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Nächster Halt: Barcelona

Die 19-jährige Lea hat während ihrer Lehrzeit beim ÖAMTC die Möglichkeit bekommen, ein Auslandspraktikum zu machen – und ihre Chance genutzt. Leas Bericht über vier Wochen Barcelona.

Barcelona Canva_OEAMTC

Jedes Jahr können ÖAMTC-Lehrlinge mit der Organisation IFA (Internationaler Fachkräfte Austausch) ein mehrwöchiges Auslandspraktikum in europäischen Ländern absolvieren. Für mich stand rasch fest, dass ich diese Gelegenheit ergreifen werde. Ich muss zugeben: Am Anfang war ich überfordert mit der Entscheidung, wohin es gehen sollte. Die Wahl fiel schlussendlich auf Barcelona. Meine Reise startete am 21. April 2024 und würde bis 25. Mai dauern. Wir waren eine Gruppe von sieben Mädchen und kannten uns davor nur von einem Online-Meeting. Am Flughafen Wien-Schwechat sahen wir einander das erste Mal persönlich.

Meine Unterkunft lag im Stadtteil La Raval, war sehr modern und meine Vermieterin Clara konnte zum Glück gut Englisch sprechen, somit war die Kommunikation auch einfacher.

Mein Eindruck ist: Das Leben in Barcelona ist weitaus entspannter als in Wien.
Lea

Bienvenidos – Ankunft in Spanien

In der ersten Woche hatten wir einen Sprachkurs für Spanisch, dafür sind wir in eine Sprachschule auf Las Ramblas gegangen, das ist eine lange, sehr berühmter Straße im Zentrum von Barcelona. Der Kurs war immer halbtags, somit waren wir die restliche Zeit die Stadt erkunden. Leider hatten wir in den ersten Tagen nicht gerade viel Glück mit dem Wetter, wir haben jedoch das Beste daraus gemacht. Wir waren bei der Sagrada Familia, Las Ramblas und vielen weiteren Must-sees für Tourist:innen. Eines meiner Highlights: Am Abend zum Strand fahren und dort den Abend ausklingen lassen. Mein Eindruck ist: Das Leben in Barcelona ist weitaus entspannter als in Wien.

Neuer Arbeitsplatz

Während meiner Zeit in Barcelona war mein neuer Arbeitsplatz das Ilunion Hotel Les Corts Barcelona. Dort habe ich als Rezeptionistin gearbeitet. Bevor der Arbeitsalltag begann habe ich mich bei meinem Unternehmen vorgestellt und alle kennengelernt.

In der zweiten Woche begann ich schließlich zu arbeiten, meine Arbeitszeiten waren montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr. Als erstes wurden mir das Programm und die Abläufe gezeigt. Sie wussten noch nicht, was sie mir zutrauen konnten, weil Lehrlinge in Spanien ähnlich wie Praktikant:innen meistens nur kleine Aufgaben erledigen dürfen. Evelyn, eine meiner liebsten Arbeitskolleginnen, setzte mich gleich an die Rezeption und überlies mir die deutschen Kund:innen, damit ich ein Gefühl für die Arbeit bekommen konnte. Nach der Arbeit war mein erster Weg immer zu Elena – ein Mädchen, das ebenfalls ein Auslandspraktikum machte und in der Zeit meine Freundin wurde. Ihre Arbeit war praktischerweise nur zehn Minuten von meiner Unterkunft entfernt. Meistens haben wir am Abend noch etwas unternommen oder uns ans Meer gesetzt.

Unterwegs in Barcelona und Umgebung

Einige Ausflüge haben wir auch zusammen als Gruppe, also alle, die ein Auslandspraktikum via IFA machten, unternommen. Am meisten überzeugt hat mich die Migrantour. Hier sind wir durch das Viertel La Raval gelaufen haben Barcelona näher kennen gelernt. Es ging dabei viel um Migration und um obdachlose Leute. Leider gibt es in Barcelona viele Personen, die aufgrund fehlender Arbeitsstelle auf der Straße leben. Diese Tour hat mir wieder einmal die Augen geöffnet, dass wir dankbar sein sollten.

In der dritten Woche wurde ich schon als „vollwertige“ Mitarbeiterin angesehen und hatte meinen eigenen Sitzplatz. Ich habe die deutschsprachigen und die englischsprachigen Kund:innen betreut. Meine Kolleg:innen gaben mir einige Tipps für Ausflugsorte, die nicht von Tourist:innen überfüllt waren. Elena und ich haben einen kleinen Wochenendtrip nach Stiges und Tarragona gemacht. Dafür haben wir uns ein Cabrio gemietet und sind am Meer entlanggefahren. In Tarragona haben wir die Stadt besichtigt und waren im bekannten „Ferrari-Land“. Am nächsten Tag auf der Rückfahrt haben wir in Stiges einen Strandtag gemacht.

Die vierte Woche fühlte sich dann schon so an, als würde ich hier für eine längere Zeit leben. Die Arbeit wurde zur Gewohnheit und wir gingen shoppen. Am Samstag fuhren wir nach Girona, weil ein bekanntes Blumenfest in dieser Stadt war.

Lea unterwegs in Spanien Unterberger Lea
Lea unterwegs in Spanien, © Unterberger Lea

Mein Highlight – Überraschungsbesuch aus Baden

Besonders habe ich mich gefreut, dass Niklas und Marlen - meine Arbeitskollegen von dem STP Baden - mich besuchen gekommen sind. Elena und ich machten uns auf den Weg, um sie in einer kleinen Bar zu treffen. Zu meiner Überraschung kamen aber nicht nur die zwei, sondern auch Manuela, Timo und Sarah waren mit dabei. Ich habe mich so sehr gefreut, sie zu sehen, denn ich habe sie wirklich schon vermisst, wie ich zugeben muss. Die Überraschung ist ihnen besonders gelungen. Meine Kolleg:innen waren von Samstag bis Montag auf Besuch und ich habe mich so gefreut, dass sie für mich den weiten Weg aufgenommen haben. Es hat mir die Zeit in Barcelona noch schöner gemacht, als sie ohnehin schon war.

Besuch aus Baden  Unterberger Lea
Besuch aus Baden , © Unterberger Lea

Time to say goodbye

Dann brach die letzte Woche an und ich war irgendwie glücklich und traurig zugleich. Wir unternahmen noch viel und versuchten von Barcelona so viel wie möglich zu sehen. Die Verabschiedung von den Kolleg:innen und Bekannten in Barcelona viel mir sehr schwer, da ich sie alle ins Herz geschlossen habe. Ich habe durch dieses Praktikum nun einen Schlafplatz in Barcelona, wenn ich noch mal dort hinreise. Ich habe so viele herzliche Menschen kennengelernt und bin persönlich auch sehr gewachsen daran. Da ich wirklich zu hundert Prozent auf mich alleine gestellt war, konnte ich Fähigkeiten erwerben, die ich zu Hause wahrscheinlich erst in ein paar Jahren entdeckt hätte.

Ich würde ein Auslandspraktikum jederzeit nochmals antreten, wahrscheinlich sogar noch länger und weiter entfernt.
Lea

Mein Fazit

Ich würde ein Auslandspraktikum jederzeit nochmals antreten, wahrscheinlich sogar noch länger und weiter entfernt. Es ist eine große Chance, die der ÖAMTC den Lehrlingen bietet und ich kann nur jeder:m ans Herz legen, diese zu nutzen. Diese Erfahrung kann mir niemand nehmen und ich habe es in keiner Sekunde bereut.