Aus Leidenschaft zum Lkw

Ihre Affinität zu Lastwagen kommt nicht von ungefähr: Schon ihr Vater war Fernfahrer und hat sie an freien Tagen mitfahren lassen. Mit 14 Jahren – wenn andere Teenager womöglich erste Versuche auf Mopeds machen – durfte sie schon am Parkplatz mit dem Lkw umdrehen. Bei diesen Voraussetzungen kam die Berufsauswahl wohl wenig überraschend.

2017 kam dann der Fernsehsender ATV auf die Fernfahrerin zu. In der actionreichen ATV-Serie "Trucker Babes Austria" wurde Patricia schnell zu einem Publikumsliebling, während sie die Kameras mit auf eine Reise durch die faszinierende Welt des Lkw-Fernverkehrs nahm. Die Sendung, die für ihre lebendigen Porträts starker Frauen hinter dem Lenkrad bekannt ist, bot Patricia die Möglichkeit, ihre Leidenschaft zu teilen und zu zeigen, was es wirklich bedeutet, als Frau in einer von Männern dominierten Branche zu bestehen. Mit ihrer authentischen Art und ihrer unerschütterlichen Leidenschaft für die tonnenschweren Kolosse gewährte sie den Zuschauer:innen einen Blick hinter die Kulissen des Trucker-Daseins. So groß die Liebe zum Lkw auch ist, für Patricia war klar: Langfristig möchte sie nicht ausschließlich Fernfahrerin bleiben.

2022 lernte sie dann bei einem Branchenevent Andreas Rouschal, Leiter des Fahrtechnik Zentrums Marchtrenk, kennen und man knüpfte Kontakt. "Das hat sich gut getroffen, weil ich zwar total gern Lkw fahre, das aber langfristig aus verschiedenen Gründen nicht mehr als Vollzeitjob machen wollte", sagt Patricia. Ganz hat sie aber das aktive Fahren mit dem Lkw nicht auf den Nagel gehängt: "Ich freue mich jedes Mal, wenn ich zwischendurch z. B. Urlaubsvertretungen übernehmen kann und wieder eine 40m-Ladung bei Nacht transportiere. Das möchte ich nicht missen."

Vor der ÖAMTC Fahrtechnik war Patricia praktischerweise auch schon als Fahrlehrerin tätig. Die Erfahrungen als Fahrlehrerin helfen ihr zwar enorm, dennoch ist der Job als Instruktorin dennoch was ganz anderes – vor allem, was Ablauf, Inhalt und die praktischen Übungen betrifft. In mehreren Schulungen werden künftige Pkw- & Lkw-Instruktor:innen, die meist aus dem Motorsport oder der Branche kommen, in der ÖAMTC Fahrtechnik auf ihre Tätigkeit vorbereitet.

"Wichtig ist mir generell, dass die Trainings auf Augenhöhe stattfinden. Es darf auch lustig sein, es sollen positive 'Vibes' herrschen. Und natürlich hoffe ich, dass der ein oder andere Tipp dabei ist, der interessant ist und hängen bleibt", sagt die Oberösterreicherin. Ihre Prominenz aus dem Fernsehen hatte auch schon das ein oder andere Selfie von Kursteilnehmer:innen mit ihr im Fahrtechnik Zentrum zur Folge.

Patricia hat sich auch schon in der Vergangenheit beispielsweise für "Lkw – Friends on the Road" eingesetzt – ein gutes Miteinander auf der Straße ist ihr ein Anliegen. "Die Aggressivität und der Egoismus im Straßenverkehr sind problematisch. Einerseits hat man manchmal leider das Gefühl, dass es Leute gibt, die ins Auto einsteigen und ohne mitzudenken vor sich hinfahren. Und andererseits ist oft kein Bewusstsein dafür vorhanden, was es heißt die Masse eines Lkw plötzlich abzubremsen und dann wieder in Bewegung zu bringen – z. B. wenn ein:e Pkw-Fahrer:in spontan den Sicherheitsabstand zum vorderen Fahrzeug als 'Lücke' nutzt", erzählt sie aus der Praxis als Fernfahrerin.

Wenn Patricia mal abschalten will, tauscht sie vier Reifen, gegen zwei aus: "Dann schnappe ich mir meine Harley Davidson V-Rod und fahre zum Beispiel auf ein Eis nach Bad Ischl", antwortet sie mit einem Lächeln.

Die ÖAMTC Fahrtechnik bietet mit ihrer Berufsfahrer Akademie ein umfangreiches Trainingsprogramm für Private und Unternehmen: Neben einer geförderten Berufsfahrer:innen-Ausbildung für neue unerfahrene Lenker:innen steht vor allem die gesetzliche Weiterbildung im Fokus. Alle fünf Jahre müssen Lkw- und Busfahrer:innen gemäß Grundqualifikations- und Weiterbildungsverordnung – Berufskraftfahrer, kurz "GWB", 35 Stunden Weiterbildung absolvieren. Die sogenannten C95/D95-Trainings der ÖAMTC Fahrtechnik zeichnen sich dabei insbesondere durch ihre Praxisnähe aus. Dazu zählen beispielsweise Eco-Trainings für eine optimierte wirtschaftliche Fahrweise oder Trainings für die richtige Ladungssicherung, die im Bedarfsfall auch abseits der GWB einzeln gebucht werden können. Näheres hier.