall: Warnblinker einschalten, Fahrzeug sicher und platzsparend abstellen, Motor ausschalten. Warnweste vor dem Verlassen des Fahrzeuges anziehen, Unfallstelle absichern und Rettungskräfte informieren, verletzten Personen helfen. ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger rät: "Wer zur Verständigung von Rettungskräften eines der Notruftelefone im Tunnel anstatt des Handys verwendet, erleichtert die Lokalisierung im Tunnel." An gekennzeichneten Notrufstationen findet man außerdem eine manuelle Brandmeldetaste sowie zwei Feuerlöscher.
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