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Weihnachten beim ÖAMTC

Joyeux Noël, Hristos se rodi und Tsagaan Sar

Weihnachten beim ÖAMTC Canva_OEAMTC

Die Lichterketten blinken, es duftet nach frischen Vanillekipferl und Zimtsternen und im Radio läuft "Last Christmas" auf Dauerschleife - das alles kann nur eines bedeuten: Weihnachten steht wieder vor der Tür. Doch während in vielen Häusern und Wohnungen die Tannenbäume geschmückt werden, feiert nicht jede:r Weihnachten. Auch bei den ÖAMTC Mitarbeiter:innen spiegelt sich eine Vielfalt wider, die so bunt ist wie die Weihnachtsbeleuchtung selbst. Sechs Mitarbeiter:innen erzählen von ihren ganz persönlichen Feiertagsbräuchen und Traditionen aus verschiedenen Ländern und Kulturen.

Christian  Girod

Christian Girod: "Ich verbringe Weihnachten fast immer bei meiner Familie in Frankreich. Das Backen von ‚Bredele‘ (Weihnachtsgebäck) ist eine ganz besondere Tradition, die tief in der elsässischen Weihnacht verwurzelt ist. Die Freude und die Erinnerung daran, Bredele mit der ganzen Familie zu backen, sind für mich ein unvergessliches Erlebnis. Der Duft von Zimt, Vanille und frisch gebackenem Teig erfüllt die Küche und sorgt sofort für festliche Stimmung bei allen. Gemeinsam werden Rezepte ausgetauscht, Teig ausgerollt und die Kekse mit bunten Ausstechformen kreativ gestaltet. Nach dem Backen und Dekorieren mit Zuckerguss werden die Bredele stolz probiert und damit die ganze Mühe belohnt. Diese Tradition verbindet Generationen und schafft wertvolle Erinnerungen. So wird das Backen der Bredele zu einem Symbol für Zusammenhalt und Vorfreude auf das Fest."

Bredele Girod
Bredele, © Girod
Mugi privat

Munkhbayar (Mugi) Enkhtur: "In der Mongolei ist Weihnachten keine traditionelle Feier, da die Mehrheit der Bevölkerung buddhistisch oder schamanistisch geprägt ist. Dafür wird bei uns Silvester groß gefeiert: Besonders in den Städten gibt es ein großes Feuerwerk, es wird zusammen gegessen, gefeiert und Musik gehört. Im Februar wird das traditionelle mongolische Neujahrsfest, Tsagaan Sar, gefeiert. Obwohl Tsagaan Sar und Weihnachten unterschiedlich sind, haben sie doch eines gemeinsam: Beides sind Feste, bei denen die Familie zusammenkommt, Geschenke ausgetauscht werden und ein Festessen serviert wird."

Ralitas privat

Ralitsa Engel: "Im orthodoxen Christentum ist der 24. Dezember der letzte Tag der 40-tägigen Fastenzeit. An diesem Tag werden nur vegetarische bzw. vegane Gerichte in einer ungeraden Anzahl serviert, weil gerade Zahlen in Bulgarien mit dem Tod assoziiert werden. Typische Speisen zu Weihnachten sind zum Beispiel die weiße Bohnensuppe, gefüllte Paprika mit Bohnen, Kohlblätter mit Reis oder Kompott von getrockneten Früchten. Die reich gedeckte Tafel wird mit Weihrauch geräuchert und vor dem Essen wird gebetet. Tief verankert in der Tradition ist auch die Verteilung des selbst gemachten Brots, in dem eine Münze versteckt wird. Wer zufälligerweise die Münze im Brot bekommt, ist für das nächste Jahr gesegnet. In der ländlichen Region ist es traditionell, dass die sogenannten 'Koledaren', die Botschafter Jesu, von Tür zu Tür gehen und die frohe Botschaft der Geburt Christi verkünden. Sie tragen typisch bulgarische Trachten, singen Weihnachtslieder und sprechen ihren Segen für das Haus und dessen Bewohner:innen."

Sönmez privat

Sönmez Korkmaz: "Ich feiere, wie viele andere Menschen aus der Türkei, Weihnachten nicht. Aber ich besuche mit meiner Familie in der Adventzeit gerne Christkindlmärkte. Die vielen Lichter finde ich faszinierend und auch, mich auf den Märkten durch diverse Leckereien zu testen. Rund um Neujahr stellen wir einen Neujahrsbaum auf und die Kinder bekommen auch Geschenke. Das Schönste rund um den Jahreswechsel für mich ist, dass die Familie beisammen ist und wir gemeinsam mit gutem Essen Zeit verbringen."

Remy privat

Remedios (Remy) Portentado: "Auf den Philippinen wird ab September die Weihnachtszeit mit Deko und Liedern eingeläutet. Eine Woche vor Weihnachten ist 'Misa de Gallo', eine philippinische Tradition, bei der Gläubige an neun aufeinanderfolgenden Tagen bereits gegen vier Uhr aufstehen, um morgens die Kirchenmesse zu besuchen. Am Heiligen Abend, 'Noche Buena' genannt, wird groß aufgekocht und sich dafür viel Zeit genommen. Zur Begrüßung des neuen Jahres findet an 'New Years Eve' bei den Familien ein kulinarisches Highlight statt: die kreisförmige Anordnung der servierten Früchte symbolisiert Münzen und Geld. Seitdem ich in Wien wohne, verbringe ich Heiligabend und Silvester mit Freund:innen und wir tanzen und singen (Karaoke) gemeinsam."

1Philippinen_1 privat
2Philippinen_3 privat
3Philippinen_2 privat
  •  Philippinen_1, © privat
  •  Philippinen_3, © privat
  •  Philippinen_2, © privat
Serbien privat

Milos Stepic: "In Serbien wird Heiligabend am 6. Jänner gefeiert und viele Familien gehen in die Kirche. Vor der Kirche wird ein Feuer angezündet, in das ein junger Eichenbaum mit einer Breite von ca. zehn Zentimetern hineingelegt wird. Nachdem der Priester ein Gebet gesprochen hat, bekommen alle einen Eichenzweig und Stroh. Zu Hause angekommen wird das traditionelle Fastenessen dann auf Stroh serviert und genossen. Am Tag danach, 7. Jänner, steht die gesamte Familie früh auf, wünscht sich 'Hristos se rodi' (vergleichbar mit 'Frohe Weihnachten') und startet den Tag mit dem Braten des Spanferkels am Spieß. Die Kinder rühren währenddessen mit dem Eichenzweig, den sie am Vortag vom Priester bekommen haben, in der Asche des Holzherdes, während man sich über Gesundheit, Glück und Liebe unterhält. Danach werden das Spanferkel und alle anderen Köstlichkeiten verspeist und es wird zusammen gebetet. Wer die Münze im traditionellen Maisbrot bekommt, wird mit Glück für das kommende Jahr gesegnet."

Auch zu Weihnachten im Einsatz

Es gibt auch eine Gruppe an Menschen, die Weihnachten nicht feiern kann - und zwar nicht aufgrund von Religion, kulturellen Traditionen oder weil sie wie der Grinch sind: Es sind all die Menschen, die dafür sorgen, dass unsere Gesellschaft weiterhin funktioniert. Dies gilt u. a. für Ärzt:innen und Pfleger:innen, Mitarbeiter:innen von Polizei, Feuerwehr und Rettung, Lenker:innen von öffentlichen Verkehrsmitteln und viele mehr. Nicht zuletzt unsere Kolleg:innen beim ÖAMTC, die auch an den Feiertagen im Einsatz sind. Ob bei der Pannenhilfe, im Notfallinformations- und Servicetelefon oder in der Flugrettung – unsere "gelben (Weihnachts-)Engel", die dafür sorgen, dass andere auch an den Festtagen sicher und wohlbehalten unterwegs sind.

An dieser Stelle also ein großes DANKESCHÖN an unsere Kolleg:innen, und an alle Menschen, die zur Weihnachtszeit im Einsatz sind.

Pannenhilfe ÖAMTC / Thomas Grumböck
Pannenhilfe, © ÖAMTC / Thomas Grumböck